Nicht nur in seiner bayrischen Heimat wird schon lautstark das Lob dieses 20jährigen Sängers und Gitarristen gesungen. Britische Kritiker nannten ihn schon die deutsche Version von Roddy Doyles „Comitemens“. Dabei ist „For In My Way It Lies“ eher eine Mixtur aus erdigem Blues, Jazz und Rock als eine bayrische Soulscheibe.
Prätention könnte man rufen! Da nennt einer sein Debütalbum nach einem Zitat aus Macbeth und fängt dann gleich an mit einer versoffen jazzigen Version von 7th Street mitsamt einer eleganten Gitarre. Kaum hat man das gut gefunden, knallt ein Bluesrocker los, der verdammt nach Jack White klingt. Und im Laufe der Scheibe werden die Referenzen noch vielfältiger: Blues natürlich noch in der erdig-dreckigen Version der Jukejoints funktioniert hier ebenso wie großorchestraler Soulpop mit Streichern („I Love You“!). Man könnte Jake Bugg anführen. Oder auch den ähnlich gelagerten Andy Poxon. Doch an einem kommt man nicht vorbei: Hier ist ein junger Musiker, dem man die Jahre als Gitarrist auf der Straße ebenso anhört wie die Zeit als Bassist in einer Garagenband: Er weiß genau, wie man den Hörer packt, wie man ihn bei der Stange hält. Und er hat kapiert, dass das nur mit guten Songs und einer eigenen Stimme klappt. Alles andere, die popmusikalischen Verweise, das bis ins letzte gestylte Album oder das vom Vater in feinstem Mono produzierte Soundgewand - all dass sind nur Zutaten, die die Wirkung des Albums bestenfalls unterstützen können. Nein: Jesper Munk hat das im Zweifelsfall nicht nötig. Er ist ein Sänger und Gitarrist, der fasziniert ob mit seinenn eigenenn Songs oder mit Covern. Hier ist ein Musiker aufgetaucht, von dem ich gerne noch viel mehr hören möchte. Ein mehr als gelungenes Debüt!