Jugendmedienschutz-Staatsvertrag

Habt Ihr Euch eigentlich schon Gedanken zu dem o. g. Thema gemacht?

Wer noch nicht im Thema ist, hier die wichtigsten Infos.

Da könnte einiges auf uns zukommen, auf jeden kleinen Blogger, Forenbetreiber, Webseitenbastler in Deutschland… Selbst, wenn man unbedenkliche Inhalte anbietet, aber was ist mit Grenzfällen? Meine „Sprechstunden“ gehen vermutlich nicht als „ab 0 Jahre“ durch. Davon abgesehen, bin ich technisch gar nicht in der Lage, die Alterskennzeichnung und womöglich noch andere technische Voraussetzungen hier einzubauen, da ich nicht selbst hoste, wie so viele andere Blogger, die WordPress, Blog.com und wie die Dienste alle heißen, nutzen. Schön, oder? Ich habe schon von ersten Blogschließungen gelesen. Die großen Anbieter werden sich das alles natürlich locker leisten können. Auf der Strecke bleiben wir kleinen Webinhalte-Anbieter.

http://1.bp.blogspot.com/_4WGCs-DFu-Y/TPYL1UncL1I/AAAAAAAASPg/UaoFN2MOTOQ/s1600/ab18.png

Nun wäre mein Blog kein Verlust für Deutschland, aber es gibt ja auch noch die vielen kritischen Blogs, die oft von ein bis zwei Personen engagiert in der Freizeit betrieben werden, und sicher auch nicht immer die Möglichkeit haben, sich technisch angemessen abzusichern. So ein Dreck wie „Blöd Online“ wird uns aber erhalten bleiben.

Und das soll also gut für die Entwicklung unserer Jugend sein? Keine Frage, ich finde es auch schlimm, wenn auf den Schulhöfen Gewaltvideos kursieren. Aber das wird durch dieses Gesetz nicht verhindert, denn ausländische Anbieter interessiert das deutsche Gesetz nicht. Und da viele Jugendliche in Sachen Internet nicht doof sind, werden die nach wie vor an solche Sachen kommen. Ich habe da auch nicht den Königsweg, aber das Gesetz scheint mir wenig hilfreich zu sein. Vielleicht bezwecken die Schreiber dieser Vorschriften ja auch anderes. Und ach wie schön ist es doch, dass auf jeden Fall die Juristen in diesem unserem Lande immer genug zu tun haben.

Gibt es eigentlich in anderen Ländern ähnliche Gesetze?

Ich weiß noch nicht, was ich mache. Einerseits habe ich keine Lust, mir irgendeinen Ärger einzuhandeln. Andererseits widerstrebt es mir, einfach so, quasi in vorauseilender Feigheit, mein Blog einzustampfen. Klar ist: Ich kann hier technisch nichts einrichten, und klar ist auch, dass ich nicht selber hosten und anfangen werde, mich mit diesem ganzen Kram herumzuschlagen. Und letztendlich ist mein Blog, im Gegensatz zu vielen anderen, kein Verlust, aber das ist für mich nicht der springende Punkt.

In diesem Artikel steht (Auszug):

Grundsätzlich müssen Onlineinhalte auch in Zukunft nicht gekennzeichnet werden, stellt die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Anbieter (FSM) auf ihrer Webseite klar. Ausnahmen gibt es dazu freilich auch. Inhalte, die erst ab 16 oder ab 18 Jahren freigegeben sind, müssen mit technischen Schutzvorrichtungen oder Sendezeitbeschränkungen versehen werden, die den Zugriff von Jüngeren unterbinden.

Schwierig, schwierig… Mag sein, dass gilt: „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“ Aber Deutschland verkommt immer mehr zum Juristenparadies. Ich möchte betonen, dass ich nicht grundsätzlich etwas gegen Juristen habe, es geht natürlich nicht ganz ohne, und es gibt genug engagierte, die sich für wichtige Themen einsetzen. Aber der Paragraphendschungel wächst und gedeiht, und oft bleiben halt doch die auf der Strecke, die sich keinen guten Anwalt leisten können. Mehr Recht bedeutet nicht automatisch mehr Gerechtigkeit. Da gibt’s leider genug Gegenbeispiele, und von gierigen Abmahnanwälten will ich gar nicht erst anfangen, aber ich schweife ab.

Noch ein paar Links zum Thema:

Herr Olsen spricht mir aus der Seele.

Die Dreckschleuder auch.

Und hier hoffen noch einige auf die SPD… Das kann ja lustig werden.

Die GAL hat übrigens hier in Hamburg, kurz bevor sie die Regierungsbeteiligung hingeschmissen hat, das Gesetz auch noch mit abgesegnet. (Ziemlich weit unten im Artikel.)

Deutschland, einig Paragraphen- und Bürokratenland. Auswandern? 


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