Meine treuen Leser wissen. Ich bin ein Outdoor-Girl. Wanderhose, T-Shirt, Wanderschuhe und rauf geht’s auf den nächsten Berg oder durch den nächsten Wald.
Diesen Sommer wird es aufgrund meiner kaputten Füße leider keine Wandergeschichten geben. Umso besser, dass ich durch meinen Job auch andere Seiten des Reisens kennenlerne.
Ich habe einige Städte der sogenannten “Reichen und Schönen” in meinem letzten Vertrag kennenlernen dürfen, auch auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Drei dieser Orte möchte ich euch in diesem Beitrag näher bringen.
Portofino
Eine kleine italienische Gemeinde in Ligurien, ganz versteckt in einer kleinen Bucht.
Auf dem Weg nach Portofino hätte ich nicht geglaubt, dass wir noch ein kleines Städtchen zu sehen bekommen.
Zwei Wege führen zu dieser kleinen Gemeinde mit nur ca. 450 Einwohnern. Entweder ihr fahrt mit dem Auto über eine wirklich sehr kleine, enge Straße entlang der Küste Liguriens, oder aber ihr nehmt ein Boot von Santa Margherita Ligure aus.
Wir benutzen letztere Variante, die ich euch auch nur empfehlen kann, denn vom Wasser aus war ich wirklich fasziniert als sich plötzlich die kleinen, bunten Häuser entlang der Küste zeigten.
Der Hafen liegt voller Yachten. Größere und kleinere. Wir hatten das Glück, dass grade eine Firma ihre Yachten vorstellte und somit besonders viele vor Ort waren.
Schicke Autos sucht man hier dagegen vergeblich, da die Stadt großteils verkehrsfrei ist.
Dafür könnt ihr hier so einiges erleben. Ein Spaziergang über einige Treppenstufen, oder alternativ einen längeren Weg durch die Stadt bis hoch zur Kirche “Chiesa di San Giorgio”. Die Kirche stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert, wurde jedoch zerstört und 1950 wieder neu aufgebaut.
Von hier gibt es den ersten herrlichen Blick über ganz Portofino.
Portofino
Wer hier noch nicht genug hat kann auch weiter hinauf laufen bis zum “Castello Brown”, welches früher einmal “Castello di San Giorgio” hieß und aus dem 14. Jahrhundert stammt. Heute ist die ehemalige Privatvilla ein Museum und kostet 1EUR Eintritt (Stand: Juni 2015).
Immer noch nicht genug gesehen geht ihr einfach weiter bis zum Leuchturm an der Äußersten Spitze des Landarms. Hierbei geht ihr entlang kleinen Wegen, links und rechts hohe Mauern, welche die Gärten der riesigen Villen abschotten sollen. Hier und da erhascht man aber doch einen Blick in die Blumenvielfalt, die natürlich ständig von Angestellten hübsch gehalten wird.
Portofino
Zurück in Portofino sind die teuersten Cafés jene, die sich entlang der Hafenpromenade erstrecken. Hier kostet ein Kaffee auch gerne mal 8 EUR.
Ich habe mich in einer kleinen Pizzaria in einer Nebenstraße nieder gelassen, doch auch hier kostet eine kleine Pizza schon 10EUR.
Portofino ist also ein Treffpunkt des Jetsets, gekoppelt mit einer schönen Natur und kleinen Spazierwegen außenrum.
Saint Tropez
“Welcome to Saint Tropez”, das besangen schon Timati zusammen mit DJ Antoine in ihrem Sommerhit.
Ich empfand die Stadt als sehr touristisch. Das war zumindest mein erster Eindruck. Menschen – überall Menschen. Dicht an dicht gedrängt.
Dank unserer Reiseleiterin lernte ich dann jedoch auch eine andere Seite kennen. Sie führte uns durch kleine, enge Gässchen, zu versteckten kleinen Plätzen, welche komplett mit Blumen überwuchert waren mit kleinen Brunnen in der Mitte.
Saint Tropez
Zu jedem Haus gab es eine Geschichte, welche berühmte Persönlichkeit schon dort gehaust habe oder aus welchem Film ein anderes Haus bekannt war.
Somit könnte man denken, man ist in einem kleinen, französischen Ort gelandet.
Doch in den 50er Jahren verirrten sich viele Künstler und Mitglieder der High Society nach Saint Tropez.
