Zum Glück hatte die Staatengemeinschaft nicht auf die angriffslustigen Westerwelles, US-Reps und Israelis gehört, sondern das getan, was den bestehenden Verträgen entspricht: Eine IAEA Delegation fuhr in den Iran um seine Atomanlagen zu inspizieren. Das entsprach genau dem Atomwaffensperrvertrag, der das Recht auf die friedliche Atomenergienutzung einräumt, aber auch die Pflicht, Kontrolleure ins Land zu lassen.
Am Montag verkündete die iranische Führung noch, dass die Gespräche gut laufen - und erzeugte damit offenbar bewusst eine Fallhöhe, man fragt sich nur: für wen? Denn heute morgen lesen wir, dass die Gespräche gescheitert sind. Weil die Delegation auch einen Militärstützpunkt inspizieren wollte, die iranische Führung dies aber nicht zuließ. Ich befürchte jetzt: Das war's.
Wer wohlwollend ist, kann dem Iran noch zugute halten, dass sicherlich auch andere Staaten eine dicke Trennlinie ziehen würden zwischen Energieforschung und militärischen Sperrbezirken und hier niemanden reinlassen würden. Aber damit wird eine Schwachstelle der ganzen Idee des Atomwaffensperrvertrages sichtbar: Es braucht eigentlich die totale Kontrolle, weil man nie weiß, was aufrüstende Staaten hinterm Zaun treiben.
Der Iran dürfte seine letzte Chance damit vertan haben. Sein Säbelrasseln der vergangenen Wochen muss man ihm nun negativ auslegen. Und beantworten. Die UN muss sich selbst ernst nehmen und auf den Atomwaffensperrvertrag pochen und dass der Iran ihn nun verletzt hat.
Mag immer auch sein, dass auch neutrale Organisationen einen Spin haben und hinter den Kulissen Einfluss genommen wird. Das kann man aber immer auch in beide Richtungen auslegen. Wir haben nur die UN und die IAEA.
Ich befürchte, wir erleben in diesem Jahr noch einen neuen Golfkrieg. Damit dürfte auch die viel grunsätzlichere und bessere Idee eines atomwaffenfreien nahen Ostens begraben werden.