Jennifer Rostock – Worst Of, Best of, Chaos of …

Von Zeilenzunder

Ich habe ja eigentlich nie Lust negative Rezensionen zu schreiben, denn mein Blog soll euch ausschließlich GUTE Musik empfehlen. Ich möchte die Crème de la Crème rausfiltern und euch meinen hervorragenden Musikgeschmack aufzwängen. Vor einiger Zeit habe ich eine recht negative Album-Rezension zu »Ritual« von In This Moment geschrieben, da die Band zu meinen absoluten Lieblings-Metal-Bands gehört und ich diese harte Enttäuschung nicht für mich behalten konnte. Auch Enter Shikari haben mich vor Kurzem mit ihrem neuen Album enttäuscht, doch da habe ich auf einen Beitrag verzichtet. Jennifer Rostock verdient heute einen Beitrag mit einer verhältnismäßig schlechten Album-Kritik, denn sie nennen ihr Album praktischer Weise sowieso schon »Worst Of«. Die Band hat bei mir einen enorm hohen Stellenwert und gleichzeitig bringen sie mich völlig durcheinander. Worst Of, Best Of, Chaos of …

Jennifer Rostock und Zeilenzunder – Chaos Of

Ja… Jennifer Rostock… Da werden eine Menge Erinnerungen wach. Das erste Konzert, dass ich mit Leidenschaft besuchte, eine Sängerin, zu der ich als Teenagerin aufsah und Musik, die mich zu den Anfangszeiten von Jennifer Rostock völlig aus den Socken haute. Und wenn ich sage »völlig aus den Socken haute«, meine ich, dass ich über JAHRE fast ausschließlich Jennifer Rostock hörte. Meine Last-FM Anzeige hat sich davon immer noch nicht erholt. Jennifer Rostock hier, Jennifer Rostock da, ich war ein Fan durch und durch und man kann wohl behaupten, dass Jennifer Rostock bis heute die einzige Band war, bei der ich so eine Leidenschaft empfunden habe.

Nun wird man ja leider älter und Bands verändern sich. Während »Ins offene Messer«, das Debüt-Album der Band, mit seinem poppigen Elektro-Punk die kleine Zeilenzunder-Lena noch vollends begeisterte und jedes Lied bis heute auswendig mitgesungen werden kann, ging es danach eigentlich nur noch bergab. Jennifer Rostock wurden immer poppiger, ich wurde immer älter und mein Musikgeschmack anspruchsvoller. Hier und da veröffentlichte die Band einzelne Song-Knaller, die mich nostalgisch aufschreien ließen. Vor allem wenn die Band sich den harten Tönen näherte und Jennifer Weist das Schreien anfing, war ich wieder Feuer und Flamme. Auch mit ruhigen Songs hat die Band mich hier und da wieder überrascht und kurzzeitig als Fan zurück erobert, doch die poppigen Plagen wurden nach wie vor immer präsenter und ich hab mich immer mehr von der Musik entfernt. 

Weil ich die Band allerdings extrem respektiere und die Musik nach wie vor bewundere, einfach weil sie so einzigartig ist, gebe ich jedem Album eine Chance und höre mich durch. So auch durch das Worst Of von 2017 zum zehnjährigen Jubiläum der Band. 

Worst Of

»Au Weia. Was? Oh Schreck. Hahahaha! Oh vielleicht das? Oh nee. Ah, das kenn ich! Okay das ist wieder schlimm.« So oder so ähnlich klangen meine Ausrufe beim Hören des Worst Of Albums von Jennifer Rostock. Ich versuche aber meine kurzen und völlig unprofessionellen Gedanken für euch Revue passieren zu lassen und gebe ein kurzes und knappes Album-Review Schrägstrich Track-By-Track-Gedanken-Ausruf-Dings.

Track By Track

Der erste Track »Alles Cool« ist leider gar nicht mal so cool. Schnell weiter.

Oh schade, »Flaschendrehen« ist auch nicht so cool. 

