Jungdesigner.

 

Ein Interview mit Tobias Graf

Part 1: Allgemeines Jungdesigner.
Bild: ©® Tobias Graf

Wie kam es dazu, dass du angefangen hast zu designen? Warder Beruf des Designers schon immer dein Traumberuf?
Schon alsKind wusste ich sehr früh was ich tragen wollte und was nicht. Bereits mitsechs Jahren habe ich mir da nicht mehr viel sagen lassen von meinen Eltern,das heißt mein "Stilbewusstsein" war schon frühzeitig starkausgeprägt.Außerdem habeich auch von Kindesbeinen an gezeichnet und im Alter von ungefähr acht Jahren habeich angefangen Kleider zu skizzieren und zu entwerfen. In den darauf folgendenJahren hat sich mein Berufswunsch - Designer - immer mehr verfestigt. Seit demhabe ich das Ziel, Designer zu werden, zielbewusst bis heute verfolgt und werdedas auch in Zukunft weiterhin tun.
Erzähle uns doch bitte kurz was über deine bisherigeEntwicklung in deinem Lebenslauf!
MeinLebenslauf ist aufgrund der Tatsache, dass ich direkt nach dem Gymnasiumangefangen habe zu studieren und während des Studiums nur wenig Zeit für andereTätigkeiten hatte noch ziemlich kurz, aber ich möchte euch kurz dieEckpunkte erläutern: Nach dem Abitur (Schwerpunkt auf Kunst und Französisch)habe ich erfolgreich meinen Bachelor of Arts in Modedesign an der Akademie fürMode und Design in München absolviert. Erwähnenswert ist außerdem meinPraktikum bei Miriam Schaaf in München im vierten Semester. Dieses war für michpersönlich äußerst lehrreich und hat mir ermöglicht viele Einblicke undErfahrungen aus vielfältigen Bereichen eines Modelabels zu sammeln.
Was für Projekte gehst du jetzt direkt nach deinem Studiuman?
Zurzeitnehme ich an Design-Wettbewerben teil und ab Ende August habe ich vor nach New Yorkfür ein Praktikum oder Trainee zu gehen. Die Bewerbungen dafür sind bereitsabgeschickt und jetzt heißt es warten und Daumen drücken. Nach der Zeit imAusland habe ich vor einen Master anzuhängen, aber ich möchte nichts voreiligbeschließen, denn die Modebranche ist so schnelllebig und überraschend, dassman nie genau voraus sagen kann, was als nächstes passiert.

Wo siehst du dich in 10 Jahren?
In 10 Jahrensehe ich mich in der Position eines Creative-Directors / Head of Design einesinternational, renommierten Design-Hauses mit einem super Team unter mirbeziehungsweise an meiner Seite. Möglicherweise werde ich auch mein eigenesModelabel gründen. Das ist jetzt im Moment noch schwer vorstellbar, aber wiesagt man so schön: Sag niemals nie!

Hast du ein bestimmtes Idol?
Ich hattenie wirklich "Idole" in diesem Sinne. Das Wort ist mir unsympathisch,doch vor der Leistung von Persönlichkeiten wie einem Tom Ford oder Karl Lagerfeldhabe ich sehr großen Respekt!Tom Ford habeich ein Mal bei den "GQ-Men Of The Year-Awards" getroffen. Dabei binich so vor Ehrfurcht erstarrt, dass ich kein brauchbares Wort mehr rausbekommenhabe (und es braucht echt einiges um mir die Sprache zu verschlagen!). Das ärgert mich heute noch!

Wer oder was inspiriert dich bei deiner Arbeit? Wohernimmst du die Ideen für deine Kollektionen?
Inspirationsquellen"lauern" für mich überall. In der Natur, auf der Straße, einfachüberall. Manchmal reicht es schon aus, dass ich einen interessanten Ort seheoder eine Person treffe und ihr Erscheinungsbild oder wie man so schön sagt,die Attitude mich zu einem Outfit inspiriert. Es ist alles möglich. Dieüblichen Quellen wie Kunst, Architektur oder Kultur inspirieren mich natürlichauch! Ich gehe einfach mit offenen Augen durch die Welt und sammle verschiedeneEindrücke. Dann kommen die Ideen wie ganz von alleine.

Wenn du nicht gerade Mode entwirfst, womit verbringst dudeine Freizeit?
Neben derMode interessiere ich mich sehr für Kunst, vor allem für die moderne undneuartige Kunst sowie andere Kulturen und Architektur. Außerdem fahre ich gerneRad, snowboarde, reise und verbringe gerne Zeit mit meinen Freunden undFamilie.

Was würdest du tun, wenn ein Prominenter aus Hollywoodanruft und deine Kollektion tragen will? Wer wäre dein erster Wunschprominenterfür dein Outfit in der Öffentlichkeit?
Ich bin eigentlich nicht der Typ, der mit seiner Mode nur aus dem Grund bekannt werdenmöchte, weil sie von einer bestimmten Person getragen wird, wobei ich mirbewusst bin, dass das Tragen eines Kleidungsstücks von einem Prominenten heutzutagefür die Karriere sehr förderlich sein kann. Ich sehe meine Kleider lieber aninteressanten Models oder Menschen, nach denen sich jeder umdreht und sichdenkt "Wow! Wer ist das und was für ein hammer Outfit trägt sie/ erda?". Wenn es darum geht, wer meine Mode in der Öffentlichkeit trägt, würdeich eher zu aufstrebenden, interessanten Erfolgsmenschen, wie beispielsweisejungen Schauspielern, tendieren, von denen noch viel zu erwarten ist. Das istmir lieber, als meine Kleider an bereits bekannten Stars zu sehen, die im Laufeihrer Karriere schon diverse Designerkleider auf dem roten Teppich präsentierthaben.

Fortsetzung folgt: 
Part 2: Kollektion "Expedition 3"

Love, 
Katha & Verena



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