Er hat sein Schweigen gebrochen – am Mittwoch stellte sich Bundespräsident Christian Wulff zur besten Sendezeit den Fragen von Bettina Schausten (ZDF) und Ulrich Deppendorf (ARD). Damit will der oberste Staatsmann nun endlich für die lang ersehnte Transparenz sorgen. Und er geht nur einen Tag nach dem Interview noch einen Schritt weiter: Am Donnerstag veröffentlichten seine Anwälte eine zusammenfassende Stellungnahme zu «etwa 450 Medienanfragen» zum Thema Privatkredit.
Darin heißt es, dass die Anwälte der Kanzlei Redeker Sellner Dahs «alle eingehenden Fragen so schnell wie möglich und nach bestem Wissen und Gewissen» beantworten. In drei Punkten beschäftigt sich die Stellungnahme mit dem privaten Kredit zur Finanzierung des Wulff’schen Hauses in Burgwedel, seinen Urlaubsaufenthalten bei befreundeten Unternehmern und «Fragen zu weiteren Themenkomplexen». Der vierte Punkt beschäftigt sich mit der rechtlichen Bewertung der Urlaubs- und Kreditaffäre.
Demnach bestehe kein Zusammenhang zwischen den «Amtspflichten als niedersächsischer Ministerpräsident» und Familienurlauben oder seinen Krediten. «Die privaten Freundschaften von Herrn Wulff haben seine Amtsführung nicht beeinflusst», schreiben die Anwälte.
Insgesamt stehen in dem anwältlichen Schreiben kaum neue Informationen. Die Urlaube in den Ferienhäusern von Egon und Edith Geerkens und anderen Freunden werden genauestens aufgelistet, außerdem veröffentlicht die Kanzlei genaue Zahlen über die verschiedenen Kredite des Bundespräsidenten.
Im Punkt «Fragen zu weiteren Themenkomplexen» wird Stellung zu der vom Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer bezahlten Werbung für Wulffs Buch «Besser die Wahrheit» bezogen. Zum wichtigsten Kritikpunkt der letzten Tage, den Anruf des Bundespräsidenten bei Bild-Chefredakteur Kai Diekmann äußern sich die Anwälte jedoch nicht. Sie verweisen auf die öffentliche Erklärung im Fernsehinterview vom Mittwoch.
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Wulffs Stellungnahme – Jetzt sprechen seine Anwälte
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