Jungfrau von Candelaria - Schutzheilige der Kanarischen Inseln

Die Jungfrau von Candelaria (Virgen de Candelaria, Nuestra Senora de Candelaria) ist die Schutzheilige der Kanarischen Inseln und der Seefahrer. Die Marienfigur befindet sich in der Basilika von Candelaria auf der Insel Teneriffa.

Die Legende besagt, dass um 1400 herum zwei Granchen (Ureinwohner der Kanaren) die Marienfigur am Strand von Chimisay (Socorro) bei Güimar auf Teneriffa gefunden haben und in der Höhle Achbinico (Cueva de San Blas) aufstellten. Es wird vermutet, dass Missionare die Statue auf die Insel brachten. So waren zu dieser Zeit der Marienkult ein geeignetes Mittel um Ureinwohner zu missionieren. Dunkelhäutige Marienfiguren waren den Ureinwohnern einfacher nahezubringen. Die Guanchen nannten sie Chaxiraxi. Da die Figur schon vor der Eroberung durch die Kastilier auf Teneriffa war und die Guanchen aus Güimar die Figur verehrten, gelang es den Spaniern, die Ureinwohner als Mitstreiter für die Eroberung zu gewinnen. Nach der Eroberung von Teneriffa wurden hier im Jahr 1497 zahlreiche Guanchen getauft. 1526 zog die Marienfigur in eine eigens für sie errichtete Kapelle. Im Jahr 1530 übernahmen die Dominikaner die Kapelle und bauten ein Kloster. 1596 wurde König Phillip II. von Spanien zum Schutzherrn der Figur erklärt. Zur Schutzheiligen der Kanarischen Inseln wurde die Nuestra Senora de Candelaria am 26.März 1599 von Papst Clemens VIII ernannt. Zwischen 1669 und 1672 wurde eine neue Basilika gebaut, die bei einem Feuer 1789 zerstört wurde. Die Marienfigur konnte gerettet werden und wurde während der Bauzeit (1797 -1803) der Klosterkirche in der San Blas Höhle aufgestellt. Am 7. November 1826 sorgte ein Sturm mit starken Überschwemmungen dafür, dass die Marienfigur aus der Kirche und ins Meer gespült wurde. Die Festtage der Nuestra Senora de Candelaria sind der 2. Februar (Maria Lichtmess) und der 15. August (Maria Himmelfahrt). Jährlich zu Maria Himmelfahrt wird die Bekehrung der Guanchen von Einwohnern Candelarias nachgespielt und es zieht eine Prozession von der Höhle zur Basilika.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Figur erneuert und restauriert. Dokumente aus dem 16. Jahrhundert und Kopien in anderen Kirchen geben darüber Auskunft, wie die originale Figur ausgesehen hat. Das Original war etwa 40 cm hoch und bestand aus bemaltem massiven Holz. Die Figur hatte eine dunkelbraune Hautfärbung mit roten Wangen. Die Haare fielen in sechs goldenen Strähnen bis auf die Schulter. Das nackte Kind saß auf dem rechten Arm und hielt mit zwei Händen einen goldenen Vogel. In der Linken Hand befand sich ein grüner Stab mit einer Halterung für eine Kerze. Sie hatte ein reich verziertes Gewand. Am Saum des Kleides und des Umhangs, sowie am Gürtel, befanden sich lateinische rote Schriftzeichen auf einem goldenem Grund. Dokumente deuten darauf hin, dass die Figur im 16.Jahrhundert ausgetauscht wurde. Dokumente aus dem 17.Jahrhundert belegen, dass die Marienfigur mit Textilien, Metallkronen für Maria und das Kind und weiteren Schmuckstücken ausgestattet wurde. Bei einem großen Unwetter am 7.November 1826 wurde die Figur ins Meer gespült und ging für immer verloren. Die heutige Marienfigur wurde im Auftrag der Dominikaner 1827 vom Bildhauer Fernando Estévez del Sacramento angefertigt. Die Figur wurde im barocken Stil mit einem aufwendigen Gewand aus hochwertigen Textilien erstellt. Im 20.Jahrhundert wurde die Figur restauriert. Für die Marienfigur gibt es etwa 20 verschiedene Gewänder, die im Jahresverlauf gewechselt werden.

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