Heute möchte sich Johanna Lark bei euch vorstellen und euch ein wenig über ihr Buch Traumhaft berichten. Viel Spaß beim Lesen. :)
Wie entstand „Traumhaft“?
Klartraum wider Willen
Alles begann mit einem nicht funktionierenden Lichtschalter …
Ich war noch ein Kind, als ich zum ersten Mal träumte, wie ich das Licht einschalten wollte und es dunkel blieb. Der Traum kam immer wieder. Bald hatte sich die Sequenz in meinem Unterbewusstsein manifestiert, sodass ich wusste: Wenn das Licht nicht angeht, träume ich! Ohne zu wissen, dass es dieses Phänomen gab, hatte ich das Klarträumen erlernt.
Träume fand ich schon immer sehr interessant. Bereits damals konnte ich mir jede Nacht merken, was ich geträumt hatte.
Eines Tages, es muss irgendwann während des Studiums gewesen sein, hatte ich einen Gedanken: Was wäre, wenn ich jemandem erzähle, wie ich von ihm geträumt habe, und diese Person antwortet, dass sie genau den gleichen Traum hatte? Damit war die Idee zu „Traumhaft“ geboren. Doch erst Jahre später begann ich mit der Ausarbeitung.
Meines Erachtens hatte es bis dahin noch nichts zu diesem Thema gegeben; sicherheitshalber begab ich mich dennoch auf die Suche. Lisa McMann hatte bereits eine Trilogie dazu veröffentlicht („Wake“, „Fade“, „Gone“); allerdings wurde das Ganze recht oberflächlich behandelt. Ich änderte daraufhin meine Idee ein wenig ab. Statt zu anderen in die Träume zu springen, wie ich es ursprünglich geplant hatte (und es bei Lisa McMann war), würden meine Figuren andere in ihre Träume holen können. Irgendwann kam dann „Inception“; ich habe den Film aber bis heute nicht gesehen, um nichts „klauen“ zu können. Und als Kerstin Giers „Silber“-Trilogie erschien, stand Band 1 längst – ich habe sie aber erst dieses Jahr entdeckt, als ich bereits drei Verlagsangebote hatte (nur fürs Protokoll ;-) …).
Plot und Prota
Wie macht man aus einer zunächst schwammigen Idee einen ordentlichen Plot? Einfach drauflos schreiben? Definitiv nicht: Ich legte einen Kalender an (2012 habe ich mit der Trilogie begonnen; dementsprechend spielt sie auch in dem Jahr); schließlich sollte alles logisch sein: Die Wochen und Tage des Semesters mussten stimmen (ich habe einen Stundenplan für Klara erstellt); selbst die Mondphasen bzw. Vollmondtermine sind „echt“.
Gerade bei einer Reihe geht es meiner Meinung nach nicht ohne Grundgerüst. Schließlich sollte dem Autor während Band 1 bereits klar sein, was in Band 3 passieren wird, was aufgedeckt wird, was in den vorigen Teilen entsprechend schon angedeutet werden kann/sollte etc. Das heißt natürlich nicht, dass ich alles bis ins kleinste Detail geplant habe. Da machen einem die Figuren gern mal einen Strich durch die Rechnung, aber dazu komme ich gleich …
Recherche: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren
Arzt oder Apotheker
Ab und zu mussten meine Mutter (Ärztin) und eine gute Freundin von mir (Apothekerin) „Telefonjoker“ spielen („Wie ist es, wenn man eins auf die Nase bekommt?“, „Wie läuft die Medikamentenentwicklung ab?“, „Wie lange braucht eine Tablette vs. Injektion, bis sie wirkt?“). Darüber hinaus habe ich mir einige Paper zum luziden Träumen durchgelesen und ein paar Dokus gesehen. Zum Thema Blutphobie habe ich in einigen Foren gestöbert.
Wichtig finde ich zudem, passende Namen zu wählen. Auch hier habe ich ein wenig gestöbert (da gibt es eine tolle Internetseite, wo alle möglichen Vornamen mit Bedeutung etc. der letzten Jahrzehnte aufgeführt sind). Ich mag außerdem sprechende Namen, deshalb war bald „klar“, dass meine klarträumende Protagonistin Klara heißt. Der Nachname Pons geht auf die Brücke im Gehirn zurück. Und Adrians Nachname kommt von Limbus. Noch Fragen …?
Warum die Romanhelden so sind, wie sie sind …
Dass „Traumhaft“ eine Liebesgeschichte werden sollte, war von Anfang an klar. Dass es (Spoiler!) auch eine Dreiecksgeschichte gibt, kam recht spontan. Ein Songtext hat mich dazu inspiriert, einen gut aussehenden Antagonisten zu kreieren, welcher der Protagonistin den Kopf verdreht (sooo neu ist diese Idee natürlich nicht, haha). Gleichzeitig sollte Klara ihren echten „Traummann“ in ihren Träumen kennen lernen. Dass seine Identität zunächst geheim bleiben soll, fand ich schon bei „Sailor Moon“ und „Kaito Jeanne“ (weitere Anime-Fans da draußen?) faszinierend …Man kann aber wie gesagt nicht jedes Detail planen. Klara und Adrian haben einfach ein Eigenleben entwickelt. Ohne spoilern zu wollen: Ihr Verhältnis ist speziell … und ich hoffe inständig, ich bringe meine Leser noch dazu, ihn doch ein bisschen zu mögen. Er ist nämlich sehr vielschichtig …
Ich bin auch kein Fan von Gut vs. Böse im Sinne von „Schwarz vs. Weiß“. Meine „Bösen“ sind eben nicht durchweg schlecht, sondern haben, wie wir alle, eine Vergangenheit, die sie geprägt hat.
Auf keinen Fall wollte ich eine „perfekte“ Protagonistin! Auch wenn einige sich daran stören: Klara raucht, Klara feiert. Isso. Jeder geht mit Problemen anders um, in diesem Fall lenkt sich die Hauptfigur eben auf unvernünftige Weise davon ab, dass ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt wird. Ich persönlich finde das mit Anfang 20 legitim. Dafür verspreche ich: Klara wird von ein paar Wochen/Monaten Partyleben nicht in der Gosse landen …
Und nun hoffe ich, ihr seid ein bisschen neugierig auf meine Figuren und ihre Fähigkeit geworden! Teil 2 erscheint am 30.12.16; der letzte Band dann am 24.02.17.
Band 1: Das Erwachen
Band 2: Das VergessenAlles Liebe und ein tolles Jahr für euch – und ein dickes Danke an Anna dafür, dass sie mir den Platz hier eingeräumt hat!Eure Johanna Lark https://www.facebook.com/johannalark.autorin/