»Schockverliebt«, der dritte Song des Albums hat irgendwie was. Heute nicht mehr mein Geschmack, aber als Teenie hätte es mir bestimmt gefallen. Ja, doch, ich bin sicher. 

»Dschungel« ist leider ganz schön langweilig.

Endlich Hoffnung mit »Polarmeer«! Eine wirklich geniale Melodie, eingehender Text und Jennifer singt einem wieder Gänse auf die Haut. Und dann… »Wie beim ersten Mal« bekomme ich Angst und befürchte, es wird schlimm. Es wird schlimm! »Polaa..a..a..a..a..r..mee..e..e..e..e..r« dieses abgehackte Elektrodings, ihr wisst schon. Hört’s euch an, ich weiß nicht wie man das nennt. Ich kann allerdings drüber hinwegsehen, ich mag den Anfang und ich mag auch den Mittelteil und steh ja auch auf Frida Gold, die macht ja auch häufig so nen Quatsch.

»Wenn ich dein Gesicht seh, denk ich an meine Faust« Juhuuu! Geiler Song!!! Oh, schon vorbei. 

»Weltbilder«… Nee

»Haarspray« ist gar nicht verkehrt. Vielleicht schaffen es Jennifer Rostock mit diesem Song endlich ins Radio…

»Schlaflos, Pt. 3«… »Schlaflos« war schon ein echt starker Song! Den mochte ich sehr sehr gerne! »Schlaflos, Pt. 2« fand ich auch echt gut. Habe ihn ein paar mal gehört. »Schlaflos, Pt. 3« ist irgendwie… naja ist halt der dritte Platz und damit automatisch der letzte Platz. Verdient. 

»Die guten alten Zeiten«… dachte ich auch gerade… Die sind leider vorbei.

»Liebe BILD«, »Neider machen Leute – Version 2017« und »Wähl die AfD« kennt man schon von Youtube und sind ganz gute aber vor allem wichtige Songs!

»Keine Macht den Profis« kannte ich auch schon, denn Song konnte man gegen eine Spende schon vor vielen Monaten hören. Den finde ich einfach genial und witzig.

Ende

Fazit

Tja, ist ein echt schlechtes Album, aber ist okay, ist ja ein Worst Of.

Best Of

Zehn Jahre gibt es die Band jetzt schon und sie verpassten ihren Fans eine Ohrfeige mit ihrem Jubiläums-Worst-Of. Humor hatte die Band ja schon immer. Passend zu ihrem zehnten Geburtstag gibt’s 2018 eine Tour und wie ich schon einem Festival-Beitrag angepriesen habe, ist Jennifer Rostock live ein Muss! Man MUSS sie erlebt haben, denn sie machen ordentlich Party auf der Bühne und man darf darauf hoffen, dass sie auf ihrer »Best-Of-Tour« auch ihre Best-Of-Songs spielen, statt den Worst-Ofs. Ich werde es besser nicht riskieren, aber vielleicht habt ihr ja Lust.

30.03.18 – AT-Linz (Posthof)
31.03.18 – CH-Zürich (Volkshaus)
05.04.18 – Saarbrücken (Saarlandhalle)
06.04.18 – Wiesbaden (Schlachthof)
07.04.18 – München (Zenith)
12.04.18 – Rostock (Moya)
13.04.18 – Hannover (Swiss Life Hall)
14.04.18 – Mannheim (Maimarktklub)
19.04.18 – Lingen (EmslandArena)
20.04.18 – Düsseldorf (Mitsubishi Electric HALLE)
21.04.18 – Hamburg (Sporthalle)
27.04.18 – Fürth (Stadthalle)
28.04.18 – AT-Wien (Gasometer)
30.04.18 – Erfurt (Thüringenhalle)
04.05.18 – Dresden (Alter Schlachthof)
05.05.18 – Leipzig (Haus Auensee)
12.05.18 – Berlin (Columbiahalle)

© Titelbild: Viktor Schanz