"Jenseits des Schattentores" hinab in die Unterwelt


Jenseits des Schattentores ist durch seine originelle Umsetzung ziemlich weit von den Jugendbüchern entfernt, die mich bisher in die griechische Mythologie eintführt haben. Während wir es in Romanen wie Göttlich verdammt oder Ewiglich die Sehnsucht immer mit erhabenen Götterbildern und kantenlosen Figuren zu tun hatten, wagt es das Autorenduo Hanika mal ein ganz anderes Licht auf die Allmächtigen zu werfen. Eine eitle Kassiopeia, eine vor Liebeskummer zerbrochene Persephone, ein Schwerenöter namens Hades; das alles lässt die sonst so unfehlbaren Figuren der Sagenwelt plötzlich menschlich erscheinen und macht sie zu unperfekten, dadurch aber liebeswürdigen Charakteren.
Wer sich schon ein wenig mit der Mythologie der alten Griechen auskennt, wird beim rasanten Beginn des Buches zwar etwas verwirrt sein, sicherlich aber schnell herausfinden, wer uns die Geschichte rund um Aurora, Luna, Leon und den Skipper erzählt. Dabei wechselt man ständig zwischen mehreren Blickwinkeln auf das Geschehen und erhält damit einen "göttlichen", allwissenden Einblick in die Geschichte. Trotz dieser Tatsache kommt es des Öfteren vor, dass man über den überraschenden Handlungsverlauf staunen muss und auch das Verhalten der einzelnen Personen nicht immer vorhersagen kann. Im Nachhinein betrachtet, war dies auch mein Highlight am ganzen Buch, denn es sorgte bei mir für spannende Lesemomente, die auch dadurch nicht erschüttert werden konnten, dass man hin und wieder doch mal wusste, worauf das Ganze hinauslaufen würde.
Kritikpunkte? Eigentlich gibt es nicht sonderlich viele. Ich finde es klasse, dass die beiden Hanika-Schwestern beweisen, dass eine Geschichte auch ohne zweiten und dritten Band funktioniert und trotzdem alles haben kann, was man sich wünscht: Action, eine gute Story, Fantasie und Liebe. Ok, ich fand, dass die Lovestory des Buches etwas zu flott vonstatten ging, dafür ließen die Autorinnen aber nicht nur rosa Herzchen fliegen, sondern beschrieben auch sehr leidenschaftlich die Anziehung zweier Körper. Das und der Fakt, dass noch zwei andere (bessere) Liebegeschichten ihren Platz fanden, sorgten dafür, dass mich die Turtelei nicht ganz so sehr aufregte. Wenn man dann auch noch hinzuzieht, dass Aurora eine ziemlich clevere und sympathische Heldin war, die durch ihren Mut und ihren klaren Kopf bestach, gönnt man ihr das romantische Ende sogar.

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