” Liest du mir noch vor?”, frage ich Julius. Am nächsten Vormittag wird in der Klasse der Vorlesewettbewerb ausgetragen, die Klassenbesten ermittelt.
Julius liest , betont, flüssig, belustigt über den unordentlichen Mr. Gum.
“Weißt du was das Beste ist?”In Julius Augen blitzt der Schalk, er prustet. “Er hat einen tootal ordentlichen Garten. Das ist doch komisch oder? Im Haus liegen die Pizzakartons rum, er schläft auf dem Boden, weil er zu faul ist das Bett aufzubauen, aber der Garten ist super ordentlich.”
“Liegt an der Fee.” Offensichtlich will mich Julius in meiner Ratlosigkeit nicht allein lassen. “Die haut ihn mit der Bratpfanne eins über, wenn der Garten nicht ordentlich ist.
Könnten wir auch gebrauchen, denke ich, laut sage ich:”du liest gut.”
“Aber ich will nicht in die Stadtbücherei!” Julius ist zutiefst beunruhigt.( seine große Schwester hatte es vor 2 Jahren bis in die Bücherei geschafft, offensichtlich hatte er die damit verbundene Aufregung nicht vergessen)
“Es ist doch erst Mal nur der Vorlesewettbewerb in der Klasse, die nächste Stufe wäre der Schulwettbewerb……”
Am nächsten Tag ( der Vorlesewettbewerb ist gewesen), kommt Karla empört nach Hause.
” Mama weißt du was Julius gemacht hat, er hat zwei Kinder überredet ihn von der Liste zu streichen. (die Kinder durften abstimmen).
“Stimmt das Julius?”
Julius nickt, erscheint aber zutiefst zufrieden.
“Will nicht in die Stadtbücherei.”
Julius hat den Klassenwettbewerb mit einer Stimme verloren:)
