Ein Kühlschrank braucht einen Stromanschluss, denn ohne Strom läuft ein Kühlschrank nicht. Das ist für uns selbstverständlich. Nur schlecht, wenn man einen Kühlschrank braucht in einer Region ohne Stromversorgung oder mit einer sehr unzuverlässigen Bereitstellung von Strom. Kühlung von Lebensmittel oder gar von Medikamenten, die sehr wichtig ist, wird dann schwierig bis unmöglich. Das Berliner Startup Coolar möchte dies ändern und einen Kühlschrank bauen, der mit Wärme an Stelle von Strom arbeitet, und somit vielen Menschen auf der Welt den Zugang zur Kühlung von z.B. lebenswichtigen Medikamenten ermöglichen. In einer öffentlichen Abstimmung haben wir noch 12.06. die Möglichkeit Coolar mit unserer Stimme zu unterstützen.
Versorgung mit Medikamenten erfordert eine zuverlässige Kühlung
Es handelt sich immerhin um 1,2 Milliarden Menschen auf der Welt, die keinen Zugang zu einer Stromversorgung haben. Viele weitere haben nur unzuverlässigen oder teuren Strom. Eine Möglichkeit zu einer dauerhaften Kühlung ist damit nicht vorhanden. Das wäre nicht nur für Lebensmittel wichtig, auch lebensrettende Medikamente und Impfstoffe müssen gekühlt werden.
Alleine in Deutschland wurden in 2014 ca. 26 Millionen kühlpflichtige Medikamente abgegeben, das zeigt die Bedeutung der Kühlung von Medikamenten. In Entwicklungsregionen nehmen heute bis zu 75% aller Impfstoffe Schaden durch eine unzureichende Kühlung. Das ist nicht nur ein beträchtlicher wirtschaftlicher Verlust, besonders der humanitäre Schaden ist enorm.
In solchen Regionen ohne sichere Stromversorgung wird bisher häufig auf die sehr teure und klimaschädliche Versorgung mit Strom aus Dieselgeneratoren zurück gegriffen. Eine alternative Versorgung mit Strom aus Photovoltaik-Anlagen muss erst noch aufgebaut werden und benötigt auch Batterien, die in heißen Regionen vielleicht eine kürzere Lebensdauer haben als hierzulande.
Coolar: Kühlung mit Wärme statt Strom
Dieses Problem möchte Coolar lösen, in dem sie einen Kühlschrank bauen, der ohne Strom zuverlässig kühlen kann. Dieser Kühlschrank arbeitet mit heißem Wasser aus Sonnenwärme oder aus Abwärme. Er wird extrem langlebig sein, da er keine Verschleißteile, wie einen Kompressor, benötigt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass keine schädlichen Kältemittel genutzt werden.
Mit diesem Kühlschrank von Coolar können somit Medikamente und Impfstoffe zuverlässig, günstig und umeltfreundlich gekühlt werden. Ein einfrieren von Impfstoffen wird soll zudem durch eine Anti-Frost-Garantie verhindert werden.
Man kann sich also vorstellen, wie groß der Bedarf ist für Medikamenten- und Impfkühlschränke. Nach Angaben von Coolar hat die Global Alliance for Vaccines and Immuisations (GAVI) angekündigt in allein 53 der ärmsten Entwicklungsregionen 650 Millionen US-Dollar in Impfkühlschränke zu investieren.
Wie funktioniert der Coolar-Kühlschrank?
Laut dem Portal für die grüne Gründerszene Start-Green nutzt Coolar den Adsorptionskälteeffekt basierend auf Silicagel und Wasser in einem Unterdrucksystem. Bei Coolar selbst wird von einem Adsorptions-Kühlungskreislauf in 4 Stufen gesprochen:
- Verdunstung
Teile des Wassers verdunsten durch Unterdruck im System. Dadurch entsteht eine Verdunstungskälte, die das Innere des Schranks kühlt. - Adsorption
Durch Adsorption (Erklärung der Adsorption bei Wikipedia) wird Dampf an der Oberfkläche gebunden, so dass mehr Wasser im System verdunsten kann. Der Effekt wird also verstärkt. - Trocknung
Wenn die Oberfläche des Adsorbens mit Dampf gefüllt ist, dann pausiert die Kühlung. Damit der Prozess wieder weiter gehen kann, muss der Adsorbens getrocknet werden. - Kondensation
Durch Erwärmung wird der Adsorbens getrocknet und der Damp löst sich von der Oberfläche. Der Dampf kondensiert und fliesst zurück in den Verdunster, so dass der Prozess wieder von vorne beginnen kann.
Coolar braucht unsere Unterstützung
Die Entwicklung dieses neuartigen Kühlschranks erfordert einen großen Entwicklungsaufwand und mit vielen Kosten. Bis 2017 ist geplant mindestens 150 Kühlschränke an fünf unterschiedliche Organisationen zu verkaufen. In diesem Jahr sollen erste Pilotprojekte in Äthopien, Ruanda und den Philippinien durchgeführt werden. Diese Projekte werden von Partnern, wie Médecins Sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen) unterstützt.
Um an finanzielle Mittel für diese Projekte zu kommen, nimmt Coolar am internationalen Social Entrepreneurship Wettbewerb Chivas The Venture teil. Julia Römer von Coolar gehört zu den 27 internationalen Finalisten, die im finalen Jury Pitch in New York antreten werden. Sie und ihr Team erhalten bei The Venture, neben der Chance auf einen Anteil an der Gesamtfördersumme von einer Millionen Dollar, wertvolle Expertencoachings, um das Wachstum ihres sozialen Unternehmens zu fördern.
Öffentliche Abstimmung hilft Coolar zu unterstützen
Ein Teil des Wettbewerbs ist die öffentliche Abstimmungsphase, bis zum 12. Juni 2016 kann man noch wöchentlich daran teilnehmen und Coolar unterstützen. Jede Woche werden unter den Finalisten. 50.000 Dollar vergeben. Die Aufteilung des Preisgeldes ist abhängig von der Aufteilung der Stimmen. Je mehr Unterstützung Coolar von uns erhält, um so höher wird ihr Anteil am Preisgeld.
Unterstützt diese großartige Idee mit Eurer Stimme!
Ich frage selten nach Eurer Unterstützung, aber hier lohnt es sich wirklich und es kostet kaum Aufwand. Also stimmt selbst mit ab und teilt diesen Beitrag oder nur den Link zur Abstimmung in Euren Netzwerken. Ich habe bereits abgestimmt.
Diese großartige Idee und das Konzept stammen von einer kleinen Gruppe junger Menschen und nicht aus einem großen Unternehmen. Ich finde das toll und begeistere mich daher für die vielen Startups, die es derzeit gibt.
Was sagt Ihr dazu? Gefällt es Euch auch so gut? Habt Ihr Fragen an Coolar, die ich weiterleiten und beantworten soll?