Als sie mitten im schönsten Disput sind, kommt aus der Gegenrichtung ein Wagen, hält an, zwei Männer steigen aus, der eine sagt: “Du hier, ich da”, dann packen sie zu zweit an, rollen den Baumstamm in den Straßengraben und setzen ihre Fahrt fort.
Als der Wagen mit den Männern hinter einer Kurve verschwunden ist, sagen die Frauen: “Typisch Männer: keine Kommunikationsfähigkeit, dafür um so mehr zu Gewaltausübung bereit…” Hier
Dieser ‘Witz’ charakterisiert für mich treffend das Thema “Jungen, Sozialkompetenz und Empathiefähigkeit”.
Müssen alleine Jungen die genannten Eigenschaften tatsächlich beigebracht bekommen und entwickeln? Ich sage nein, denn die meisten besitzen diese schon. Woher kommen denn die ganzen Männer beim THW, der Feuerwehr, der Bergrettung, die Rettungsschwimmer und dgl. mehr. Man kann das ganze auch unter die Kategorie Katastrophenschutz stellen. Und ja, auch Mädchen und Frauen helfen - zwar nicht in der Masse und selten unter Einsatz ihres Lebens, aber um diese geht es auch nicht. Ihnen wird nämlich keine fehlende Sozialkompetenz und/oder Empathiefähigkeit unterstellt. Auf WikiMANNia findet man im übrigen unter Freiwilligensurvey und Ehrenamt Tabellen zu Altersquote, Bevölkerungs- und Geschlechterbeteiligung, die den entsprechenden Berichten des BMFSFJ entnommen wurden. Links - siehe unten. Die Frauen sind jedenfalls nicht in der Mehrheit
Neue Studie “Nummer gegen Kummer 2010″ vorgestellt
Am 30. November wurde die neue Studie “Nummer gegen Kummer 2010″ in Berlin vorgestellt. Diese stellt die Frage nach geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Nutzung des kostenlosen und anonymen Beratungsangebotes. Das Ergebnis: Männliche Kinder und Jugendliche nehmen anonymen Rat heute viel häufiger in Anspruch als früher. “Die vorliegende Studie zeigt, dass immer mehr Jungen sich trauen, die Nummer des Kinder- und Jugendtelefons zu wählen, ihre Sorgen und Nöte mitzuteilen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mehr beim BMFSFJ
In der Langfassung der Studie “Nummer gegen Kummer” habe ich passender weise folgendes dazu gefunden:
“Jungen reden weniger gerne über Probleme. Mädchen neigen eher zu Übertreibungen und suchen das längere Gespräch. Jungen dagegen haken eigene Probleme schneller ab, sagen zum Beispiel ‚Okay, das kriege ich schon hin‘ oder ‚Ist ja alles nicht so schlimm‘.”
Neue Studie “Nummer gegen Kummer 2010″ zeigt: Immer mehr Jungen nutzen das Angebot der kostenlosen Beratung
[..]“Die vorliegende Studie zeigt, dass immer mehr Jungen sich trauen, die Nummer des Kinder- und Jugendtelefons zu wählen, ihre Sorgen und Nöte mitzuteilen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass auch Jungen angemessen gefördert und unterstützt werden müssen”, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Dr. Hermann Kues heute (Dienstag) in Berlin. “Es ist wichtig, Jungen dabei zu helfen, sich neuen Wegen zu öffnen, ihre sozialen Kompetenzen zu entwickeln und dem traditionellen Männerbild neue Facetten abzugewinnen. Pressemitteilung des BMFSFJ
Agens e.V. sieht auf Grund der Aussage von Herrn Dr. Kues bereits einen Silberstreifen am Horizont, ich selber bin leider nicht ganz so optimistisch. Hier
Deshalb bin ich auch gespannt, was der Beirat Jungenpolitik in Zukunft auf die Beine stellen wird. Allerdings bin ich bei der geballten Genderkompetenz ebenfalls nicht sonderlich zuversichtlich. Hier
[..]Erst die Mädchen, jetzt die Jungen!
Aus den Ergebnissen der „Nummer gegen Kummer Studie 2010“ sticht die wachsende Zahl von Jungen heraus, die sich trauen, mit intimen Problemen auf andere zuzugehen und um Rat zu bitten. Sie vollziehen damit eine Abkehr vom traditionellen männlichen Rollenmuster, sich mit persönlichen Problemen abzuschirmen. Ihr Verhalten wandelt sich.
Die Veränderungen werden die männlichen Heranwachsenden nicht allein aus eigener Kraft bewältigen können. Sie benötigen eine intensive Jungen- und Männerförderung. Es gilt, die Jungen in ihren typisch männlichen Stärken zu unterstützen, sie in ihren schulischen Leistungen zu bestätigen und sie gleichzeitig darin zu unterstützen, ihre Empathiefähigkeit und Sozialkompetenz weiter zu entwickeln.
Selbstverständliche habe ich genau solche Bilder ausgesucht, die fehlende Sozialkompetenz und Empathiefähigkeit von Männern “beweisen”
Lustig fand ich hingegen die Feuerwehrplakate, die ich als vorletztes verlinkt habe.
Letztes Foto: Bundesheer/MACHER
Kurzfassung der Studie (PDF - 7 Seiten)
Langfassung der Studie (PDF - 68 Seiten, 3.8MB)
Homepage: Nummer gegen Kummer e.V.
Feuerwehrplakate: Frauen in der Wehr
WikiMANNia: Freiwilligensurvey • Ehrenamt