klar, joschi, unser allseits bekannter, mittelgroßer, schwarzer, wuscheliger tibet terrier ist sehr süß. und sehr spaßig. und sehr potent *lach*. zuweilen ist joschi aber auch: nervig. supernervig sogar. seit 4 tagen sägt er systematisch an unseren nerven. zuerst dachten wir, es sei wegen der nun vermehrt auftretenden stubenfliegen, mit denen er einen persönlichen krieg führt. nun gut, die entspannen die situation nicht unbedingt, sind aber nicht der hauptgrund. der hauptgrund sind: emma, clara, susi, lotte und wie sie noch alle heißen. die zurzeit läufigen hündinnen in unserem viertel. zur gleichen zeit läufigen.
*seufz*
seit 4 tagen trabt das joschilein hechelnd durch die bude, springt täglich gefühlte 1 million mal auf die sofalehne und schaut aus dem fenster. sobald auch nur ein blatt vorüberfliegt, fängt er an hysterisch zu bellen. wir gehen auf zehenspitzen umher. denn man braucht nur ein leises *knock* auszulösen und sofort kommt ein schrill bellender hütehund angerast. ihm liegen offensichtlich die nerven blank. uns auch.
wenn er nicht hechelnd durch die bude läuft und von der sofalehne aus die straße fixiert, winselt er. und das nicht etwa einfach so. nein, er winselt uns an. sitzt vor einem, starrt einem hypnotisch in die augen und winselt. winsel. winsel. winsel. oder springt wie ein flummi durch das haus. boing. boing. boing. wahlweise will er spielen. 10 stunden am stück. wo man hingeht, hat man joschi zwischen den beinen, mit einem quietscheball im maul. quietsch.quietsch. quietsch. oder er sitzt neben einem und gräbt einen ununterbrochen mit der pfote an. kratz. kratz. kratz. wenn man ihn dann anschaut, spreizt er die ohren ab, springt in hohem bogen vom sofa runter, dreht sich im kreis und rast zur haustür.
ich bin grade 4 tage lang strohwitwe ich mag das immer ganz gerne. einfach mal den eigenen rythmus laufen lassen.
heute morgen wollte ich gemütlich ausschlafen, war gerade in irgendwelchen schönen träumen verstrickt, als ich plötzlich wach wurde. das erste, was ich sah, war ein hundegesicht. das mir aus ein paar zentimetern ins gesicht starrte. der dazugehörige hund lag auf meiner brust. ich schaute auf die uhr: 6 uhr! weder ignorieren noch meckern half, ich schälte mich um halb 7 aus dem bett und ging mit joschi, von dem ich annahm, dass er einen riesenhaufen auf lager haben musste, gassi. fehlanzeige. das joschilein wollte ein wenig schnuffeln draußen. einfach nur schnuffeln. der süße schatz.
gestern kam ich auf die idee, dass er vielleicht nicht ausgelastet sein könnte und daher habe ich ihn eine große, flotte runde mit dem pferd mitgenommen. so richtig flott und lang. mit galopp und so. joschi raste mit wie ein junger bulle. als wir in den stall zurückkamen, war das pferd müde, joschi wollte übergangslos eine runde spielen. uff. ich bin nur froh, dass er in seinem momentanen wahn seine eifersucht auf das pferd vergisst. ihr wisst ja, was der lieben lola zuteil wird, das beansprucht auch joschi für sich. gestern nämlich hat sich lola, als ich sie nach dem ausritt auf die weide brachte, sofort in ein großes schlammloch fallen lassen, wo sie sich ausgiebig wälzte. joschi beobachtete sie verdächtig genau, ließ es aber dabei. glück gehabt.
jetzt, wo ich das schreibe, bekomme ich gerade eine verwegene idee. ich habe lola für die weide eine fliegenmaske gekauft. das ist so eine art kopfnetz, das die fliegen von augen, nüstern und ohren fernhält. sieht sehr lustig aus hm, wenn ich mir joschis fliegenparanoia und gleichzeitig seine macke, lola alles nachahmen zu wollen, vor augen halte , bringt mich das auf eine idee *schelmisch guck*.
ich wünsche euch einen wunderschönen feiertag, eure katerwolf
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