Es ist längst nicht mehr so, dass nur der zukünftige Bräutigam vor der Hochzeit noch mal so richtig die Sau rauslassen darf. Mittlerweile ist es auch bei der Damenwelt Brauch, den Abschied aus der Single-Welt zu feiern. Üblicherweise treffen sich dafür (egal ob Männlein oder Weiblein) mit vielen Freunden in der nächsten größeren Stadt und dann muss Geld gesammelt werden. Meist wird das mit einem sogenannten Bauchladen gemacht. Schnäpse, Kondome oder andere Kleinigkeiten werden an die ahnungslosen Passanten verkauft.
Für mich persönlich ist das überhaupt nichts. Man stelle sich mal die armen Passanten vor, die nichtsahnend einen schönen Abend in der City verbringen wollen und dann von einem JGA nach dem anderen ausgenommen werden. Und in großen Städten ist es tatsächlich nicht ungewöhnlich, an einem Samstagabend bis zu 10 Horden von Männern oder Frauen zu begegnen! Und spätestens nach der dritten Gruppe, die einem Kleingeld aus der Tasche leiern will, ist entweder das Kleingeld alle oder die Geduld weg.
Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, seinen Abschied der Junggesellen gebührend zu feiern. Vor allem sollte man hier aber Rücksicht auf die Braut bzw. den Bräutigam und dessen Bedürfnisse und Vorlieben nehmen. Wenn es für die Brautleute wirklich einen tolle Feier werden soll, muss man sich nicht zwangsläufig kleine Spiele ausdenken, bei denen man sich zum Vollidioten machen muss (die Brautleute werden es danken!). Meist wird so ein JGA vom Trauzeugen oder von besten Freunden organisiert. Diesen sollte man auch darauf sensibilisieren, falls Bauchläden o. ä. unerwünscht sind.
Wie wärs denn mal mit Paintball? Oder Go-Karts fahren? Es muss nicht immer das absolute Besäufnis werden (wer darauf dennoch nicht verzichten möchte, darf dies natürlich auch nach dem Paintball machen).
Auch bei den Frauen gibt es andere Möglichkeiten. Gerade in der Zeit kurz vor der Hochzeit ist Frau mehr als gestresst. Manch eine mag da vielleicht gar nicht feiern gehen. In dem Fall würde sich doch auch ein Wellnesstag anbieten. Ab in die Saune, Entspannungsmassage und abends ganz klassisch mit den besten Freundinnen eine Pyjamaparty veranstalten und bei Sekt und Häppchen über die alten Zeiten quatschen.
Ich bin ehrlich gespannt, was mich nächstes Jahr zu meinem Junggesellinnenabschied erwartet und hoffe inständig, dass eine Woche für die Regeneration von SEINEM Junggesellenabschied bis zur Hochzeit ausreichend ist!
Hier aber noch eine kleine Anregung für die Planung eines JGA’s: Meine Schwester, die im letzten Jahr geheiratet hat (Ja, ich habe den Brautstrauß gefangen und Ja, ich bin die Nächste), hatte meiner Meinung nach einen tollen JGA.
An einem sonnigen Samstagvormittag trafen sich alle Freunde und Bekannte auf dem Gelände der hiesigen Feuerwehr. Zusammen wurde dann noch etwas geschmückt und natürlich die passenden pinken T-Shirts angezogen (die durften schließlich nicht fehlen!). Dann stiegen alle auf das Leiterfahrzeug der Feuerwehr (definitiv nicht erlaubt!) und nach einer windigen Fahrt durch den Ort bogen wir mit lautem Tatütata (überhaupt gar nicht erlaubt!) in die Straße, in der meine Schwester wohnte, ein. Leiter ausgefahren, bis zur Dachterrasse herangefahren und die zukünftige Braut eingesackt. Der Bräutigam nahm die Treppe, irgendjemand musste ja die Haustür zuschließen
Übrigens: Die Männer schafften es genau zwei Straßen mit dem Monstergefährt, jedoch war es so schwer in die Pedalen zu treten, dass sie sich kurzerhand von einem Auto der Feuerwehr abschleppen ließen. Danach machten sie noch eine Tour auf dem Fluss, natürlich mit dem Feuerwehrboot, wer hätte es gedacht…
Liebe Trauzeugen, liebe Planer, wenn Ihr in der glücklichen Lage seid, einen JGA planen zu dürfen, überlegt euch gut was gemacht werden soll und ob es Euch auch gefallen würdet, wärt Ihr an der Stelle der Braut oder des Bräutigams.