Das Arts Santa Mónica in Barcelona zeigt das fotografische Archiv, das dem Werk des katalanischen Künstlers Josep María Sert Leben verlieh. Die Ausstelung „El Archivo Fotográfico del Modelo“ (Das fotografische Archiv des Modells), die bis zum 11. September eröffnet sein wird, zeigt die Fotografien, die der Künstler als Basis für seine Werke benutzte, die nun der Sammlung Leonard Manzinis angehören.
Die Ausstellung „El Archivo Fotográfico del Modelo“, ist eben das. Manzini war Assistent des fotografische Labors von Josep María Sert, ein Handwerker in seinem Atelier, derjenige, der seine Farben anmischte und seine Modelle herstellte. Anhand von Manzinis Fotos kann man die raffinierten Arbeiten von Josep María Sert, seine mentale Architektur und seine Ästhetik bewundern, die ihn zu einem Vorreiter der Fotografie machten. Diese Fotografien waren das Studienmaterial, das Sert für seine Wandmalerei diente.
Josep Maria Sert wurde 1875 in Barcelona in den Schoss einer reichen Industriellenfamilie geboren. Er studierte an der Schule für Kunst und Handwerk in Barcelona und ein diversen Privatschulen für Kunst. Trotz seines Malereistudiums und seines Einflusses auf die ästhetischen Strömungen seiner Zeit hatte, gehörte er zu jener Gruppe junger Künstler, die sich gegen den Akademizismus der Kunst aussprach und der Meinung war, dass der dominierende Manierismus nur zur ideologischen Entleerung der Kunst führte.
Ein Großteil seines künstlerischen Lebens entwickelte sich in Paris, wo er Teil der Nabí Gruppe wurde. 1899 wird er dazu eingeladen im Pavillon für L’Art Nouveau der Weltausstellung 1900 auszustellen. Im selben Jahr wird er auch mit der Dekoration der Kathedrale von San Pedro de Vic in Barcelona beauftragt.
Obwohl Sert eine klassisch manieristische Malereiausbildung genoss, entwickelte er seinen eigenen Stil. Von Goya ließ er sich zu Alltagsthemen inspirieren, vor allem für spanische Folklore. In seiner langen Laufbahn adaptierte er auch die Ästhetik des Naturismus. In den 20 Jahren lässt er sich vom Art Deco inspirieren und in den 30ern vom Neobarock.
Gegen Ende seiner künstlerischen Laufbahn konzentriert er sich auf die menschliche Figur, ein Thema, das ihn im Laufe seiner Karriere immer wieder interessiert hat. Dabei benutzt er die Grisaille-Technik, die den Eindruck eines Reliefs verstärkt. Sein besonderer Farbgeschmack mit Vorliebe für metallische Töne, die der Daguerreotypie ähnlich waren, charakterisierten sein Werk.
Sert hinterließ viele Werke in öffentlichen Gebäuden, wie beispielsweise die Dekoration im „Salón de Pasos Perdidos“ im Justizgebäude Barcelonas, oder im Tanzsaal der Residenz des Marquis de Alella in La Rambla, neben vielen anderen Residenzen oder Kirchen in Europa und den USA.
Mehr Information: http://www.artssantamonica.cat/EXP/EXPOSICIONS/tabid/128/language/es-ES/Default.aspx#exposicio45