Ich habe die ganze Zeit beim Lesen einen Film im Kopf laufen gehabt: Apocalypse Now von Francis Ford Coppola.
Und gerade lese ich in der Wikipedia dazu:
Apocalypse Now ist ein Antikriegsfilm aus dem Jahr 1979, dessen Handlung während des Vietnamkriegs spielt. Er basiert auf einer freien Interpretation von Joseph Conrads Erzählung Herz der Finsternis…
Da war mein Eindruck also doch nicht ganz abwegig.
Conrad berichtet von einer Reise entlang des Kongo in die Mitte Afrikas. Und in die Mitte der menschlichen Seele. Doch während er der afrikanischen Landschaft viel Lobenswertes abgewinnen kann, trotz all der Wildheit, sieht er in den Menschen nur “Das Grauen”.
Das Buch soll – dem sehr lesenswerten Nachwort nach – in “einem Ritt” heruntergeschrieben worden sein. Und so, wie es Conrad drängte, das Buch zu schreiben, so liest es sich auch: wie atemlos; erstickend in der brütenden Hitze des Dschungels; umgeben von Fremden, Unverstandendem.
Umgeben aber auch von Menschen, denen die Reisenden Fremde sind und unverstanden. Und Joseph Conrad schreibt, mit welcher brutalen Gedankenlosigkeit Europäer damit umgehen: was fremd ist, wird getötet. (Und mir scheint, wir sind heut noch nicht so weit von dieser Haltung entfernt.)
Ganz hat sich mir die tiefe, psychologische Schicht des Haupt-Negativ-Helden Kurtz nicht erschlossen; ich werde das Buch sicherlich noch einmal lesen müssen.
Trotzdem ist es sehr empfehlenswert.
Nic