Amhranai meint: Von Katzenbach war ich bis jetzt restlos begeistert, so dass ich mich auch mit viel Motivation an dieses Buch von ihm gesetzt habe. Oft brauchen Bücher ein paar Seiten, bis sie mich von sich überzeugt haben – so war es auch hier. Nur dass es statt der paar Seiten einige hundert benötigte, bevor ich zum ersten Mal interessiert eine Augenbraue hob. Um sie schnell wieder sinken zu lassen. Zwar hat Katzenbach sich auch hier bemüht, einen psychopathischen Serienkiller zu erschaffen, doch misslingt ihm meiner Meinung nach die Platzierung in der Umwelt. Ist die Rahmengeschichte vielleicht noch gut überlegt und auch stellenweise ganz gut umgesetzt, so dass in unregelmäßigen Abständen so etwas wie Spannung aufkommt, verliert sich Katzenbach zu oft in Details und ausführlichen Gesprächen zwischen seinem Protagonisten Doug und der Studentin Anne, die dadurch das Interesse deutlich schwinden lassen.
Es passiert verhältnismäßig wenig auf diesen knapp 700 Seiten und das, was dann tatsächlich mal passiert, ist nicht mal ansatzweise auf dem Spannungsniveau, das ich von Katzenbach kenne. Normalerweise lege ich seine Thriller nur dann aus den Händen, wenn es wirklich nicht anders geht, doch hier musste ich mich fast schon zwingen, es in den Händen zu behalten. Schade! Doch die vermeintliche Tiefe des mordenden Protagonisten ist mir deutlich zu unscharf, dazu kommt noch die schleppende Entwicklung der Story. Insgesamt für mich einer der Flops in diesem Jahr. Wer sich auch mal von Katzenbach infizieren lassen will, sollte sich beispielsweise auf das Opfer verlegen. Auch der Patient oder die Anstalt sind zu empfehlen, aber zu diesem Buch würde ich wirklich keinem raten, der einen spannenden und überzeugenden Psychothriller sucht.