Man kann sich hundertprozentig sicher sein, dass es eventuell oder vielleicht – manchmal auch wieder nicht – so sein könnte.
Im Original liest sich das so:
“Es gibt deutliche Hinweise, dass das Verfahren politisch motiviert sein könnte.”
Karl Grobe schreibt es auf, die Berliner Zeitung druckt es ab und Blogger S verdreht die Augen. OMG – wie einfach es ist, Journalist zu sein!
“…
Bei dem Gasabkommen wurden insbesondere die Interessen der Oligarchen aus dem Donezbecken geschädigt,
…”
Lieber Karl Grobe, durch das Gasabkommen sollte “insbesondere” der ukrainische Unternehmer Dmytro Firtasch geschädigt werden, welcher einst in Bogdanowka (ukrainisch Bohdaniwka) geboren ist. Auf einem hübschen Fleckchen Erde, in der Nähe von Tscherniwzi, ehemals Czernowitz. Welches entsprechend der deutsch-sowjetischen Vereinbarung vom August 1939 zum westlichsten Teil der Westukraine gehört. Bogdanowka ist demnach prowestlich , wie alle dortigen Einwohner auch.
Dmytro Firtasch – und darum ging es unter anderem im Gasabkommen – sollte als Mitbesitzer von RosUkrEnergo, abgekürzt RUE, (heute nennt sich Firtaschs Imperium übrigens “Group DF”) wirtschaftlich geschädigt und somit politisch kalt gestellt werden. Demgegenüber sah sich die Donzeker Kohlelobby aus dem Süden (oder Osten, wenn man einfachere Textstru Denkstrukturen mag) gestärkt, denn bei der durch die Preiserhöhung bei Erdgas notwendig gewordene Energieträgerumstellung, spielte Kohle plötzlich eine größere Rolle als zuvor.
Aber wem schreibe ich das?
Wissen ist unbequem, wenn es nicht in Textbausteine passt. Jeder deutschländische Ukraine-Artikel braucht ein Zopf, eine Orange Revolution, die Guten (neudeutsch: prowestlich) wie die Bösen und natürlich eine Prinzessin. Крэкс, пэкс, фэкс – fertig ist die Mär!