Ich habe es tatsächlich getan. Am 15.11.2014 habe ich meine Spiegelreflex geschnappt und bin nach Schwetzingen ins Blaue Loch gefahren um an einem Food Fotografie-Workshop teilzunehmen. Wer mich kennt weiß, dass ich bislang immer das Motto “Schlechte Fotos sorgen eher für Leute die es nachkochen” hatte. Das wird sich wohl in Zukunft doch ändern. Kleiner Vorgeschmack gefällig? Da habt ihr:
Ja, ich werde in Zukunft wohl definitiv etwas ändern. Obwohl ich immer noch der Meinung bin, Fotos die nicht 100% perfekt wirken sorgen dafür das der Leser sich denkt “das kann ich auch!” oder “das bekomme ich besser hin!”. Und trotzdem werde ich etwas ändern. Ich hatte so viel Spaß dabei Essen zu fotografieren, dass ich mir in Zukunft Mühe geben werden das ganze auch auf meinem Blog weiter zu führen. Hierzu kaufe ich mir nächsten Monat auch ein neues Objektiv.
Doch von vorne. Wie bin ich überhaupt auf diesen Food Fotografie-Workshop gekommen?
Wie einige wissen, habe ich vor Jahren “Digitale Medien” in Mannheim studiert. Hier gehörte auch ein Kurs Digitalfotografie zum Studium. Der machte mir auch Spaß und ich war definitiv nicht die schlechteste. Nur leider habe ich nach dem Studium keine Kamera mehr in die Hand genommen. Erst Jahre später wieder. Zusammen mit meinem Mann und seiner Katze zog auch eine Nikon D40 in mein Leben ein. Und tatsächlich fing ich ab und zu wieder an zu fotografieren. Allerdings nicht professionell. Die Jahre hatten dafür gesorgt, dass mir vieles entfallen war, mir die Übung fehlte und die Zeit mich wieder richtig damit zu beschäftigen nahm ich mir leider nie. Im Nachhinein könnte ich mir dafür in den Hintern beißen. Aber gut, die Zeit war nie da und nach der Arbeit hatte ich auch keine Lust mich damit näher zu beschäftigen. Für meine kleinen Natur-Schnappschüsse reichte mein noch vorhandenes Wissen und und für den Blog… na ja, Hobbyprojekt eben.
Schon eine ganze Weile schaue ich immer wieder gerne die Facebook-Gruppe von Köstlich & Konsorten durch. Es ist einfach ein Traum welche Perlen dort zu finden sind. Dort bin ich zum ersten mal auf den Blog Zuckerimsalz gestoßen. Tolle Fotos und leckere Rezepte. Sehnsüchtig betrachtete ich dort Cupcakes und andere Köstlichkeiten. Zum ersten Mal reifte in mir der Wunsch, mich endlich wieder näher mit der Fotografie zu beschäftigen und vor allem auch meinen Blog effektiver in Szene zu setzen. So geschah es, dass ich eines Tages zufällig über den Bericht einer Teilnehmerin eines Food Fotografie-Workshops bei Andrea Marquetant stolperte und durch diesen Bericht über die nächsten Termine für ihre Food Fotografie Workshops. Ich traute meinen Augen kaum als ich einen in Schwetzingen im Blauen Loch entdeckte. Schwetzingen ist gerade mal 11km von meinem Wohnort entfernt und im Blauen Loch war ich selbst als jugendliche häufig (wie so ziemlich alle Jugendlichen in der Umgebung^^).
Spontan schrieb ich Andrea an und fragte, ob noch ein Platz frei sei. Ich hatte Glück. Nur noch einer der begehrten Plätze war verfügbar und damit gehörte er mir. Damit hieß es nur noch warten und einen Tag vor dem Food2Shoot Kurs nochmal das Handbuch der Kamera wälzen um auch wirklich alles zu finden. Gespannt packte ich am Vorabend meine Kamera und das Zubehör ein und wartete auf den nächsten Tag. Um 10 Uhr sollte es losgehen.
Am nächsten morgen erwartete mich im Blauen Loch ein sehr lustiger Tag mit total lieben Mädels. Mit mir hatten sich fünf Bloggerinnen und eine fotografiebegeisterte eingefunden um von Andrea Tipps zum erstellen toller Foodfotos zu bekommen. Anwesend waren Silvia von “Volle Lotte”, Anna von “Weils glücklich macht”, Yvonne von “Konsumbude”, Kati das @Kochfrollein und Sandra. Verstanden haben wir uns alle auf Anhieb prima.
Los ging es mit einer kleinen Vorstellungsrunde in deren Anschluss uns Andrea erst einmal Fotos zeigte. Fertige Foodfotos und… wie das Set dazu aussah. Was man sah war faszinierend. Fotos von in der Küche aufgebauten Sets denen man später gar nicht mehr ansah, dass sie in der Küche waren. Auf dem Stuhl im Kinderzimmer weil da das Licht besser war. Mit kleinen Tassenregalen von Ikea, Toastern als Hilfsmittel und und und. Den Ergebnissen sah man nichts davon an. Sie erklärte uns worauf bei einem Aufbau zu achten ist und gab uns wirklich viele nützliche Tipps.
