Julian Assange hat sich den Behörden in England gestellt. Wahrscheinlich wird er nach Schweden ausgeliefert. Dort wird er nicht aufgrund der Wikileaks-Enthüllungen gesucht, sondern wegen eines anderen Delikts. Ihm wird Vergewaltigung vorgeworfen.
Interessant ist aber was man dazu bei der FAZ lesen kann. Herr Assange hielt sich in Schweden auf, um sich einen Server für die Wikileakplattform zu sichern. In diesem Zusammenhang lernte er bei einem Vortrag, den er hielt, zwei Frauen kennen. Er hatte erst mit der einen Frau und in einer anderen Nacht mit der anderen Frau Sex. Mit der zweiten Frau hatte er offenbar ungeschützten Geschlechtsverkehr, so dass sich diese anschließend sorgen machte aufgrund einer möglichen Aids-Infektion. Die zweite Frau tauschte sich daraufhin mit der Ersten aus. So weit so unspektakulär.
Beide Frauen gingen daraufhin zur Polizei und es wurde eine Strafanzeige formuliert. In der ersten Fassung mit Vergewaltigungsvorwurf, welcher dann aber wieder verworfen wurde. Dann gab es aber noch eine entscheidende Wendung:
Einen neuen Haftbefehl, wieder einschließlich Vergewaltigungsverdachts, erwirkte eine neue Staatsanwältin: Marianne Ny aus Göteborg. Sie hob hervor, dass nach schwedischem Recht Nötigung oder Vergewaltigung in einem minder schweren Fall vorliegen kann, wenn sich eine Frau nach dem Sex unwohl fühlt oder sich ausgenutzt vorkommt.
Von der Sozialdemokratin ist bekannt, dass sie am 12. Januar 2010 eine Übersetzung von „7 Steps to Legal Revenge“ – einem Ratgeber, wie man es schafft, dass gegen einen Mann Anklage erhoben wird – in ihren Blog einstellte. Dieser Text wurde aber, wie der ganze Blog, am 21. August gelöscht.
Der ganze Vorwurf ist, wenn das alles so stimmt eine ziemliche Farce. Das ich nichts von Wikileaks halte, habe ich ja schon ausgeführt. Das Herr Assange das hier geschilderte zum Verhängnis werden kann ist aber auch ziemlich skandalös.