Ende des 17. Jahrhunderts wird die 18jährige Petronella Oortman mit dem reichen Kaufmann Johannes Brandt aus Amsterdam verheiratet.
Nella fällt der Umzug aus ihrem kleinen Heimatort in das herrschaftliche Haus nicht leicht, doch sie hat sich immer gewünscht mehr zu erleben. Aber schon der Empfang ist anders als Nella erwartet hatte, denn Johannes ist viel unterwegs und seine Schwester Marin, die ihm bisher den Haushalt geführt hat, nimmt sie nicht mit offenen Armen auf. Marin hält Nella für zu jung und ungebildet und hält sie so von jeder Verantwortung fern. Zur Beschäftigung bekommt Nella daher von ihrem Ehemann ein wertvolles Schrankpuppenhaus geschenkt, mit dem sie lernen soll einen großen Haushalt zu führen und dessen Einrichtung für Ablenkung sorgt. Nur widerwillig nimmt Nella die neue Aufgabe an und beauftragt einen Miniaturisten aus einem Handwerkerverzeichnis mit der Anfertigung einiger Einrichtungsgegenstände. Als die erste Lieferung eintrifft ist Nella jedoch sehr erstaunt, denn anscheinend weiß der Miniaturist mehr über ihr neues Leben und die Familie Brandt als sie selber. Geht es hier mit rechten Dingen zu?
"Die Magie der kleinen Dinge" von Autorin Jessie Burton hat mir gut gefallen. Ich wusste dieses Buch jedoch zunächst nicht richtig in ein Genre einzuordnen, da ein Titel mit "Magie" doch irgendwie auf Fantasy hindeutet, der Handlungsort jedoch typisch für einen historischen Roman ist. Rückblickend würde ich sagen, dass es sich hier eindeutig um einen historischen Roman handelt, bei dem sich die Autorin jedoch sehr viel künstlerische Freiheit heraus genommen hat. Versteht man den deutschen Titel als Zitat aus dem Buch, dann hätte es auch eigentlich "Die Kunst der kleinen Dinge" heißen müssen und das wäre als Hinweis auf die handwerkliche Fähigkeit des Miniaturisten vielleicht auch passender gewesen, bevor der Leser zu viel in den Titel hineininterpretiert.
Nach dem Lesen von "Die Magie der kleinen Dinge" habe ich auch erst einmal recherchiert was denn hier auf historischen Fakten beruht, denn auch wenn es am Ende des Buches einen Glossar gibt, so hat die Autorin doch darauf verzichtet über ihre Recherchen und die historischen Hintergründe aufzuklären. Auf Tatsachen beruht hier lediglich, dass es eine Frau mit Namen Petronella Oortman gab, die mit einem Händler namens Johannes Brandt verheiratet war und im Besitz eines Schrankpuppenhauses, das sich nun im Reichsmuseum in Amsterdam befindet. Alles andere scheint mit dem Leben der echten Petronella Oortman nichts zu tun zu haben und das heißt für mich im Grunde genommen auch, dass man der Hauptfigur dann besser auch nicht den Namen einer real existierenden Person gegeben hätte. Das reale Schrankpuppenhaus und die Ideen der Autorin rund um dieses kostbare Möbelstück war Inspiration für die Geschichte, aber die Umsetzung ist für mich nicht sonderlich glaubwürdig gelungen. Augenscheinlich hat die Autorin hier auch verschiedene Ereignisse die nach Amsterdam gehören in die Zeitspanne des einen Jahres transferiert, in dem die Handlung von "Die Magie der kleinen Dinge" spielt. Ein echtes Abbild der Epoche kann der Roman daher auch nicht sein, auch wenn verschiedene Einblicke in das Leben einer reichen Kaufmannsfamilie gelungen erscheinen. Aufgebaut wird die Handlung rund um die Geheimnisse der Mitglieder des Haushalts und die Figuren haben mir auch gut gefallen. Einige Geheimnisse sind offensichtlich, andere kommen erst später ans Tageslicht und manches wird auch gar nicht richtig aufgeklärt. Undurchsichtig bis zum Schluss ist für mich die Figur des Miniaturisten und die Rolle dies sie hier in dieser Geschichte spielt und das fand ich auch ein wenig unbefriedigend. Ich habe die Geschichte mit Interesse verfolgt und eigentlich nur darauf gewartet, dass sich hier am Ende aufklärt warum alles so gekommen ist und wie der Miniaturist von allem wissen konnte. Aber leider gibt es diese Aufklärung nicht und das was hier stattdessen als Ende präsentiert wird ist für mich schon eher wieder der Anfang von etwas anderem und mich hätte durchaus interessiert wie es denn in einer solch strengen Gesellschaft weiter erzählt werden könnte. Vielleicht überrascht uns Jessie Burton auch irgendwann mit einer Fortsetzung, aber bis dahin behalte ich "Die Magie der kleinen Dinge" als Geschichte in Erinnerung die mich zwar gut unterhalten hat, aber nicht alle Fragen beantworten konnte.
Empfehlen kann ich das Buch zwar an Leser die an historischen Romanen interessiert sind, aber mit den Fakten sollten sie es nicht allzu genau nehmen.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Jessie Burton: Die Magie der kleinen Dinge
Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Limes Verlages.
