John Carpenter
„Lost Themes“
(Sacred Bones)
Der Zusammenschnitt von Filmszenen aus John Carpenters Gesamtwerk, den das Label für die erste Vorauskopplung “Vortex” präsentierte, war sicherlich gut gemeint, leider geht er am Thema des gerade erschienenen Albums komplett vorbei. Ein jeder wird Szenen aus dem fast kultisch verehrten Katalog des siebenundsechzigjährigen New Yorker Filmemachers im Kopf haben, „Halloween“, „Die Klapperschlange“, „The Fog“, „Village Of The Damned“ und vor allem „They Live“, und zum Großteil dieser Streifen hat ja Carpenter, ein Newbie ist er also keineswegs, auch die entsprechenden Scores komponiert. Und genau das unterscheidet sie von den „Lost Themes“, den „Verloreren Melodien“ also, zu denen es keinen Plot, keine Geschichte, keine Bilder gibt – noch nicht. Zusammen mit Sohn Cody Carpenter, der mit seinem Vater schon für „Vampire“ und „Ghosts Of Mars“ kollaborierte, und Daniel Davies, dem Sohn des Kinks-Gitarristen Dave Davies, zog sich Carpenter in das Tonstudio seines Hauses zurück, um die vorliegenden Stücke einzuspielen. Heraus kamen neun Tracks, fast ausnahmslos dunkel pulsierende Kompositionen, die ein wenig an die Begleitmusik zu „TRON Legacy“ des Electroduos Daft Punk erinnern. Eigentlich obligatorisch, dennoch in ihrer Häufigkeit irritierend – die konventionellen, dem Prog- und Artrock entlehnten E-Gitarren-Einschübe, die ab und an den durchaus willkommenen Grusel unnötig brechen (besonders ohrenfällig, sorry: Majästätsbeleidigung, bei „Domain“, wo kurz das Thema der deutschen Asterix-Verfilmung die Kontemplation stört). Der Gesamteindruck bleibt trotzdem ein positiver, den düster wabernden Synthieflächen gelingt es mit der Zeit, den Zuhörer in eine Art zufriedene Entrücktheit zu versetzen, man läßt sich bereitwillig verführen und der Phantasie – Carpenters eigentliches Anliegen – freien Lauf. Denn darum ging es ihm letztendlich: “They’re little moments of score from movies made in our imaginations. Now I hope it inspires people to create films that could be scored with this music.” Schön zu sehen, dass es dem Mann auch am Humor nicht fehlt – wer ließe sonst bereitwillig seine Halbglatze auf dem Cover derart in Szene setzen ... http://www.theofficialjohncarpenter.com/
„Lost Themes“
(Sacred Bones)
Der Zusammenschnitt von Filmszenen aus John Carpenters Gesamtwerk, den das Label für die erste Vorauskopplung “Vortex” präsentierte, war sicherlich gut gemeint, leider geht er am Thema des gerade erschienenen Albums komplett vorbei. Ein jeder wird Szenen aus dem fast kultisch verehrten Katalog des siebenundsechzigjährigen New Yorker Filmemachers im Kopf haben, „Halloween“, „Die Klapperschlange“, „The Fog“, „Village Of The Damned“ und vor allem „They Live“, und zum Großteil dieser Streifen hat ja Carpenter, ein Newbie ist er also keineswegs, auch die entsprechenden Scores komponiert. Und genau das unterscheidet sie von den „Lost Themes“, den „Verloreren Melodien“ also, zu denen es keinen Plot, keine Geschichte, keine Bilder gibt – noch nicht. Zusammen mit Sohn Cody Carpenter, der mit seinem Vater schon für „Vampire“ und „Ghosts Of Mars“ kollaborierte, und Daniel Davies, dem Sohn des Kinks-Gitarristen Dave Davies, zog sich Carpenter in das Tonstudio seines Hauses zurück, um die vorliegenden Stücke einzuspielen. Heraus kamen neun Tracks, fast ausnahmslos dunkel pulsierende Kompositionen, die ein wenig an die Begleitmusik zu „TRON Legacy“ des Electroduos Daft Punk erinnern. Eigentlich obligatorisch, dennoch in ihrer Häufigkeit irritierend – die konventionellen, dem Prog- und Artrock entlehnten E-Gitarren-Einschübe, die ab und an den durchaus willkommenen Grusel unnötig brechen (besonders ohrenfällig, sorry: Majästätsbeleidigung, bei „Domain“, wo kurz das Thema der deutschen Asterix-Verfilmung die Kontemplation stört). Der Gesamteindruck bleibt trotzdem ein positiver, den düster wabernden Synthieflächen gelingt es mit der Zeit, den Zuhörer in eine Art zufriedene Entrücktheit zu versetzen, man läßt sich bereitwillig verführen und der Phantasie – Carpenters eigentliches Anliegen – freien Lauf. Denn darum ging es ihm letztendlich: “They’re little moments of score from movies made in our imaginations. Now I hope it inspires people to create films that could be scored with this music.” Schön zu sehen, dass es dem Mann auch am Humor nicht fehlt – wer ließe sonst bereitwillig seine Halbglatze auf dem Cover derart in Szene setzen ... http://www.theofficialjohncarpenter.com/