Jeppe Hein in Wolfsburg, "This Way": nur noch bis 13. März 2016

Jeppe Hein, This Way: Die Ausstellung in Wolfsburg kann nur noch bis zum 13. März, Sonntag, bis 18 Uhr besucht werden. Um 11.30 und um 13.30 Uhr findet noch eine öffentliche Führung statt. Rechtzeitig anmelden, der Andrang wird am letzten Tag groß sein!

This Way: Der dänische Künstler Jeppe Hein zeigt uns den Weg, so scheint es. Irrtum! Er führt uns gar nicht, er hat Wege geschaffen, die uns zunächst verwirren, aber nach möglichen Irrwegen zu uns selber führen. Bewusst hat Jeppe Hein (geb. 1974) sich der gängigen Ausstellungspraxis entgegengestellt: Er hat "die Halle des Kunstmuseums Wolfsburg in ein Labyrinth aus großen, kleinen, drei-, vier- oder vieleckigen Räumen, engen und breiten Wegen, Sackgassen, Kreuzungen und Plätzen verwandelt" (aus dem Pressetext).

This Way meint auch den persönlichen Weg Jeppe Heins: Er hatte im Dezember 2009 ein Burnout und war dadurch gezwungen, sich selber neu auf die Suche zu begeben. Wichtiger Teil seines Genesungsweges waren die Aquarelle, die er täglich gemalt hat: 3253 wurden es, sie säumen den Weg in Wolfsburg: Stimmungsskizzen, Gedanken, Gefühle, Botschaften, Hilferufe usw. - "eine berührend ehrliche, innere Landkarte Jeppe Heins". Dieser Teil der Ausstellung ist erwartungsgemäß für die Besucherin, den Besucher von unterschiedlichem "Wert" - doch erlaubt er eine Gesamtsicht, die vielen Einzelbilder können sich zu einem ganzheitlichen Bild fügen, dann wird es erhellend.

Hein-Tageseigen

  Hein-Balance

 "This Way" meint innere wie äußere Wege. Jeppe Heins Alltag wird heute von Yoga, Meditation, Atemübungen und ähnlichen Vorgehensweisen zur Förderung der Spiritualität bestimmt. Das hat sich auf seine künstlerischen Arbeiten ausgewirkt. Seine neueren - minimalistischen - Arbeiten sind von Klang, Stille, Duft, Atem und anderen feinen Qualitäten bestimmt. Das heißt aber nicht, dass er Spiritualität einfordert - alle BesucherInnen haben den gleichen Zugang: den unmittelbaren. Die intuitive, physische und emotionale Wahrnehmung seiner Werke ist ihm wichtiger als die inhaltliche oder intellektuelle Auseinandersetzung. 

Die Ausstellung "This Way" "ist durch die Verbindung von neuen und ortsspezifischen Arbeiten mit älteren Werken als ein abwechslungsreiches Erfahrungsfeld konzipiert: laut und leise, subtil und offensiv, schnell und langsam, spirituell und materiell ... Im Moment zu sein ist das, worum es Jeppe Hein geht: 'I am right here right now'." Es gibt beispielsweise eine Bank, wo der Mensch in Nebel eingehüllt wird, sobald er sich darauf gesetzt hat; oder eine Wand, aus der plötzlich eine Flamme hervortritt; verschiedene Spiegel-Installationen; oder eine besondere Kugelbahn mit an der Decke schwingend aufgehängten Kugeln, die durch den Raum wandern und ab und zu gegen eine Klangschale schlagen - die Klänge erfüllen die Räume, als würden sie selbstständig wandern.

Hein - Klangschale

Vieles hat mich in der Ausstellung sehr berührt - und ich hätte es am liebsten ganz alleine erlebt. Eine hervorragende Ergänzung ist der Katalog. Einige Zitate sind darin in größerer Schrift hervorgehoben - ein paar Beispiele: "Ich brauche keinen Porsche. Ich bin der Porsche." "You can only change yourself. Das sind Dinge, die mich beschäftigt haben …" "Und ich glaube, dass ich das Zeitfenster getroffen habe, in dem sich die Gesellschaft gerade bewegt." "Der Raum ist sehr groß, und es geht darum, die Decke und den Boden zu
verbinden, so wie die Chakren unseren unteren Körper mit dem Kopf verbinden."

Hein - Chakren

Text: Dr. Helge Mücke, Hannover, unter Verwendung der Pressetexte (Watercolours, I am right here right now, 2010/2011, 912 Aquarelle auf Aquarellpapier, Maße variabel, Courtesy: Bonniers Konsthall, Stockholm, Foto: Nana Seidel, © Jeppe Hein; Jeppe Hein, Porträt, Foto: Marek Kruszewski, © Jeppe Hein; Path of Frequencies, 2013, Klangschalen, Sockel, pulverbeschichtete Stahlschienen, Seil, Kugeln, Wagen, elektrische Motoren, Kettenantrieb, Sensoren, Maße variabel, Bonniers Konsthall, Stockholm, Courtesy: König Galerie, Berlin und 303 Gallery, New York, Foto: Nana Seidel, © Jeppe Hein; Chakra Mirror Balloons, 2015, Glasfaserverstärkter Kunststoff, Chromlack, Magnet, Schnur, 15 Ballons, je 40 x 26 x 26 cm, Courtesy Jeppe Hein, KÖNIG GALERIE, Berlin, 303 Gallery, New York und Galleri Nicolai Wallner, Kopenhagen Foto: Studio Jeppe Hein, © Jeppe Hein.

Weitere Informationen auf der Seite des Kunstmuseums: http://www.kunstmuseum-wolfsburg.de/

Jeppe Hein Wolfsburg,

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