Junge Welt: Tödliches Muster – Verbrechen der ukrainischen Armee und das Agieren von Neofaschisten im Donbass


Junge Welt: Tödliches Muster – Verbrechen der ukrainischen Armee und das Agieren von Neofaschisten im Donbass

“Es gibt sie tatsächlich, die neofaschistischen Sturmtruppen in der Ostukraine, entgegen der hartnäckigen Leugnung deutscher Politiker und Medien. Andrew Kramer, Korrespondent der einflußreichsten US-Zeitung New York Times hat sie in führender Rolle bei den Gefechten um die ostukrainische Großstadt Donezk entdeckt. Sie operieren in beachtlicher Stärke. Auf insgesamt 7000 Kämpfer schätzt er sie in seinem Artikel vom 9. August 2014. Unter dem Titel »Ukraine Strategy Bets on Restraint by Russia – Die Strategie der Ukraine setzt auf russische Zurückhaltung« berichtet er, daß »die Kämpfe um Donezk ein tödliches Muster entwickelt haben«. Das reguläre ukrainische Militär schieße »lieber aus sicherer Distanz mit schwerer Artillerie in die Städte«, während ein halbes Dutzend verschiedener paramilitärischer Gruppen immer wieder heftige, aber chaotische Angriffe gegen die Donezk vorgelagerten Dörfer starten und auch bereit seien, sich in den Straßenkampf der Vorstädte zu stürzen.

Auch die Tatsache, daß es sich bei den verharmlosend als »paramilitärische Gruppen« bezeichneten Kämpfern um Neofaschisten handelt, geht erst aus dem Kontext seines Textes hervor. So schreibt er, daß die Gruppe »Asow« nach der Eroberung und »Säuberung« des 10000-Einwohner-Dorfes Marinka »ihre Fahne mit einem Neonazisymbol, das einem Hakenkreuz ähnelt«, gehißt hat (siehe Spalte). Letzteres bedeutet, die Neofaschisten in der Ukraine fühlen sich so sicher im Sattel, daß sie nicht einmal versuchen, ihre wahre Identität zu verstecken. Das ist auch nicht nötig, denn westliche Journalisten wie Kramer sind extrem zurückhaltend. Sie nennen Neofaschisten so gut wie nie beim Namen, sondern bezeichnen sie höchstens als Mitglieder paramilitärischer Gruppen. Allerdings wagt sich Kramer soweit vor, die Kämpfer als »sehr wütend und nicht selten unkontrollierbar« zu bezeichnen und anzudeuten, daß sich das auf ihren Umgang mit der lokalen Bevölkerung bezieht. Außerdem würden sie »ihre Befehle nur von ihren eigenen Kommandeuren entgegennehmen und nicht von der Armeeführung in Kiew«.

Die ganze Brutalität und Grausamkeit der vom Westen hofierten Neofaschisten wurde am 2. Mai für alle sichtbar, die es auch sehen wollten. An jenem Tag hatten in Odessa rechte Schläger das Gewerkschaftshaus, in dem Anti-Maidan-Aktivisten Zuflucht gesucht hatten, mit Molotowcocktails in Brand. Als das Gebäude in Flammen stand, sprangen einige verzweifelt aus den Fenstern und blieben verletzt am Boden liegen. Statt ihnen zu helfen, schlugen Neoaschisten sie tot. Ein anderer schoß mit einer Pistolen auf diejenigen, die aus den Fenstern klettern wollten. All das ist deutlich auf Videos zu sehen, welche die Neonazis selbst voller Stolz ins Internet gestellt haben. In den hiesigen Mainstreammedien sind bis heute nur stark zensierte Auszüge veröffentlicht worden, die keine dieser Grausamkeiten zeigten. Wie sonst könnte man die Mär von einer ungeklärten Katastrophe aufrecht erhalten?”

Quelle: http://www.jungewelt.de/2014/08-18/017.php


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