Vor einigen Jahren war ich kurzfristig und eigentlich (fast) unangemeldet bei meiner guten Freundin C. zu Besuch. Es war mehr ein Hilfeschrei ihrerseits, der mich zu ihr geführt hatte, ihr Computer hatte völlig überraschend den Geist aufgegeben und ich bot ihr mein Notebook als kurzfristige Überbrückung an.
C. wohnte damals in einer entzückenden Zweizimmerwohnung mit kleinem Garten. Ich hatte diese Wohnung (und C. auch) niemals in einem anderen Zustand als in absoluter Perfektion erlebt. Aufgeräumt, sauber und wunderschön eingerichtet.
Als ich aber an jenem Tag zu C. kam, sah es bei ihr aus, als habe eine Bombe eingeschlagen. Alle Schranktüren waren offen und fast ihr gesamtes Hab und Gut war in der Wohnung verstreut, am Boden, am Tisch, einfach überall. Mir blieb der Mund offen stehen.
C. hingegen, fröhlich wie immer, grinste mich leicht ramponiert aus ihrem Chaos an und war kein bisschen verlegen. Die Erklärung folgte auch sofort. C. war am Ausmisten, genauer gesagt, am halbjährlichen Reinigen ihrer zauberhaften Wohnung. Gründlich wie C. ist machte sie auch das absolut und kompromisslos.
C. ist der Meinung, dass sie jedes Stück in ihrer Wohnung mindestens einmal im Jahr in der Hand haben muss. Sie reinigt es und überlegt, ob sie es noch brauchen kann. Dann kommt es, perfekt aufgeräumt, wieder an seinen Platz - oder es wandert in den Müll, zum Flohmarkt, etc. Bei C. gibt es keine Gerümpelecken, vergessene Schränke oder nach etlichen Jahren immer noch unausgepackte Umzugskartons. C. nimmt jedes Jahr jedes Ding mindestens einmal in die Hand. Das war also das Geheimnis ihrer zauberhaften Wohnung.
An diesem Tag ging ich recht nachdenklich nach Hause. Ich bin, so wie C., ein ordentlicher und organisierter Mensch, aber so radikal hatte ich die Dinge noch nie betrachtet.
Seither ist das ein wenig auch mein Credo geworden: jedes Ding jedes Jahr einmal in die Hand nehmen. Manchmal stelle ich es dann wieder zurück, ohne eine Entscheidung getroffen zu haben. Aber ich habe es bewusst zu Kenntnis genommen.
Mit der - zugegebenermaßen radikalen - Einstellung von C. ließe sich so manches Haushaltschaos in den Griff bekommen. Eigentlich würde es so gar nicht entstehen, denn ein großer Haushalt und das dazugehörige Chaos kommen ja nicht über Nacht. Jede von uns hat klein begonnen, mit dem eigenen Schreibtisch, dem eigenen Zimmer, der ersten eigenen kleinen Wohnung. Das große Haus mit den vielen Kindern und dem Chaos kamen doch zugegebenermaßen erst viel später.
Jedes Ding jedes Jahr mindestens einmal in die Hand nehmen, reinigen und darüber nachdenken, ob man es noch braucht. Ein guter Vorsatz fürs nächste saubere und aufgeräumte Jahr.
Mit liebem Gruß
Marie
Ordnung im Kinderzimmer. Die schwierigste Übung.
C. wohnte damals in einer entzückenden Zweizimmerwohnung mit kleinem Garten. Ich hatte diese Wohnung (und C. auch) niemals in einem anderen Zustand als in absoluter Perfektion erlebt. Aufgeräumt, sauber und wunderschön eingerichtet.
Als ich aber an jenem Tag zu C. kam, sah es bei ihr aus, als habe eine Bombe eingeschlagen. Alle Schranktüren waren offen und fast ihr gesamtes Hab und Gut war in der Wohnung verstreut, am Boden, am Tisch, einfach überall. Mir blieb der Mund offen stehen.
Jedes Ding jedes Jahr einmal in die Hand nehmen.
C. hingegen, fröhlich wie immer, grinste mich leicht ramponiert aus ihrem Chaos an und war kein bisschen verlegen. Die Erklärung folgte auch sofort. C. war am Ausmisten, genauer gesagt, am halbjährlichen Reinigen ihrer zauberhaften Wohnung. Gründlich wie C. ist machte sie auch das absolut und kompromisslos.
C. ist der Meinung, dass sie jedes Stück in ihrer Wohnung mindestens einmal im Jahr in der Hand haben muss. Sie reinigt es und überlegt, ob sie es noch brauchen kann. Dann kommt es, perfekt aufgeräumt, wieder an seinen Platz - oder es wandert in den Müll, zum Flohmarkt, etc. Bei C. gibt es keine Gerümpelecken, vergessene Schränke oder nach etlichen Jahren immer noch unausgepackte Umzugskartons. C. nimmt jedes Jahr jedes Ding mindestens einmal in die Hand. Das war also das Geheimnis ihrer zauberhaften Wohnung.
Aufgeräumt lebt es sich leichter.
An diesem Tag ging ich recht nachdenklich nach Hause. Ich bin, so wie C., ein ordentlicher und organisierter Mensch, aber so radikal hatte ich die Dinge noch nie betrachtet.
Seither ist das ein wenig auch mein Credo geworden: jedes Ding jedes Jahr einmal in die Hand nehmen. Manchmal stelle ich es dann wieder zurück, ohne eine Entscheidung getroffen zu haben. Aber ich habe es bewusst zu Kenntnis genommen.
Mit der - zugegebenermaßen radikalen - Einstellung von C. ließe sich so manches Haushaltschaos in den Griff bekommen. Eigentlich würde es so gar nicht entstehen, denn ein großer Haushalt und das dazugehörige Chaos kommen ja nicht über Nacht. Jede von uns hat klein begonnen, mit dem eigenen Schreibtisch, dem eigenen Zimmer, der ersten eigenen kleinen Wohnung. Das große Haus mit den vielen Kindern und dem Chaos kamen doch zugegebenermaßen erst viel später.
Jedes Ding jedes Jahr mindestens einmal in die Hand nehmen, reinigen und darüber nachdenken, ob man es noch braucht. Ein guter Vorsatz fürs nächste saubere und aufgeräumte Jahr.
Mit liebem Gruß
Marie