Auf die diversen Arten der Depression wird in diesem Blog nicht eingegangen, soweit es
um medizinische Spezifika geht. Jeder Mensch ist anders, jeder Stoffwechsel absolut individuell. Es gibt tendenziell eher gute und dann wieder schlechte bis katastrophale Zeiten. Ist diese
Bandbreite sehr groß und wechselt laufend, nannte man das früher manisch-depressiv, heute wird eine solche Störung als bipolar-affektiv bezeichnet. Auch unterteilt die Fachwelt in leichte,
mittelschwere und schwere Depressionsgrade. Es gibt kurzzeitige Verläufe und solche, die sich über Jahre und mit leichten Schwankungen hinziehen.
Jeder hat schon einmal von der Winterdepression gehört, die auf fehlendem Sonnenlicht beruht. Doch nicht jeder erlebt sie auch. Ist ein Winter-Blues schon eine Depression? Hier hilft dem
Einzelnen vielleicht eine Verlaufskurve, die sich jeder bei Bedarf auf einem Zettel notieren kann, und die Beobachtung, wie tief dieser Negativzustand wirklich ist und wie lange er in welcher
Schwere anhält. Bei dieser besonderen Form ist es ähnlich wie bei dem klar definierten Baby-Blues: Der Zustand hält nur eine bestimmte Zeit an und verschwindet dann wieder; im einen Fall mit dem
Frühjahr, im anderen Fall nach der Wiederherstellung des Hormonhaushaltes nach der Geburt.
Die Fachwelt unterscheidet weiterhin drei Großräume an Ursachen: erstens nach reinen Stoffwechselvorgängen, zweitens nach belastenden Situationen, die über lange Zeiträume hin anhalten, und
drittens nach Depressionen, die scheinbar aus dem Nichts kommen, wofür gern die Genetik bemüht wird. Soweit möglich, richtet sich die Behandlung nach diesen Ursachen, wobei rein organische Gründe
deutlich einfacher, weil rein durch Medikamente, zu bewältigen sind als die anderen beiden Problemfelder.