Ich hatte es ja vor zwei Wochen angekündigt: Um mein renitentes Gewichtsplateau (zweieinhalb schrecklich quälende Monate) zu überwinden, habe ich angefangen, mit System mein Wochenextra aufzuessen – ja, genau, ihr seht richtig: Ich esse seit 2 Wochen das GESAMTE Wochenextra auf und bin nicht daran gestorben – wer hätte das gedacht?
Ganz im Gegenteil, ihr werdet es kaum glauben, aber ich hab schon wieder abgenommen! Ganze 800 Gramm sind diese Woche ins Off gewandert, will heißen, mein mittelfristiges Ziel unter 62 zu fallen ist geschafft. Heute morgen zeigte meine Waage 61,9 Kilo – ich bin schon ganz doof vor Freude! Auch in der Messtabelle sieht es wieder rosig aus: Seit Januar hat meine Hüfte ganze 10 Zentimeter nachgelassen, die Taille 9 cm und die Brust 6 cm – HAPPY!
Aber was ist das nun für ein System?
Wochenextra verputzen mit System: Der Wendie-Plan
Bestimmt habt ihr alle schon mal vom Wendie-Plan gehört. Er wurde auch schon mehrfach im WW Forum verrissen (wobei ich niemanden dort gefunden habe, der ihn auch nur ansatzweise korrekt durchgeführt hätte oder ihm wenigstens eine Chance gegeben hat…).
Die Idee zum Wendie-Plan hatte eine Weight Watcherin aus den USA, die sich ebenfalls aufgrund eines Gewichtsstillstands Gedanken über Weight Watchers Punkte gemacht hat. Das hat sie, wie ich finde, ganz schlau angestellt, denn anstatt den Tag mit beispielsweise 26 Punkten als die gegebene Einheit zu sehen, hat Wendie ihn als einen Teil der Woche betrachtet – wie WW das ja auch eigentlich vormacht. Somit stehen ihr also nicht pro Tag 26 Punkte zur Verfügung, sondern 7 x 26 Tagespunkte = 182 Fixpunkte plus variable 49 Wochenextrapunkte = 231 Punkte (Ich war mal so frei, die amerikanischen Werte durch die deutschen zu ersetzen, das macht die Sache im folgenden einfacher).
WW und Grundumsatz
Ich schreibe 182 Fixpunkte, weil du dein Tagesbudget nach Möglichkeit nicht unterschreiten solltest, sonst kommst du in den Hungerstoffwechsel, was dir nichts bringt – hatten wir ja schon mal in Wissen ist Macht; Thema Grundumsatz. Darüber hinaus wusste Wendie, dass du schlechter abnimmst, wenn du einem strikten Plan folgst, also täglich immer nur eine bestimmte Menge an Energie zu dir nimmst. Der Körper ist nämlich faul und denkt sich: „Cool, die Alte gibt mir täglich bloß meinen Grundumsatz, daher geb ich ihr täglich nur so viel Energie, wie nötig ist, das bisschen zu verbrennen, den Rest lege ich für schlimme Zeiten an…“ → Fettabbau nicht länger möglich, die Folge davon ist widerum Gewichtsstillstand, Frust, Jojo und so weiter.
Bei WW wird v.a. über die Sattmacher für Abwechslung im Stoffwechsel gesorgt. Ich hatte ja eine Zeit lang mein Essen auch in Kalorien (FDDB.info) getrackt und festgestellt, dass die einzige Art nicht permanent unter den Grundumsatz zu fallen, ist, täglich Sattmacherportionen in Form von Kohlehydraten zu mir zu nehmen. Pasta z.B., würde man sie komplett aufschreiben müssen, hätte ich pro Teller locker 13-15 Punkte weg, WW jedoch deckelt das Ganze mit ihrer Sattmacherpauschale (könnt ihr im Manager nachsehen) und sofern du nicht täglich übertreibst hast du durch den Sattmacher deinen Stoffwechsel angekurbelt, der an diesem Tag mal ein bisschen mehr zu tun hat als sonst.
Wozu also noch das Wochenextra?
Ihr habt doch sicher schon vom so genannten Refeed-Day gehört, nicht? Der wird von den Kalorienzählern empfohlen, damit der Stoffwechsel nicht einschläft. Die Theorie dahinter ist, dass du an einem Tag in der Woche die Kalorienzufuhr stark erhöhst. Dadurch soll der Stoffwechsel angeregt werden.
WW sieht keinen Refeed-Day vor, gibt uns dafür aber das Wochenextra, das wir verprassen können, wie wir wollen. Entweder auf einmal (das kommt dem Refeed wohl am nächsten) oder aber über die Woche verteilt, sodass der Stoffwechsel sich bloß an nichts gewöhnt.
Und genau so hat Wendie, die Amerikanerin mit dem Plan, es dann auch gemacht. Sie hat ihr Wochenextra geschickt auf 7 Tage aufgeteilt, einen BIG DAY (vergleichbar mit Refeed-Day) festgelegt und so ihr Gewichtsplateau für immer in die Wüste geschickt. Und wie sich herausgestellt hat, nicht nur ihres, sondern auch das vieler anderer Weight Watcher auf der ganzen Welt, inklusive mir, der Jesse aus Berlin
Danke Wendie!
Jetzt wollt ihr sicher wissen, wie das geht, oder? Sag ick euch!
So macht ihr den Wendie-Plan richtig
Euer Tagesbudget
Ausgehend von eurem Tagesbudget (abhängig von Größe, Alter, Geschlecht und Gewicht) = Euer Grundumsatz, könnt ihr euren persönlichen Wendie-Plan errechnen lassen. Ich habe z.B. 26 Punkte am Tag.
Big Day
Außerdem braucht ihr einen Big Day. Das ist der Tag, an dem ihr’s ordentlich krachen lasst, Kuchen esst, Pizza bestellt, Wein und Bier trinkt… whatever…. Bei mir ist das der Freitag, weil wir freitags zum Wochenabschluss gerne essen gehen. Um die vielen Punkte voll zu kriegen, könnt ihr ja mal eine Pizza (Tipp: besser ohne Mozzarella) essen – ich mach das immer so
Der Wendie- Calculator
Mit diesen Daten klickst du auf den folgenden Link Wendie- Calculator, trägst die Werte ein und wählst ganz unten bei Versions of the Wendie Plan den Punkt Points Plus based on thread in WW message boards an.
Mein Wendie-Plan seht ihr auf der rechten Seite. Am Freitag, meinem Big Day, darf ich 41-46 Punkte verprassen – ist das nicht traumhaft?
Empfehlung
Ich empfehle den Wendie-Plan denen, die vielleicht nur noch in sehr geringen Dosen abnehmen (100-200 gr pro Woche) oder eben stehen. Von Stillstand oder gar Plateau spricht man ab 3-4 Wochen Stillstand trotz plangerechter Diät.
So, dann mal auf in eine weitere Woche Wendie-Plan! Abnehmen fühlt sich so gut an… hach! HAPPYHAPPYHAPPY!
Schöne Woche wünscht,
Jesse