Jetzt reichts! - Offener Brief aus Neu Mukran und Staphel

Erstellt am 28. April 2020 von Inselreporter

Am 25. April 200 sandten die Bürger von Neu Mukran und Staphel einen Brandbrief nach Saßnitz. Adressiert war er an Norbert Benedikt (Stadtpräsident), Norbert Thomas (CDU), Mirko Frost (Bürger für Sassnitz), Norbert Schult (Die Linke), Karsten Kähning (SPD), Dirk Thormann (AfD), Steffen Schröers (AfW), Claas Büttler (FDP). Sandro Witt (fraktionslos) sowie die Rechts u. Kommunalaufsicht des Landkreises Vorpommern-Rügen. Wir wollen ihn an dieser Stelle im originalen Wortlaut allen Lesern zur Kenntnis geben:


Wir, die Bürgerinnen und Bürger von Neu Mukran und Staphel machen Sie heute mit der Tatsache bekannt, dass wir mit unseren Ortsteilen ebenfalls zu Sassnitz gehören.

Da das in jeglicher Weise von der Verwaltung stets mit Nachlässigkeit und Desinteresse abgetan wird, sehen wir die Zeit gekommen, um nachhaltig auf uns aufmerksam zu machen.

Es gibt in diesen Ortsteilen inzwischen so viele Mängel, dass diese von einer verantwortungsbewussten Stadtverwaltung schon des längeren beseitigt worden wären oder aber sie hätte diese Mängel sich gar nicht erst entwickeln lassen.

Hier im Einzelnen:
Die geisterhafte Entfernung der Treppe von Neu Mukran nach Neu Mukran mit all ihrer Problematik dürfte inzwischen allen ausreichend bekannt sein.

Den schriftlichen Lösungsvorschlag des Bürgermeisters kennen evtl. nicht alle. Dieser Lösungsansatz sieht vor, Schulkinder, alte Menschen und auch Touristen etc. über einen unbefestigten Waldweg von Neu Mukran rund um Neu Mukran wieder nach Neu Mukran (Königslinie) zu leiten. Dem Verfasser dieses so zweifelhaften Exposès hätte man sicherlich in einem kleinen, bekannten, gallischen Dorf als „Denkmalnix" bezeichnet.

Wir aber nennen diesen Vorschlag eine Unverschämtheit sondergleichen und den Beweis einer sträflichen Vernachlässigung der Verkehrssicherheitspflicht.

Aber man beließ es nicht dabei.
Am 20. April 2020 erfolgte dann die zweite Schikane.
Morgens kam die Firma SAW und riss den intakten Bürgersteig, der ehemals zur Treppe führte ab. Auf Nachfragen erklärte die Firma SAW, sie hätte den Auftrag vom Fährhafen bekommen. Vom Fährhafen, Herrn Buhmann, erhielten wir die Antwort:

„ Wir haben den Auftrag aus dem Rathaus, unterschrieben von der Bauamtsleiterin, Frau Klemens, erhalten, den Bürgersteig abzureißen und einen Zaun zu ziehen."

Damit kommt nun niemand mehr, selbst nicht über den Sandhügel ,nach Neu Mukran /Staphel ohne die Fahrbahn als Fußweg zu benutzen.

Das Nächste wäre die Überrumpelung der Bürger „Umwandlung des Buswendeplatzes in ein „Künstliches Kliff „.

Bei genauem Hinsehen soll hier ein Betontrümmerberg mit Baumfällabfall entstehen, die Begrünung übernimmt die Natur dann alleine. Das Ganze wird dann auch noch eingezäunt.

Unter Renaturierung verstehen wir etwas anderes und nicht eine billige Betonschutthalde mit Rodungsabfällen bedeckt.

Hier wird aus einem großen freien Platz ein großes NICHTS gemacht ohne Sinn und Verstand, es sei denn man rechnet die billige Entsorgung von Betonschutt und Rodungsabfall als wirtschaftlichen Erfolg.

Die Realität ist weder wirtschaftlich noch kulturell und schon gar nicht biologisch, landschaftlich wertvoll, sie ist lediglich sehr bequem für die Akteure zu realisieren.

Ein weiteres, bekanntes Problem wird ebenfalls seit Jahren kontinuierlich ignoriert. Es handelt sich um das hohe Verkehrsaufkommen im Sommer der L 29, welches beim Überqueren der Straße u.U. lebensgefährlich sein kann. Selbst einen seit langem geforderten Gehweg im direkten Ort Neu Mukran gibt es bis heute nicht.

Hier muss dringendst eine Fußgängerampel installiert werden!

Des Weiteren gilt es, den unzumutbaren Zustand der Straße nach Staphel, an der schließlich die Hälfte des Ortes Neu Mukran angesiedelt ist, zu beseitigen. Gebaut wurde diese Straße vor ca.60 Jahren als Zuwegung zum Wasserwerk mit einer Gesamtbreite von 4 m, sie ist brüchig, löchrig, abgesackt und total verwittert.

