Reisen ist super! Man hat unglaublich viel Zeit, kann sich mal so richtig entspannen und hat endlich mal keine Verantwortung! Stimmt. Aber nur teilweise.
Gestern habe ich im Post “Solo-Traveler” darüber geschwärmt wie toll das Reisen ist, besonders alleine. Heute beleuchten wir mal die dunklen Momente, die in denen man Reisen ätzend findet und am liebsten den Flug nach Hause buchen möchte
- Wenn man einfach keinen Job findet, oder mit dem Warten auf Arbeit ganze Tage verschwendet. Ja, auch während dem Reisen muss man ab einem gewissen Zeitpunkt auch einmal Geld verdienen. Es sei denn man hat im Lotto gewonnen, ist wohlhabender Früh-Rentner oder hat sein Haus verkauft. Keiner sagt ein Job während dem Reisen zu finden ist leicht und noch dazu einen der einen nicht vor Langeweile oder mit Schwerstarbeit fast umbringt. Aber ab einem gewissen Punkt der Suche, möchte man einfach wieder zurück zu seiner sicheren, unbefristeten Stelle wo scheinbar alles viel besser war!
- Wenn Busse, Bahnen, Boote IMMER wieder Verspätung haben. Man kennt das aus Deutschland und Pendler mit der deutschen Bahn können sich in etwa vorstellen wie Dauerreisen ist. Man hat grundsätzlich viel Zeit… zum Warten! Bei meinem Reisetempo, nirgendwo länger als 1 Woche zu sein (und das auch eher selten) und einem Durschnittsaufenthalt an einem Ort von 1-3d kann man sich ungefähr vorstellen wie viel Zeit ich pro Woche mit Warten verbringe. Aber richtig, dabei kann ich ja gut entspannen Längste Verspätung: Phnom Penh, 5,5h.
- Wenn die Unterkunftssuche mal wieder länger dauert. Besonders mit 20kg auf dem Rücken kann das schon mal nervenzehrend sein. Gerade in Südostasien plant oder bucht man generell nicht im Voraus. Erstens gibt es an den meisten Orten Guesthouses wie Sand am Meer und eigentlich überall ein freies Bett. Wenn man es denn dann findet. Zweitens kann man Glück haben, wenn die Unterkunft die man sich ausgesucht hat eine Telefonnummer hat (die hilft einem bei den heutigen Roaming-Preisen allerdings auch nicht wirklich), von Websites zum Buchen sollte man bei Budget-Unterkünften eher nicht ausgehen und bei Homestays schon gar nicht. Längste Suche nach einem Bett: Luang Prabang, 1,5h.
- Wenn das Transportmittel in erbärmlichen Zustand ist. Alle berichten immer von Bussen die in so schlechtem Wartungszustand sind, dass man damit mit auf den Berghängen in Laos steckenbleiben. Oder noch schlimmer, mitten in der Nacht plötzliche keine Scheinwerfer mehr funktionieren und der Busfahrer mehr oder weniger blind den Bergkamm bewältigt. Meine persönliche Katastrophenfahrt habe ich mir mit einem 2. Klasse non-A/C-Ticket nach Bangkok selbst eingebrockt.
- Wenn sich das Paradies als Müllhalde entpuppt. Manchmal hat man hohe Erwartungen. Und manchmal werden selbst Niedrige noch unterboten. Dabei kann einem dann der Reisespaß schon mal abhanden kommen.
- Wenn man einfach genug Tempel besichtigt, genug Reis gegessen hat, genug abgezockt wurde und seine Freunde einfach schon zu lange nicht mehr gesehen hat. Dann braucht man schon mal eine Pause vom Reisen!