Nella fällt der Umzug aus ihrem kleinen Heimatort in das herrschaftliche Haus nicht leicht, doch sie hat sich immer gewünscht mehr zu erleben. Aber schon der Empfang ist anders als Nella erwartet hatte, denn Johannes ist viel unterwegs und seine Schwester Marin, die ihm bisher den Haushalt geführt hat, nimmt sie nicht mit offenen Armen auf. Marin hält Nella für zu jung und ungebildet und hält sie so von jeder Verantwortung fern. Zur Beschäftigung bekommt Nella daher von ihrem Ehemann ein wertvolles Schrankpuppenhaus geschenkt, mit dem sie lernen soll einen großen Haushalt zu führen und dessen Einrichtung für Ablenkung sorgt. Nur widerwillig nimmt Nella die neue Aufgabe an und beauftragt einen Miniaturisten aus einem Handwerkerverzeichnis mit der Anfertigung einiger Einrichtungsgegenstände. Als die erste Lieferung eintrifft ist Nella jedoch sehr erstaunt, denn anscheinend weiß der Miniaturist mehr über ihr neues Leben und die Familie Brandt als sie selber. Geht es hier mit rechten Dingen zu?
"Die Magie der kleinen Dinge" von Autorin Jessie Burton hat mir gut gefallen. Ich wusste dieses Buch jedoch zunächst nicht richtig in ein Genre einzuordnen, da ein Titel mit "Magie" doch irgendwie auf Fantasy hindeutet, der Handlungsort jedoch typisch für einen historischen Roman ist. Rückblickend würde ich sagen, dass es sich hier eindeutig um einen historischen Roman handelt, bei dem sich die Autorin jedoch sehr viel künstlerische Freiheit heraus genommen hat. Versteht man den deutschen Titel als Zitat aus dem Buch, dann hätte es auch eigentlich "Die Kunst der kleinen Dinge" heißen müssen und das wäre als Hinweis auf die handwerkliche Fähigkeit des Miniaturisten vielleicht auch passender gewesen, bevor der Leser zu viel in den Titel hineininterpretiert.
Nach dem Lesen von "Die Magie der kleinen Dinge" habe ich auch erst einmal recherchiert was denn hier auf historischen Fakten beruht, denn auch wenn es am Ende des Buches einen Glossar gibt, so hat die Autorin doch darauf verzichtet über ihre Recherchen und die historischen Hintergründe aufzuklären. Auf Tatsachen beruht hier lediglich, dass es eine Frau mit Namen Petronella Oortman gab, die mit einem Händler namens Johannes Brandt verheiratet war und im Besitz eines Schrankpuppenhauses, das sich nun im Reichsmuseum in Amsterdam befindet. Alles andere scheint mit dem Leben der echten Petronella Oortman nichts zu tun zu haben und das heißt für mich im Grunde genommen auch, dass man der Hauptfigur dann besser auch nicht den Namen einer real existierenden Person gegeben hätte. Das reale Schrankpuppenhaus und die Ideen der Autorin rund um dieses kostbare Möbelstück war Inspiration für die Geschichte, aber die Umsetzung ist für mich nicht sonderlich glaubwürdig gelungen. Augenscheinlich hat die Autorin hier auch verschiedene Ereignisse die nach Amsterdam gehören in die Zeitspanne des einen Jahres transferiert, in dem die Handlung von "Die Magie der kleinen Dinge" spielt. Ein echtes Abbild der Epoche kann der Roman daher auch nicht sein, auch wenn verschiedene Einblicke in das Leben einer reichen Kaufmannsfamilie gelungen erscheinen. Aufgebaut wird die Handlung rund um die Geheimnisse der Mitglieder des Haushalts und die Figuren haben mir auch gut gefallen. Einige Geheimnisse sind offensichtlich, andere kommen erst später ans Tageslicht und manches wird auch gar nicht richtig aufgeklärt. Undurchsichtig bis zum Schluss ist für mich die Figur des Miniaturisten und die Rolle dies sie hier in dieser Geschichte spielt und das fand ich auch ein wenig unbefriedigend. Ich habe die Geschichte mit Interesse verfolgt und eigentlich nur darauf gewartet, dass sich hier am Ende aufklärt warum alles so gekommen ist und wie der Miniaturist von allem wissen konnte. Aber leider gibt es diese Aufklärung nicht und das was hier stattdessen als Ende präsentiert wird ist für mich schon eher wieder der Anfang von etwas anderem und mich hätte durchaus interessiert wie es denn in einer solch strengen Gesellschaft weiter erzählt werden könnte. Vielleicht überrascht uns Jessie Burton auch irgendwann mit einer Fortsetzung, aber bis dahin behalte ich "Die Magie der kleinen Dinge" als Geschichte in Erinnerung die mich zwar gut unterhalten hat, aber nicht alle Fragen beantworten konnte.
Empfehlen kann ich das Buch zwar an Leser die an historischen Romanen interessiert sind, aber mit den Fakten sollten sie es nicht allzu genau nehmen.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Jessie Burton: Die Magie der kleinen Dinge
Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Limes Verlages.