Endlich ist es soweit. Der amtierende Weltmeister der WBO im Halbschwergewicht Jürgen Brähmer kämpft am 21.05.2011 in der Londoner O2-Arena gegen Interimsweltmeister Nathan Cleverly (21 Kämpfe, 21 Siege, 10 durch KO). Endlich, weil die juristischen Probleme Brähmer daran gehindert hatten zu boxen. Er wird sogar in der unabhängigen Weltrangliste nicht mehr geführt, weil er über ein Jahr lang nicht geboxt hat.
Brähmer ist einer der letzten 12 Boxer, die laut Webauftritt noch bei Universum Box-Promotion unter Vertrag sind. Er wurde erst als Jahrhunderttalent und später als Knastboxer tituliert. Der Rechtsausleger ist ohne Zweifel ein Riesentalent mit einem harten Punch. Eine KO-Quote von 76,32 % spricht für sich. Aber seine inkonsistenten Leistungen gaben immer wieder auch der Kritik Nahrung. Eine erneute Niederlage könnte für den 32-jährigen das Karriereende bedeuten.
Der in Großbritannien sehr populäre Cleverly gewann am 18.09.2010 beeindruckend durch TKO in Runde 10 den Ausscheidungskampf für die WM gegen Karo Murat, der für Sauerland Event boxt. Eigentlich hätte er hiernach bereits gegen Brähmer boxen sollen, aber stattdessen bekam er am 11.12.2010 nur einen Interims WM-Kampf gegen Nadjib Mohammedi, den er nach Punkten gewann. Er ist die Nummer 5 der unabhängigen Weltrangliste. Der Kampf Brähmer gegen Cleverly verspricht interessant zu werden.
Universum Box-Promotion, die keinen Fernsehvertrag mehr hat, geht mit diesem Kampf neue Wege der Vermarktung von Boxen. Das Internetportal BILD.de überträgt exklusiv diesen Kampf, und zwar als Pay-per-View. Es bleibt abzuwarten, ob das Pay-per-View für Boxkämpfe, wie es sich in den angloamerikanischen Ländern schon lange durchgesetzt hat, in Deutschland angenommen wird. Die Preise sind mit 2,99 bzw. 3,99 Euro schließlich noch recht moderat.
© Uwe Betker