Jugendliche und Soziale Medien – kein Grund zur Panik

Von Eltern- und Erzieherseite (zu letzteren darf man wohl auch Lehrpersonen zählen) herrscht nach wie vor viel Unsicherheit darüber, wie Kinder und Jugendliche mit den so genannten Neuen Medien umgehen, welche Grenzen man von Erzieherseite setzen soll, ob und wie gewisse Themen thematisiert werden sollen, wo man den Nachwuchs bei seinen Erkundigungen ungestört lassen soll und wo klar elterliche bzw. pädagogische Führung gefragt ist.

NetzgemüseAn dieser Stelle möchte ich das Buch Netzgemüse von Johnny und Tanja Häusler beliebt machen. Man kann es in Fragen “Aufzucht und Pflege der Generation Internet” (so der Untertitel des Buches) wohl mittlerweile zu den Standardwerken zählen – meines Erachtens völlig zu Recht. Selber Eltern von zwei Jungs im Teenager-Alter spricht das Autoren-Paar aus Erfahrung. Es nähert sich dem Thema mit der nötigen Coolness, ohne dabei die real bestehenden problematischen Seiten zu verharmlosen. Grundsätzlich anerkennen sie die technische Entwicklung der Medien aber nicht nur als Fakt (“Nein, das Internet wird nicht abgestellt!”), sondern vor allem auch als Chance.

Die erzieherische Grundhaltung des Buches lässt sich in folgender Analogie beschreiben: Das Internet ist wie eine Stadt, in der die Kinder aufwachsen. Grundsätzlich können und sollen sich die Kinder ab einem gewissen Alter durchaus auch mal unbeaufsichtigt in dieser Stadt bewegen dürfen. Allerdings nicht immer und auch nicht überall. In der Stadt gibt es nicht nur Spielplätze und Eisdielen, sondern auch Viertel, in dem sich die Kinder lieber nicht aufhalten sollen. Hier sind nun die Erzieher gefragt, welche den Kindern aber ihre selbständigen Stadterkundungen nicht gleich grundsätzlich verbieten sollen, deren erzieherische Pflicht es aber ist, die Kinder auf problematische Gegenden hinzuweisen und sie über mögliche Gefahren aufzuklären.

Jugendliche kennen durchaus eine Privatsphäre in der Netzöffentlichkeit, die aber von Eltern nicht wahrgenommen oder gar übertreten wird.

Aus Erwachsenensicht verhalten sich Kinder und Jugendliche im Internet oft vermeintlich sorglos. Manchmal kann der Eindruck aber auch täuschen: Wie im richtigen Leben stellt der Nachwuchs manchmal ganz ohne Einfluss der Eltern seine eigenen Anstandsregeln auf, die von den Erwachsenen aber nicht immer gleich verstanden werden. Teenager haben für den Aufenthalt bei Facebook & Co. offenbar durchaus soziale Codes entwickelt. So gibt es unter Jugendlichen im Internet offenbar ”eine Privatsphäre in dieser Netzöffentlichkeit, die aber von Eltern nicht wahrgenommen oder gar übertreten wird”, wie auf Telepolis nachzulesen ist.


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