Jobsharing – Wie teilt man einen Arbeitsplatz?

Von Chriselmshorn @fachwirtblog

Jobsharing ist das Aufteilen eines Vollzeitarbeitsplatzes in zwei oder mehr Teilzeitstellen. Die Arbeitszeit und die Aufteilung der Arbeit wird von den Job-Partnern meist selbständig festgelegt. Dieses Arbeitszeitmodell ist ideal für Menschen, die aus Zeitgründen keine Vollzeitstelle ausfüllen können oder möchten. Trotzdem könnten die Teilzeit-Arbeitnehmer ihr Können und ihre Fähigkeiten voll einsetzen und auch einer Karriere stünde nichts im Wege – sofern man ihnen die Möglichkeit dazu gibt.

Vorteile für die Arbeitnehmer

Gründe, die für ein Jobsharing sprechen, sind zum Beispiel ein hoher Zeitbedarf für die Familie (vor allem für Kindererziehung oder Pflege eines Angehörigen) oder mehr arbeitsfreie Zeit haben zu wollen für soziales Engagement oder Weiterbildung. Manche Menschen möchten auch nicht mehr leben, um zu arbeiten, wollen mehr Zeit zur eigenen, freien Verfügung und kommen auch mit weniger Geld zurecht. Trotz reduzierter Arbeitszeit würde das Potential der Arbeitnehmer nicht brachliegen, sie könnten wesentlich stressärmer ihren Alltag mit Arbeit und Freizeitbedarf managen. Sie wären zufriedener und gesünder, weniger erschöpft und dadurch natürlich leistungsfähiger.

Vorteile für den Arbeitgeber

Teilzeit-Arbeitsplätze werden immer noch überwiegend von Frauen ausgefüllt, sind meist nicht gut bezahlt und gelten zu Recht als Karriere-Killer. Immer mehr Firmen sehen jedoch, welch ein Verlust gut qualifizierte weibliche Arbeitskräfte sind, die hauptsächlich wegen Kindererziehungszeiten keine Vollzeitarbeit mehr ausüben wollen oder können. Die Zahl der Mitarbeiter, die sich eine Vollzeitstelle teilen, hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Trotzdem sind es erst etwa zwanzig Prozent der Firmen, die dieses Arbeitszeitmodell überhaupt anbieten. Diese Unternehmen haben erkannt, dass sie davon profitieren: Qualifizierte Mitarbeiter gehen dem Arbeitsmarkt nicht verloren, oft können sie sich gegenseitig als Urlaubs- und Krankheitsvertretung ersetzen und es ist eigentlich egal, wer die gestellten Aufgaben erledigt – Hauptsache, das Ergebnis stimmt. Gute Jobsharing-Partner haben oft eine hohe Leistungsbereitschaft und Motivation. Sie können daher sogar produktiver und flexibler sein als ein Einzelner, der eine Vollzeitstelle mit Überstunden auszufüllen hat.

Welche Voraussetzungen müssen Jobsharing-Partner erfüllen?

Job-Partner müssen vor allem sehr verantwortungsbewusst sein. Sie sollten gut miteinander kommunizieren können, da sie sich gegenseitig täglich über den Verlauf der Arbeit informieren und die Arbeitsübergabe durchführen müssen. Die Partner sollten kooperativ sein und ein Mindestmaß an Sympathie und Verständnis füreinander aufbringen können. Normalerweise regeln sie ihren Arbeitseinsatz untereinander und müssen in der Lage sein, klare Absprachen zu treffen – bei Bedarf auch mit dem Arbeitgeber. Organisationstalent und Zuverlässigkeit sind sehr wichtige Eigenschaften – sie sollten die Zeitaufteilung und ihre Aufgaben selbstständig managen können. Dann steht auch der Karriere nichts im Weg.

Gefällt es Ihnen?