Ich bin eigentlich kein typischer Montagsmensch. Montage sind mir egal. Meistens mag ich sogar Montage. In Hamburg bin ich gerne arbeiten gegangen, in Siegen war ich gerne in der Uni und auch hier gehe ich gerne in die Uni, aber heute… Heute gings nicht.
Für gewöhnlich werde ich morgens mit einer halben Stunde Internet wach. Mein MacBook liegt irgendwo in der Nähe von meinem Bett, aufklappen und erst mal sehen, was in Deutschland und der Welt so passiert ist.
Heute morgen hatte ich schon darauf keinen Bock. Außerdem war es kalt, in meinem Zimmer, deutschlandkalt, nicht kalifornienkalt. Ja, das hat man davon, wenn man nachts das Fenster auflässt.
Auch von meinem Kaffee trank ich nur die Hälfte und in der Uni stellte ich fest, dass ich meinen Schlüsselbund samt USB-Stick zu Hause vergessen hatte, genauso wie meine Headphones, die ich sonst nie brauche, aber jetzt gerne für Für-die-Nerven-Musik gehabt hätte.
In meinen Business Communication Kurs kann ich nicht enrollen, weil ich irgendeinen überflüssiges Writing-Skills-Test nicht habe. Das heißt, dass ich so ungefähr alles umwerfen und ändern muss und nicht weiß, was ich sonst wählen soll. Parallel werde ich trotzdem weiter den Kurs besuchen, auch wenn ich keine Note bekomme, weil mich das Thema einfach interessiert.
In den Advertising Management Kurs, in den ich stattdessen wollte, komme ich nun natürlich nicht, weil eben alle Plätze und die Warteliste dicht sind. Tschüss Schade. Dazu kam eine grundsätzlich Knatschigkeit, die ich den ganzen Tag zu unterdrücken versuchte. Und müde war ich. Ja, es war so ein Vorzeigemontag. Und dann auch noch Marketing… Gah.
Am Ende noch ein Meeting von der Campuszeitung. Geredet, gelacht, gesagt, getan, als wäre nie irgendwas gewesen.
Und ich gehe aus der Uni und die Sonne scheint und ich weiß, es ist doch ein Montag wie jeder andere. Ein guter.