Wieder ein politischer Knall-Effekt im immer polarisierteren Amerika: Dem Bürgermeister von Tallahassee, Andrew Gillum, gelang bei der Demokraten-Vorwahlen zur Kür des Gouverneurs-Kandidaten ein Sensationssieg.
Der Afroamerikaner setzte sich gegen die Kongress-Abgeordnete Gwen Graham, die das Establishment hinter sich hatte, durch. Es ist eine Klatsche für die Parteieliten - und ein Signal, dass mit dem progressiven Flügel der „Dems" weiter zu rechnen ist. Gillum, eines von sieben Kindern eines Schulbusfahrers aus Miami, wurde aktiv vom „Sozialisten"-Senator Bernie Sanders unterstützt.
Nach dem Triumph am Dienstag wird der 39-Jährige als neuer Shooting-Star des linken Demokraten-Flügels gefeiert - einige sehen sogar schon einen neuen Obama.
Der Sensationssieg erinnert auch an das Beben in New York, als die progressive Millennial-Kandidatin Alexandria Ocasio-Cortez die Nr. 4 der Partei im „House" besiegte.
Gillum schreibt bereits jetzt Geschichte: Er ist der erste Schwarze, der Chancen auf den Gouverneursposten hat - und das im wichtigsten „Schaukelstaat" der USA, Florida.
Es steht ein brutales Duell mit dem Republikaner-Kandidaten Ron DeSantis bevor, einem rechten Hardliner und strammen Gefolgsmann von Donald Trump. Der ideologische Showdown zwischen dem Links- und Rechts-Außen dürfte eines der aufregendsten Rennen der Zwischenwahlen Anfang November werden.