Julia meets Florian Simbeck

Julia meets Florian Simbeck

Pressefoto SPD

In einer Zeit, in der sich viele offiziell dazu bekennen, Politik als etwas "Langweiliges" zu empfinden, freut es einen doch immer wieder, gerade in dieser Hinsicht positiv überrascht zu werden. Florian Simbeck (u. a. bekannt als "Stefan" von "Erkan und Stefan"), aktuell Bundestagskandidat für Freising und Pfaffenhofen, hat sich in der letzten Woche erneut dazu bereit erklärt, uns für ein Interview zur Verfügung zu stehen. Wir wollten unter anderem von ihm wissen, wie er mit dem aktuellen Stand des Wahlkampfes zufrieden ist und was es eigentlich mit dem "Burgerdialog" auf sich hat. 
Was dabei heraus kam, lest ihr hier!
Liebst, Conny
PS.: Florian hat auch eine facebook-Seite! Schaut doch mal vorbei!
Julia: "Der Wahlkampf ist gerade in vollem Gange. Bist du zufrieden mit der aktuellen Entwicklung?"F. Simbeck: "Ich bin mit der Entwicklung wirklich sehr zufrieden. Ich habe es mir im Vorfeld trockener vorgestellt. Wir gestalten das Ganze aber -Gott sei Dank- mit guten und bürgernahen Aktionen und kommen damit wirklich in Kontakt mit den Leuten. Damit schaffen wir es, uns gegenseitig ein wenig besser kennenzulernen und rüberzubringen, wie wir so drauf sind."
Julia: "Wie wichtig ist für dich persönlich facebook bei diesem Wahlkampf?"
F. Simbeck: "Ich denke, dass man facebook nicht unterschätzen sollte. Hier kann man mit den Leuten direkt in Verbindung treten. Manchmal denke ich mir aber, dass die Menschen, die man hierüber kontaktiert, immer die gleichen sind. Trotzdem: Es ist ein tolles Tool, um für jeden erreichbar zu sein. Menschen, die mich etwas fragen möchten, kommen mittlerweile in der Regel über facebook, was dann im Umkehrschluss natürlich E-Mails und Co. ein wenig aussticht. Manchmal bekomme ich auch noch einen Brief, in dem es heißt, dass ich etwas ausfüllen und zurückschicken muss. Das kommt mir dann doch immer sehr "oldschool" vor."
Julia: "Also können wir festhalten, dass facebook aus dem heutigen Wahlkampf nicht mehr wirklich wegzudenken ist?"
F. Simbeck: "Nein. Das fängt schon allein damit an, dass die SPD und ich uns über facebook bzw. twitter kennengelernt und hier dann auch die ersten Kontakte geknüpft haben. Die Aktionen über facebook sind dann eigentlich die logische Fortführung."
Julia: "Momentan nimmst du an vielen öffentlichen Aktionen teil, verteilst Erdbeereis an Kinder und bist auf Volksfesten präsent. Findest du, dass das auch irgendwie zum Wahlkampf gehört?"
F. Simbeck: "Ja, ich finde, dass es zum Wahlkampf gehört, auch an Veranstaltungen in der Region teilzunehmen. Man sollte aber auch aktiv mitmachen und nicht einfach nur vom Rednerpult herunter zu den Leuten sprechen. Es ist die Möglichkeit, als "ganz normaler" Bürger in Erscheinung zu treten, der aber von den Leuten wahrgenommen wird und den sie auch ansprechen können."
Julia: "Was hat es mit dem "Burgerdialog" auf sich?"
F. Simbeck: "Wir haben schon immer gesagt, dass wir mehr Hausbesuche machen möchten, haben aber auch festgestellt, dass eben so ein Hausbesuch auch immer irgendwie etwas Aufdringliches hat. Der "Burgerdialog" ist letzten Endes ein Wortspiel mit dem "Bürgerdialog" der SPD und wir dachten uns: "Ja! Da ist die deutsche Seele zuhause! Beim Grillen!". Wir bieten also den Leuten an, dass wir zu ihnen nach Hause kommen und bei ihnen im Garten grillen. Sie können dazu so viele Gäste einladen wie sie wollen. Und wenn die Anwesenden danach noch Lust haben, quatschen wir noch ein wenig über Politik. Wir bringen die Burger, wir bringen das Bier... und: Ohne Mampf kein Wahlkampf!"
Julia: "In der letzten Zeit gab es auch negative Presse zu deiner Kandidatur. Wie stehst du dazu?"
F. Simbeck: "Es gibt natürlich immer wieder die Presse, die sich auf die alte "Stefan"- Geschichte einschießt. Das läuft dann gerne mal unter "Vollprolet will in die Politik!". Ich finde es schade und enttäuschend, dass -meiner Meinung nach- gestandene Zeitungen es nicht schaffen, einen anderen Ansatz zu finden. Eigentlich darf ich mich aber nicht beschweren. Es gibt keine schlechte Publicity. Hauptsache sie schreiben meinen Namen richtig. (lacht)"
Julia: "Findet es denn dein Nachwuchs cool, dass du in die Politik möchtest?"
F. Simbeck: "Ja, mein Sohn findet das schon cool. Er vergleicht das Ganze ein wenig mit "Star Wars". Die SPD sind dann die Rebellen und das Imperium ist die CSU. Vor Kurzen hat er mir vier Yo-Gi-Oh- Karten hingelegt. Das waren dann die vier ägyptischen Götterkarten und meinte: "Papa, ich wünschte, die SPD wäre so stark wie die vier Karten zusammen." Er hat sich aber auch gefragt, ob er sich Sorgen machen muss, wenn ich nicht gewinne. Ich habe ihm dann aber auch gesagt, dass ich dann weiter im Medienbusiness bleibe."
Julia: "Mal ehrlich: Wie sieht dein Tipp für das Wahlergebnis aus?"
F. Simbeck: "Es ist immer schwer, einen Tipp abzugeben. Ich mag generell keine Prognosen. Auch nicht von den anderen. Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass wir im Augenblick extrem aufholen. Ich glaube, da ist noch was drin. In Bezug auf Prognosen und für mich persönlich gesprochen habe ich aber nicht die leiseste Ahnung. Es steht aber fest, dass es so eine Chance -mit jemandem wie mir- hier in diesem Wahlkreis noch nie gab. Das Ganze ist auch immer eine Frage der Alternativen. Wählen wir immer nur das, was wir schon kennen? Oder probieren wir mal was Neues aus? Wir lassen uns einfach überraschen. Wer weiß? Eine Alternative bin ich auf jeden Fall."
Julia: "Was würdest du ändern, wenn du König von Deutschland wärst?"
F. Simbeck: "König von Deutschland zu sein, wäre sicherlich sehr verführerisch. Manchmal hat man auch das Gefühl, dass die Leute wirklich keine Demokratie wollen. Ich würde anders regieren als Königin Merkel. Ich würde auf jeden Fall sicherstellen, dass niemand einen Job haben muss, bei dem er nicht genug Geld zum Leben verdient. Ich würde die Industrie und die Arbeitgeber genauso an die kurze Leine nehmen, wie sie es mit den Arbeitnehmern machen. Alles sollte sozial gerecht bleiben. Wenn es ginge, würde ich sagen, dass wir kein Geld mehr an Banken geben, die alles verspekuliert haben, sondern genau dieses Geld an die Sozialkassen weitergeben, damit niemand als alter Mensch in der Armutsfalle steckt. Altersarmut stelle ich mir ganz schrecklich vor. Aber als König darf man ja auch von Sachen träumen, die in der Umsetzung nicht so ganz einfach wären."

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