In Deutschland ist der 20. September Weltkindertag. In diesem Jahr steht er unter dem Motto: Jedes Kind hat Rechte. Wer glaubt, dass müsse man doch eigentlich nicht betonen, dem seien drei Textpassagen empfohlen, die sich auf der Webseite von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, finden und anlässlich der Vorstellung des UNICEF-Reports 2014 veröffentlicht wurden: „Ausgrenzung und Gewalt zählen nach Einschätzung von UNICEF heute zu den größten Herausforderungen bei der Verwirklichung der Kinderrechte. So konnten seit der Verabschiedung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes am 20.11.1989 zwar weltweit die Kindersterblichkeit halbiert und der Anteil arbeitender Kinder um ein Drittel reduziert werden. Doch gerade die ärmsten Kinder sind von sozialen und medizinischen Fortschritten oftmals ausgeschlossen – in reichen wie in armen Ländern. Insbesondere die Prävention von Gewalt und Hilfen für benachteiligte Kinder müssen verbessert werden. … Auch Deutschland muss aus der Sicht von UNICEF die Ursachen von Ausgrenzung und relativer Kinderarmut stärker bekämpfen. Eine Längsschnittanalyse von UNICEF ergab, dass allein zwischen 2000 und 2010 rund 8,6 Prozent der deutschen Kinder und Jugendlichen langjährige Armutserfahrungen gemacht haben. 2012 haben Jugendämter über 40.000 Kinder in Obhut genommen – meist weil ihre Eltern überfordert waren. … Die Bundesregierung muss die international verbrieften Rechte der Kinder umfassend verwirklichen. So muss zum Beispiel der Kampf gegen Kinderarmut in Deutschland Priorität in Bund, Ländern und Gemeinden haben. Die Kinderrechte müssen explizit im Grundgesetz verankert und unabhängige Ombuds- und Beschwerdestellen für Kinder eingerichtet werden, wie sie in über 70 Ländern bereits selbstverständlich sind.“ Was soll ich sagen? Auch das ist Deutschland 2014 – traurig, aber wahr. Deshalb muss gerade hierzulande nach wie vor darauf hingewiesen und betont werden: Jedes Kind hat Rechte.
Das Plakat des diesjährigen Weltkindertages unter dem Motto: Jedes Kind hat Rechte.