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Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Axel Kühner erzählen:
„Jeder Tag ein kostbarer Schatz“
„Eine persische Sage erzählt von einem Mann, der am Strand des Meeres entlanggeht und ein Säckchen voll kleiner Steine findet. Achtlos lässt er die Steine durch seine Finger gleiten und schaut dabei auf das Meer.
Er beobachtet die zahlreichen Möwen, die auf den Wellen schaukeln, und wirft übermütig mit den Steinchen nach den Vögeln. Spielerisch schleudert er die kleinen Dinger ins Meer und eins nach dem anderen versinkt in den Wogen.
Einen einzigen Stein behält er in der Hand und nimmt ihn mit nach Hause.
Groß war sein Schrecken, als er beim Schein des Herdfeuers in dem unscheinbaren Stein einen herrlich funkelnden Diamanten erkennt.
www.diamantenwunder.de
Wie gedankenlos hat er den ungeheuren Schatz verschleudert!
Er eilt zum Strand zurück, um die verlorenen Diamanten zu suchen.
Doch seine Mühe ist vergebens, sie liegen unerreichbar auf dem Meeresgrund verborgen.
Keine Selbstanklage und Reue, keine Tränen und Selbstvorwürfe können ihm den achtlos weggeworfenen Schatz zurückgeben.“
Ihr Lieben,
heute Nachmittag hatte ich Besuch von einem Menschen, der unter einer schweren Depression leidet. Er ist wie ich Anfang 60 und kann einfach nicht verwinden, dass er in jungen Jahren sein Leben vergeudet hat, dass er nicht mehr aus seinem Leben gemacht hat.
Diese Erkenntnis, dass das Leben sehr wertvoll ist und jeder Tag des Lebens so wertvoll ist wie ein Diamant, diese Erkenntnis dämmert uns aber erst dann, wenn wir älter sind.
Als wir jung waren, haben wir das Leben genossen und fanden das auch ganz in Ordnung, auch wenn wir im Rückblick heute glauben, Lebenszeit unnütz vergeudet zu haben.
Jeder/jedem von uns wird es so gehen, dass sie/ er im Rückblick auf das eigene Leben feststellen muss, dass sie/er Zeit vergeudet hat.
Aber der wichtigste Satz unserer kleinen Geschichte lautet:
„Keine Selbstanklage und Reue, keine Tränen und Selbstvorwürfe können ihm den achtlos weggeworfenen Schatz zurückgeben!“
Wir sollten uns diese Tatsache immer wieder klarmachen:
An der Vergangenheit können wir nicht ändern, vergangenen Tage können wir nicht zurückholen, deshalb sind Selbstanklage und Reue, Tränen und Selbstvorwürfe in dem Fall völlig unnütz.
In der Bibel gibt es dazu eine wunderbare Geschichte:
Ein Mann und ein Frau verlassen die Stadt, in der sie lange gelebt haben.
Diese Stadt ist sogar im Deutschen zu einem Sinnbild für des Versagens geworden, wenn wir davon sprechen, dass es bei jemandem zugeht wie in Sodom und Gomorrha
Als der Mann und die Frau die Stadt verlassen, schaut der Mann nach vorne, er richtet den Blick auf die Zukunft, während die Frau sich nicht von der Vergangenheit lösen kann und – wie uns berichtet wird – zur Salzsäule erstarrt.
Das Erstarren zur Salzsäule ist ein sehr gutes Sinnbild dafür, was mit uns geschieht, wenn wir der Selbstanklage und der Reue, den Tränen und den Selbstvorwürfen hingeben, wenn es um die vergangenen Tage unseres Lebens geht.
Wer sich der Selbstanklage, der Reue, den Tränen und den Selbstvorwürfen im Blick auf sein Leben hingibt, der verändert nichts an seinem Leben, es besteht aber die Gefahr, dass sein Leben scheitert und er so endet wie der Mensch auf dem Bild von Munch „Der Schrei“.
Edvard Munch
Wie viele von Euch ja wissen, habe ich eine entsetzliche Kindheit und Jugend als ESELSKIND erlebt und natürlich könnte ich mich heute hinsetzen und jammern, dass mir 20 Jahre meines Lebens gestohlen wurden! Aber kann ich mir dadurch die gestohlenen Tage, Wochen, Monate und Jahre zurückholen? NEIN!Nicht nur, dass ich sie nicht zurückholen kann, sondern ich vergeude mit Selbstanklage und Reue, mit Tränen und Selbstvorwürfen wiederum jetzt in der Gegenwart wertvolle Stunden, Tage, Wochen und Monate, vielleicht sogar Jahre!
Deshalb Ihr Lieben, ganz gleich, ob Euch in Eurem Leben Zeit gestohlen wurde oder ob Ihr Euch selbst um wertvolle Zeit gebracht habt, es bringt Euch keinen Schritt weiter, wenn Ihr darüber jammert, weint, Euch Selbstvorwürfe macht oder Euch selbst anklagt.
Die einzig richtige Haltung ist, frohen Mutes in die Zukunft zu schauen und HEUTE, HIER und JETZT die Gegenwart als ein Geschenk in Empfang zu nehmen und jeden Tag zu ergreifen und das Beste daraus zu machen.
Ich gehe jeden Tag an, indem ich mir sage: Ich möchte an jedem Tag anderen Menschen und mir selbst Freude machen. Ich verändere so nichts an meiner Vergangenheit, aber ich lebe auf diese Weise fröhlich und zuversichtlich in der Gegenwart.
Ich wünsche Euch einen fröhlichen Sonntag im Kreise Eurer Familie und grüße Euch ganz herzlich mit einem lieben Gruß aus Bremen
Euer heiterer Werner
Quelle: Karin Heringshausen