Landwirtschaftliche Fahrzeuge benötigen die gesamte Breite, so das kein Gegenverkehr möglich ist und Fußgänger aufs Feld springen müssen oder sich an den Zaun quetschen, da die Straße keinerlei Gehweg hat. Seit 30 Jahren hat die Straße auch keine Beleuchtung mehr.

Das Kabel der Telekom (Freileitung) hängt teilweise bis auf den Boden, hier sollte die Telekom dringendst unterrichtet und um Regulierung gebeten werde.

Heute wird diese Straße nicht nur von Pkws genutzt, sondern seit Jahren mit Schwerstlastverkehr befahren. Es sind nicht nur Busse und die Lkws der Lieferanten, sondern es sind die Fahrzeuge der landwirtschaftlichen Betriebe, die hinter Staphel auf den Feldern Getreide anbauen. Dafür ist die Straße nie konzipiert worden.

Die Einfahrt von der L 29 in die Straße nach Staphel ist nicht nur eine abgesackte und mit großen Schlaglöchern versehene Katastrophe, sondern auch eine große nicht zu unterschätzende Unfallgefahr; besonders bei Regen, da dann ganz schnell 30 - 40 cm Wasser stehen und die tückischen Gefahrenstellen nicht zu sehen sind.

Außerdem ist die Straße zu einer Seite runter gefahren, so dass das anliegende Grundstück bei Regen ganz schnell voll Wasser läuft, da die Straße beim Neubau vom Seepark vor der Wohnanlage höher gelegt wurde.

Die straßenseitige Entwässerung des Seeparks Mukran ist ingenieurtechnisch, eine totale Fehlleistung, das Regenwasser läuft an den Abflussschächten vorbei auf die Fahrbahn.

Wir machen darauf aufmerksam, dass man nicht ständig neue B Pläne für den Ort Mukran - Staphel beschließen sollte ,entgegen des Flächennutzungsplanes , ohne eine intakte Infrastruktur zu haben.

Da ein Neubau der Straße aus finanziellen Gründen nach Aussage des Bauamts Sassnitz nicht realisierbar ist und Fördermittel nicht beantragt werden können, da anscheinend dazu eine Stellungnahme der unteren Rechtsaufsichtsbehörde vorgelegt werden müsse, obwohl gerade dies im Bereich des Möglichen läge, können wir uns als Bürger und mittelbar Betroffene des Eindruckes nicht erwehren, als fiele das Wohl der Wähler dem offensichtlichen Hang zur Untätigkeit der Entscheidungsträger zum Opfer.

Vor ca. 10 Jahren hat der Landkreis-Rügen - Umweltamt angekündigt, das ehemalig Hotel ,, Mukraner Hof ,, zu renaturieren .Dazu hatte man die klappernden Fenster ausgebaut ,das Objekt eingezäunt, um eine erneute Verunreinigung zu verhindern.

Nun soll es wieder zum Bauland erklärt werden ohne entsprechende Voraussetzungen dafür geschaffen zu haben .Eventuellen Grundstücksspekulationen sollte man hier entgegenwirken und erst die Rahmenbedingungen für einen neuen B-Plan schaffen .wir machen darauf aufmerksam , dass der damals vom Umweltamt oder auch der Stadt errichtete Zaun um das Objekt herum (Sicherung des Objektes vor erneuter Vermüllung) heute nieder getreten ist und das Objekt wieder nach und nach von Bürgern zur Entsorgung genutzt wird.

Dringendst erforderlich wäre es auch, die ehemalige Heiztrasse, sie ist über 30 Jahre außer Betrieb und voller Schadstoffe, endlich zu entfernen!


Wie Sie aus den bisherigen Ausführungen entnehmen können, sind wir Bürger aus Neu Mukran und Staphel nicht mehr willens, alles schweigend hinzunehmen. Viele von uns lebten hier schon, bevor überhaupt an den Fährhafen Sassnitz gedacht wurde.

Zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit sind wir jederzeit bereit, sollte dies jedoch weiterhin nicht der Fall sein, sind wir ebenso bereit, auch mit Hilfe der Medien, unseren Interessen und Bürgerrechten Nachdruck zu verleihen.

Geld für die primitivsten Unterhaltsmaßnahmen unserer Ortsteile ist nicht vorhanden. Wir sind, was immer ihr B-Plan auch sagt, kein Industriegebiet, sondern ein Wohngebiet !

Sinnvoll wäre hier ein Miteinander und nicht ein Gegeneinander!

Wir erwarten Ihre Stellungnahmen.

Die Bürgerinnen und Bürger von Neu Mukran und Staphel