John Kerrys dunkles Spiel

Was diese ganze Sache noch widerlicher macht: Es ist noch nicht so lange her, da wurde in einem Artikel von Thierry Meyssan, die enge Bekanntschaft, eigentlich sogar Freundschaft  offengelegt, welche die jeweiligen Eheleute Kerry und Baschar al Assad miteinander pflegten.

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Eine Übersetzung für “The Information Space” von Steven Black:

"Vor unseren Augen"

John Kerrys dunkles Spiel

von Thierry Meyssan

Während die syrische arabische Armee Rakka verloren hat, de facto den nördlichen Teil des Landes unter türkischer Kontrolle lassend, haben die Vereinigten Staaten widersprüchliche Signale ausgesandt. Haben sie nun gewählt, den Krieg durch Stellvertreter fortzusetzen, oder greifen sie die Friedensabmachung auf, die sie mit den Russen verhandelt haben, um ihre Verbündeten zu erlegen?

Voltaire Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 13. März 2013 John Kerrys dunkles Spiel

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John Kerry mit seinem saudischen Homolog, dem ultrareaktionären Prinz Al-Faisal.

Die Umsetzung des Friedensplans für Syrien, ausgehandelt zwischen Russen und Amerikanern, läuft im Stillstand. Zuerst gab es die Verzögerung in der Bestätigung des neuen US-Sicherheits-Teams durch den Senat. Dann, inkonsequente, wenn nicht sogar widersprüchliche Aussagen durch den neuen Außenminister, John Kerry.

Wie auch immer,  es können zwei neue Elemente hergestellt werden.

•Der Aktivismus von Saudi-Arabien und Katar wurde mit scheinbare Zustimmung des Department of State verstärkt

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem saudischen Amtskollegen wiederholte John Kerry zweimal, das US-Engagement für eine "friedliche Lösung" in Syrien. Doch zwei Minuten später, genehmigte er die Saudi-arabischen Waffensendungen an die Syrische "moderate" Opposition. Kerry bekräftigte diese Widersprüche bei seinem Besuch in Qatar erneut.

Auf der symbolischen Ebene haben Saudi-Arabien und Katar den syrischen Sitz der arabischen Liga, der Syrischen Nationalen Koalition(SNC) zugeschrieben. Darüber hinaus hat die Liga, auf Verlangen, seine Mitglieder dazu autorisiert, die “syrischen Rebellen” zu bewaffnen. Es ist unmöglich, dass die Mitglieder der Liga ohne eine vorherige Genehmigung von Herrn Kerry, für diese Aktionen gestimmt haben.

Laut internationalen Recht ist das genehmigen von einseitigen Waffensendungen an Rebellengruppen ein Verbrechen, wenn dazu eine Resolution des Sicherheitsrates fehlt. Wenn Syrien eine Klage vor dem internationalen Gerichtshof einreicht, würde es sicher eine Verurteilung von Saudi Arabien, Qatar, der Vereinigten Staaten, der Arabischen Liga und einigen anderen, unter dem Präzedenzfall "Nicaragua vs. USA " (1984) bekommen.

Die Initiative der Arabischen Liga bestreitet jede Glaubwürdigkeit für den Sonderbeauftragten des Generalsekretärs, Lakhdar Brahimi. Der alte Diplomat kann nicht erwarten, Mediator zu spielen, wenn er de-facto eine Partei des Konflikts, die syrische National Koalition vertritt, selbst wenn sie den Sitz noch nicht besetzt, der ihr zugewiesen wurde.

Die Israelis haben kriecherische Bemühungen verstärkt, um alle ihre Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf vergessen zu lassen. Nach Washington gekommen, um an der jährliche AIPAC-Konferenz teilzunehmen, verteilte General Ehud Barak Komplimente an die Behörden der USA und bekräftigte, daß die Nähe zum Staat Israel noch nie so eng gewesen wäre. Premierminister Benjamin Netanyahu, hatte inzwischen zum ersten Mal das Reisen aufgegeben und entschied sich per Video zu intervenieren, damit er nicht persönlich mit Führern zusammentraf, die ihn zur Rede stellen würden. Der Streit ist somit auf eine persönliche Angelegenheit reduziert, um die Beziehungen zwischen den Staaten nicht zu beeinträchtigen.

Ehud Barak wurde im Pentagon von Chuck Hagel, seinem amerikanischen Amtskollegen empfangen, mit dem er in der Vergangenheit eine gute Beziehung entwickelt hat. Der Israeli erhielt US-Hilfe (ca. $ 3 Milliarden jährlich) die nicht durch die Budgetkürzungen berührt wird. Im Gegenzug überließ er ihnen dafür Syrien. In der Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums wurde klar, dass die beiden Seiten Fragen der gemeinsamen Sicherheit diskutierten, “inklusive dem Bedürfnis des syrischen Regimes, seine Kontrolle über die chemischen und biologischen Waffen beizubehalten; die beiden Führer verpflichten sich weitere Sofortmaßnahmen zu planen, um dieser Bedrohung entgegenzuwirken.”

Mit anderen Worten, ziehen Washington und Tel Aviv nicht mehr einen "Regimewechsel" in Damaskus in Betracht und vereinbarten zu helfen, damit die syrisch arabische Armee die Kontrolle ihrer chemischen und biologischen Waffen, im Falle von Dschihadisten Angriffen behalten.

Israel zieht sich aus dem Konflikt zurück. Zum Witz: zwei Tage nach dieser Wende, wurde an der syrischen Küste ein komplexes Israelisches System von elektronischer Überwachung und Kommunikation aufgedeckt und abgebaut.

Im Endeffekt versuchen die USA sich selbst und ihr Alter-Ego Israel militärisch zu befreien, dazu ermutigen sie ihre Verbündeten am Golf, eine militärische und diplomatische Blockade zu eskalieren. Es ist noch zu früh, um endgültig festzustellen, ob sie ein Doppelspiel treiben und eine Falle für Russland auf Kosten des syrischen Volkes aufstellen, oder ob sie ihre Verbündeten am Golf in eine Sackgasse drängen und die mit Moskau verhandelte Lösung besser aufzulegen.

Thierry Meyssan

Übersetzung (französisch)
Roger Lagassé

Quelle
Al-Watan (Syrien)


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