Wissen Sie, wer der erste Astronaut war? –Na klar, sagt der gebildete Zeitgenosse: Der Russe Juri Alexejewitsch Gagarin, der 1961 als erster Mensch in den Weltraum vordrang.Der gebildete christliche Zeitgenosse mit Sinn für Humor, könnte auf die Frage „Wer war der erste Astronaut?“ antworten: Jesus Christus. „…eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten…“ (Apg 1, 9f.) heißt es zu Beginn der Apostelgeschichte. Dagegen wir ein humorloser Christ einwenden, daß die Himmelfahrt Jesus kein Ausflug in das Weltall ist. Denn in der Apostelgeschichte steht, wie wir eben hörten: „eine Wolke nahm in auf und entzog ihn ihren Blicken“ (Apg 1,9). Die Apostel schauten ihm zwar in den Himmel nach; aber aus diesen Worten ist nicht abzuleiten, daß Jesus in das Weltall flog. Jesus kehrt heim zum Vater. In den Himmel! Was verbinden wir mit dem Wort Himmel.Wikipedia gibt folgende Erklärung über den Himmel: „Als Himmel wird allgemein das von der Erde, oder noch allgemeiner, von einer Planetenoberfläche aus durch die Atmosphäre mit Blick in Richtung des Weltraums gesehene Panorama bezeichnet.“Für dieses Panorama, diesen Himmel benutzt die englische Sprache das Wort „sky“. „Sky“ meint dieses Panorama über uns. Den Himmel, in den Jesus aufgefahren ist, beschreibt die englische Sprache mit dem Wort „heaven“.„Heaven“ ist der Ort und der Zustand der übernatürlichen Glückseligkeit. Hier in diesem Himmel ist uns die ewige Anschauung Gottes verheißen. Leider gibt es in der deutschen Sprache nur ein Wort für den Himmel als Panorama über uns und Himmel als Ort der Anschauung Gottes, welches in der englischen Sprache mit zwei Wörtern beschrieben wird. Warum fährt Jesus in den Himmel, in die Herrlichkeit Gottes auf?Mit der Himmelfahrt zeigt Jesus auf, daß er die Menschen zwar auf der Erde erlöst hat; daß diese Erlösung aber nicht für ein Leben auf der Erde bestimmt ist. Durch seine Menschwerdung, seine Verkündigung und schließlich durch seinen Tod am Kreuz versöhnt er die Menschheit mit Gott. Dieses neue Leben kann nicht auf Erden vollends verwirklicht werden. Als Getaufte können wir dieses neue Leben nur vorrauskostend leben und erleben. Die Bergpredigt als Weg zur Glückseligkeit läßt uns als Getaufte das verheißene Glück schon erfahren, aber letztlich und ewig verkosten können wir es nur in der Anschauung Gottes. Für diese Anschauung Gottes auf ewig, ist die Erde zu begrenzt. Sie liegt in Geburtswehen; so sagt es Paulus (vgl. Röm 8, 22) und Jesus verkündet: „Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Und an vielen Orten wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Doch das ist erst der Anfang der Wehen.“ (Mk 13, 8).Die Erde, die Ereignisse der Welt und Geschichte sind Wehen wie bei einer Geburt, durch die die Menschheit wie ein Baby durch den Geburtskanal hindurch muß, um in eine neue größere Welt einzugehen. Mit der Himmelfahrt zeigt uns Jesus, daß unser Glaube und seine Bewährung uns auf diese neue Wirklichkeit beim Vater vorbereiten. Ein starkes deutliches Zeichen, daß die ewige Glückseligkeit nicht auf Erden verwirklicht werden kann, wie es uns viele Ideologien weiß machen wollen. Die Himmelfahrt Jesu Christi hilft uns bei der Unterscheidung der Geister, wenn wieder einmal der Himmel auf Erden versprochen wird. Denn als gläubige Christen wissen wir: Die Welt liegt in Geburtswehen und den Himmel können wir nur vorauskostend erfahren; eben nicht in seiner ganzen Fülle. Stärken wir uns gegenseitig im Glauben und beten wir füreinander, auf daß wir die Fülle des Himmels dereinst erreichen werden.