Joe Bonamassa - An Acoustic Evening at the Vienna Opera House

Joe Bonamassa - An Acoustic Evening at the Vienna Opera House

Joe Bonamassa ganz ohne elektronische Effekte, ohne überlange E-Gitarren-Solos: Auf dem Doppelalbum „An Acoustic Evening at the Vienna Opera House“ kann man die Schönheit seiner Songs zwischen Folk, Rock und Blues vollkommen ohne Schlacke genießen.

Joe Bonamassa unplugged: Für mich eine absolut angenehme Überraschung. Begleitet von Fiddle, Banjo, Nyckelharpa, Akkordeon und Percussion: Plötzlich wird deutlich, wie stark der Gitarrist mit seinen Songs im Folk verwurzelt ist. Natürlich kommen auch ab und an die Bluesanklänge raus, doch eigentlich wirkt das Album mehr wie eine ausgelassene und großartige Party einer Irish-Folk-Kapelle. Für Bonamassa selbst war die akustische Tour im Sommer 2012 noch mehr als „a departuere from anything I had ever done before“. Ohne den Schutz der Effekte und dem fetten Sound seiner Gibson-E-Gitarren sah er sich plötzlich vor allem als Sänger gefordert. Und auf diesen Faktor seiner Musik habe er sich bislang noch nie wirklich eingelassen. Aber das Risiko hat sich gelohnt. Lieder wie „Slow Train“, „Dust Bowl“ oder auch „Driving Towards Daylight“ bekommen hier eine Tiefe und Schönheit, die ansonsten unter der aufgesetzten Härte des Bluesrockers völlig verschwindet. Wer noch nie Joe Bonamassa gehört hat, würde ihn eher in der Nachbarschaft von Songwritern wie Ezio verorten und nicht im zur Zeit härtesten Bluesrock. Für mich ist das (neben dem gemeinsam mit Beth Hart aufgenommenen Album) eines der Alben, die ich mir auch weiterhin freiwillig anhören werde. Gerade weil es so untypisch für diesen Gitarristen und Songwriter ist.

 

 


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