Der Begriff „Wilder Westen“ erzeugt Klischees und Stereotypen vor unserem geistigen Auge. Doch heute, da die Wildnis von der Zivilisation verdrängt ist, findet Joachim Hildebrand ganz andere Bilder. In einer Ausstellung in Frankfurt und einem Bildband zeigt er seine Eindrücke des amerikanischen Südwestens: Gegensätze, Grenzen und Übergänge von Architektur zu Natur, von Urbanität zu Landschaft.
Wild West
Wie könnte man sich einem amerikanischen Mythos besser nähern als per Roadtrip? Joachim Hildebrand bereiste die sieben Bundesstaaten des amerikanischen Südwestens, in denen der Wilde Westen geografisch und auch in unserer Vorstellungswelt verortet ist. Der Buchtitel erzeugt unweigerlich Bilder voller Klischees und Stereotypen vor unserem geistigen Auge. Doch heute, da die Wildnis von der Zivilisation verdrängt ist, findet Joachim Hildebrand im ehemaligen Grenzland der amerikanischen »Frontier« ganz andere Bilder. Sein Blick richtet sich auf unscharfe Ränder, auf Gegensätze, Grenzen und Übergänge: von Architektur zu Natur, von Urbanität zu Landschaft. Die Archetypen des amerikanischen Westens sind zu Abziehbildern geworden. Die für das Selbstverständnis der USA zentralen Mythen des Wilden Westens und des »manifest destiny« werden dekonstruiert. Trotzdem bleibt der Westen für Joachim Hildebrand als visuelles Abenteuer faszinierend.
Joachim Hildebrand studierte Fine Art Photography am Istituto Europeo di Design in Madrid, unter anderem bei Elger Esser, Joan Fontcuberta und Martin Parr. Seine Arbeiten werden international ausgestellt und wurden zum Beispiel beim Europäischen Architekturfotografie-Preis ausgezeichnet.
Das Buch
Joachim Hildebrand
Wild West
Texte: Manfred Berg und Celina Lunsford
Design: Sascha Fronczek, Joachim Hildebrand, Kehrer Design (Martin Lutz)
Kehrer Verlag 2018
Halbleineneinband ca. 24 x 32 cm
128 Seiten, 81 Farbabbildungen
deutsch/englisch
ISBN 978-3-86828-866-7 2018
Ausstellung
Alp Galleries
Eschborner Landstraße 164
60489 Frankfurt Main
7. Juni bis 18. August 2018