Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, sie haben es freiwillig getan. Nachdem ich ja bereits als Fotograf auf ihrer Hochzeit für die beiden tätig werden durfte, haben Jenny und Nazmi sich auch noch für ein Trash the dress-Shooting entschieden. Jennys Kleid hatte bei der Feier so gelitten, dass es sich nicht mehr lohnte, es aufzubewahren.
Wir starteten in Bremen und machten uns dann auf den Weg in Richtung Sonne. Das Schöne an diesem Tag war, dass die beiden sich wirklich Zeit für die Fotos genommen haben, so dass ich die verschiedenen Motive in Ruhe aussuchen und in aller Ruhe verschiedene Perpektiven und Positionen auf die Speicherkarte bannen konnte. Das bringt mich übrigens zu den zwei Punkten, die essenziell wichtig für gute Ergebnisse sind, und die ich mit den Brautpaaren bereits beim Vorgespräch kläre und auch nicht müde werde, sie andauernd herunter zu beten:
- Man kann nicht genug Zeit für Fotos einplanen! Gute Fotos brauchen Zeit. Je nachdem, wie die Lichtverhältnisse an dem Tag sind, müssen Reflektoren, funkgesteuerte Blitze und andere Accessoires aufgebaut und ausgerichtet werden. Das allein kostet schon jede Menge Zeit. Dann ist es erfahrungsgemäß immer gut, sich mit dem Brautpaar einzuschießen. Zu Anfang ist es für viele Brautpaare ungewohnt, vor der Kamera zu stehen – insbesondere an Orten, an denen man sich normalerweise nicht aufhält. Plant man für alle Portraits gerade mal zwanzig Minuten ein, darf man auch keine bahnbrechenden Ergebnisse erwarten.
- Gute Fotos sind auch für die Brautpaare ein bisschen Arbeit. Meistens sehen auf Fotos genau die Posen gut aus, die alles andere als bequem sind. Sonst hätte ich schon längst fantastische Fotos von mir auf der Couch .
Jenny und Nazmi haben jedenfalls alles richtig gemacht und sind ohne zu zögern auf eine meterhohe Mauer geklettert.
Anschließend sind sie dann in voller Hochzeitsbekleidung bei gefühlten 30 Grad quer über einen belebten Strand gelaufen, was die Badegäste natürlich nicht unkommentiert lassen wollten.