Nach dieser Präsentation wurden die Kameras auf den Tisch gepackt. Dreimal Nikon, dreimal Canon. Beides gute Marken. Jede Teilnehmerin holte dann noch ihr Objektiv mit einer festen Brennweite von 50mm heraus. Jede außer mir. Leider hat uns eine Woche vor der Hochzeit jemand das Auto zum Totalschaden gefahren, weshalb das Objektiv auf Anfang Dezember verschoben wurde. So saß ich also zwischen 50mm Brennweiten mit meinem Objektiv. 3.5-5.6/18-55 mm. Auch ein schönes Objektiv, aber leider war die Food Fotografie damit nicht ganz so schön wie mit dem 50er Festbrennweite-Objektiv. Macht nichts, ich habe einfach das Beste daraus gemacht.
Andrea ließ uns Ritter Sport Täfelchen ziehen um Teams zu bilden (Yvonne und ich hatten beide Vollmilch, bildeten also ein Team) und schon gab es die erste Aufgabe. Jedes Team bekam ein Glas und eine halbe Kiwi. Wir sollten nun diese Kiwi aus allen möglichen Blickwinkeln fotografieren, uns eines der Bilder aussuchen und dieses dann zu einer Besprechung zur Verfügung stellen. Bilder zu machen war einfach. Eines heraus zu suchen leider nicht so. Auf dem kleinen Display sah man leider nie 100%ig ob es zu hell oder zu dunkel war und erst recht nicht, wie scharf das Bild war. Für dieses Bild entschied ich mich:
Nachdem wir uns in alle möglichen und unmöglichen Positionen geworfen hatten, die Beine ordentlich verknotet und die Hälse verdreht waren machten wir erst einmal Pause um zu Mittag zu essen. Bei Burger, Schnitzel und Pfannkuchen tauschten wir uns über unsere Blogs aus. Ich fand es schön, einmal mit anderen Foodbloggern in einen Dialog zu kommen. Um ehrlich zu sein könnte ich das ruhig öfter haben. Aber die Zeit finden *seufz*
Nach der Mittagspause wartete auf uns das erste selbst erstellte Set. Die Teams bekamen folgende Dinge: einen Bagel, eine Rispe Cocktailtomaten, kleine Paprika, schon leicht trauriger Rucola, Salatsauce, Backpapier, ein Brett als Unterlage und eine kleine Sprühflasche mit Wasser. Mit diesen “Zutaten” sollten wir ein Food-Set aufbauen und interessante Fotos machen. Hier durften wir drei für eine Besprechung auswählen. Richtig lustig wurde es, als wir anfingen unsere Bretter auf den Boden zu stellen und dort herum zu kriechen. Immer auf der Suche nach dem perfekten Winkel. Dabei waren wir auch mit der Anordnung des Essens nie 100%ig zufrieden. Immer wieder wurde herum gezupft, gedreht und geschoben. Jeder außenstehende hätte sich am Kopf gekratzt, den Kopf geschüttelt und uns jemanden auf den Hals gehetzt der unseren Geisteszustand überprüft. Kurzum: wir hatten Spaß Hier meine drei ausgewählten Bilde.
Nach der Besprechung der Bagel-Bilder ging es an die letzte Aufgabe. Andrea fing an, alle möglichen Tassen, Teller, Zuckerstreusel, etc… auf einen Tisch zu stellen. Jede Gruppe sollte sich nehmen was sie braucht und ein Set aufzubauen. Hierzu hatte jede Gruppe drei Muffins, Tannenbaumstreusel, Sternstreusel, pinken Prinzessin Lilifee-Zuckerguß, pinke Zuckerstreusel und Haselnüsse zur Verfügung. Wir durften benutzen was wir wollten. Das taten wir auch. Yvonne und ich verbannten gleich alles an pinkem Schischi aus unserem Repertoire und besorgten uns noch eine Schale aus Metall, Christbaumschmuck, einen Teller, eine Gabel und ein Brett um das ganze darauf zu stellen. Dann gingen wir daran unsere Fotos zu machen aus denen wir dann fünf aussuchen mussten. Worauf wir unser Hauptaugenmerk beim Fotografieren legten war eigentlich egal. Hauptsache nicht fünfmal das gleiche. Ich finde, die Richtung stimmt
Zum Abschluss bekam jede Teilnehmerin noch eine Teilnahmeurkunde sowie eine kleine Ikea-Box mit einer Grundausstattung für die Food Fotografie zur Adventszeit. Ich muss an dieser Stelle sagen, vielen vielen Dank Andrea. Du hast uns einen tollen Tag beschert und ich habe dabei wirklich noch einiges dazu gelernt. Aber auch vielen Dank an die Mädels die dabei waren. Ohne euch wäre der Kurs bestimmt nur halb so spaßig gewesen Es war ein toller Ausflug in die Food Fotografie.
Wer Interesse hat auch einmal einen Kurs bei Andrea zu besuchen, der sollte sich mal http://andreamarquetant.wordpress.com/ näher anschauen. Hier informiert Andrea unter anderem über Termine und es gibt die Möglichkeit, ihren Newsletter zu abonnieren.
Ich wünsche euch nun noch viel Spaß!
Eure Steffi