Vom Marktplatz aus schlenderte ich wahllos eine Straße zum Hafen runter und fand mich zwischen Gucci, Chanel und anderen sehr, sehr teuren Shops wieder.
Am Hafen angekommen ging es nur ums sehen und gesehen werden.
Saint Tropez
Eine Yacht neben der anderen. Und anders als in anderen Jetset-Städten war hier richtig was los. Auf jeder Yacht wurde gefeiert, sich in der Sonne geräkelt und die markelosen Körper gezeigt. Dazu die Menschenmassen die sich entlang der Hafenpromenade drückten.
Ich nutze meine Freizeit dazu mich einfach auf einen etwas erhöhten Stein zu setzen, mir “Welcome to Saint Tropez” per Ipod in die Ohren zu stecken, laut aufzudrehen und während des Songs die Menschen zu beobachten. Das war mein persönliches Tageshighlight.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass Saint Tropez mit der bekannteste “High Society” Ort in Südfrankreich ist, dadurch aber auch sehr überlaufen ist, was dem ganzen schon wieder etwas den Flair nimmt.
Wenn ihr mal dort seid, tut mir den Gefallen und fahrt noch 10 Minuten weiter der Küste entlang nach Port Grimaud. Der künstlich angelegte Ort gehört ebenfalls den Reichen und Schönen, ist jedoch viel ruhiger und gemütlicher. Eine kleine Bootstour durch die künstlich angelegten Kanäle lässt Einblicke gewähren, dass man hier nicht seinen Ferrari vor dem Haus parkt, sondern ganz einfach seine Yacht.
Port Grimaud
Monaco
Der zweitkleinste Staat der Welt, direkt nach dem Vatikanstaat – das ist das Fürstentum Monaco.
Wer hier lebt hat es nach ganz oben an die Spitze geschafft.
Jeden der Geld hat, zieht es ins Steuerparadies Monaco der weder Erbschafts- noch Einkommenssteuer erhebt.
2,03 Quadratkilometer ist der Staat klein und genau deswegen gibt es auch keinen Platz mehr weiter auszubauen. Was tut man da? Genau – unterirdisch bauen. Viele Straßen, Parkplätze und Einkaufspassagen befinden sich unterirdisch.
Für ein Apartement in Monaco müsste ich mein Leben lang sparen und würde trotzdem nicht auf die Millionenbeträge kommen um es mir leisten zu können.
Hier “riecht” man den Reichtum an jeder Ecke.
Allein die Rennstrecke, welche sich durch die ganze Stadt zieht versprüht den Glamour. Nicht nur während den großen Rennen fahren hier teure und schnelle Autos, auch an jedem beliebigen Tag wimmelt es auf den Straßen von Ferraris, Lamborghinis und Rolls Royce, welche einfach nur zur Schau spazieren gefahren werden. Denn hier geht es um das sehen und gesehen werden und um nichts anderes.
Rennstrecke
Im Casino herschen am Abend strenge Kleidervorschriften (wohlgemerkt nicht am Tage, auch wenn sich dieses Gerücht weiterhin hält) und wenn grade ein V.I.P. spielt ist es “Normalsterblichen” untersagt hinein zu gehen bzw. bestimmte Räume zu betreten.
Der Grimaldifelsen steht natürlich im Zeichen der Fürstenfamilie mit dem herrlichen Fürstenpalast und den Villen der Angehörigen der Familie, sowie der Kathedrale mit dem Grab von Gracia Patricia.
Fürstenfelsen
Für mich verkörpert Monaco am meisten das Gefühl des Reichtums von allen Orten an denen ich bis jetzt war. Hier liegt ihr das Geld an jeder Ecke und jeder zeigt es.
Um den ultimativen High Society – Kick zu bekommen empfehle ich euch einen Helikopter Flug. Dieser geht nicht nur über Monaco hinweg (dann wäre er sehr kurz) sondern ebenfalls entlang der Côte d’Azur zur italienischen Grenze und auf der französischen Seite bis nach Villefranche.
Helikopterflug über Monaco
Bei all diesen Jetset-Plätzen kann ich jedoch nur für mich selber sprechen: Ich bin froh weniger Geld zu haben. Mir würde eine Hütte irgendwo an einem See mit Blick auf die Berge vollkommen reichen. Das Leben der Reichen und Schönen wäre nichts für mich.
Wo habt ihr schon einmal Reichtum erlebt? Würdet ihr so leben wollen?