Chrysostomus und Hagia Sophia
Chester liegt 45 Minuten von Liverpool entfernt. An einem Fenster der Kathedrale von Chester sehen wir Johannes Chrysostomus. Interessant ist der Detail im Hintergrund seinem Kopf, wo wir die Hagia Sophia mit 2 Minaretts sehen. Die Darstellung der Hagia Sophia mit 2 Minaretts ist aus dem 16. Jhd.
Johannes wurde in Antiochia in einer wohlhabenden Familie geboren. Er studierte Redekunst und an der berühmten theologischen Schule von Antiochia vor allem Bibelauslegung. Ab 372 lebte er dann für sechs Jahre als Mönch und Einsiedler ein asketisches Leben in der Einsamkeit.
Berühmt wurde Johannes durch sein Redetalent. Seine Art zu predigen brachten ihm einer der größten Redner der frühen Kirchengeschichte zu sein, woher sein Beiname Chrysostomus “Goldmund” kommt.
Im Jahr 397 wurde Johannes wegen seiner Berühmheit vom Kaiser des Oströmischen Reiches Flavius Arcadius nach Konstantinopel als Patriarch eingesetzt, wo er über mehrere Jahre hinweg seinen Amt ausübte.
Im Mittelalter haben sich zahlreiche Legenden um den von der
Madonna geküssten Goldmund gebildet: die Madonna forderte ihn zum Kuss auf, ein
goldener Schein umspielte danach seinen bislang zum Reden ungeschickten Mund
und ließ ihn zum berühmten Prediger werden.
Johannes Chrysostomus wird als einer der vier großen
griechischen Kirchenväter verehrt, in der katholischen Kirche zählt er seit
1568 zu den Kirchenlehrern.
Der Chrysostomus hatte die Hagia Sophia als eine Kuppelbasilika nie gesehen.
Als er in Konstantinopel als Patriarch tätig war, war die erste Kirche noch als
eine Holzbasilika ohne Kuppel vorhanden gewesen. Erst die dritte Hagia Sophia
aus dem 6.Jhd. ist eine Kuppelbasilika und die Minaretts kommen in der
osmanischer Zeit dazu.
Chrysostomus und Hagia Sophia
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