Von Berlin nach Hamburg sind es ca. 289 km. Fährt man die Strecke mit dem Auto, so braucht man dafür ca. 03h 22'. Wählt man als Fortbewegungsmittel die Bahn, so schafft man die Distanz in 01h 38', immer vorausgesetzt die jeweilige Verkehrs- Gemüts- oder Streiklage macht einem keinen Strich durch die Rechnung.
Angekommen, oder später wieder abgereist, passiert man die Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofes und damit auch den Franzbrötchen Stand. Und jetzt ist es wie beim Monopoly: Geht man direkt ins Gefängnis äh, Hotel oder doch über Los Franz & Friends um ein lokalkoloristisch, regionaltypisches, klebriges Franzbrötchen zu verschlingen. Das klappt selten ohne selbst höchst klebrig zu enden. Ein kleines Erfrischungstüchlein, schnell aus der Reisetasche gezaubert, leistet da wirklich gute Dienste. Die zentnerschwere Reisetasche, da hat mir doch wieder jemand sechs Wackersteine mit eingepackt, ist inzwischen outgesourced, zu schwer lastet sie auf den Schultern. Ein dreiteiliges Reisekofferset, also Trolleys oder Rollkoffer mit vier Rollen in klein, mittel und groß darf mich in Zukunft auf Reisen begleiten.
Das süße Backwerk ist eine Hamburger Spezialität. Man sagt, die Hamburger hätten sich im Backen von Croissants versucht - ok, das hat nicht gefunzt äh, funktionuckelt und so ist es auch besser - die Franzbrötchen sind einfach eine sündhafte Versuchung und für mich untrennbar mit der Hansestadt verknüpft.
Grund meines Besuches war eine Einladung des Bauer Verlages, hier LECKER.DE, für VIVE LE ZIEGENKÄSE zum Ziegenkäse-Blogger-Kochen mit Carsten Dorhs und Uwe Spitzmüller, die ich mir mit einem feinen fruchtigen Ziegenkäsetartelette erbacken habe. Zum Start gab es in der neu eingerichteten Küche im trendy Landhausstil eine Ziegenkäseplatte mit Mangochutney - sehr spannend.
Anschließen wurde kollektiv das Ziegenkäserisotto mit Saint-Maurre-Rolle gerührt und dazu feine Kirschtomaten sautiert - ganz köstlich.
Uwe bereitete seine Burger diesmal in der Pfanne zu, normalerweise werden sie gegrillt. Die riesigen 200 g Paddys kamen mit Crottin de Chèvre, Zwiebelchutney und Brioche Burger Buns daher ... böse Fressattacke!
Zum Abschluss delektierte sich die kleine Gesellschaft der zwei Handvoll Foodblogger - meine seelenverwandte Weimarer Kochfreundin Petra war übrigens auch mit von der Partie -an einem herzhaften Ziegenkäse Bratapfel aus dem Ofen - sehr nice.
Danke an dieser Stelle für diesen wunderschönen Tag an die Organisatoren.
Wieder zu Hause oder Back Home wie der Berliner Musikproduzent und Sänger Fritz Kalkbrenner so schön intoniert kam mir die Inspiration die Franzbrötchen vom Bahnhof als eine nicht süße Variante zu versuchen.
Jedem das seine! (Suum cuique!)
Friedrich II., König v. Preußen
Der gebürtige Berliner, der Alte Fritz, auch Friedrich der II. oder Friedrich der Große, genannt (24. Januar 1712 - 17. August 1786) sollte Pate stehen bei der Namensgebung. Friedrich der Einzige wäre vielleicht sogar begeistert gewesen, war er doch an Kunst wie Literatur und Musik in jeder Form interessiert, hier eventuell sogar der Kunst des Genießens.
Fritz telefoniert mit dem Metzger.
Haben Sie Schweinepfoten?
Ja, habe ich selbstverständlich!
Mann, Sie müssen aber scheußlich aussehen!
Meine Erfindung ward geboren - das FRITZBRÖTCHEN - köstlich direkt aus der Hand gegessen oder, noch warm, als kleiner sommerlicher Snack zum perfekt gekühlten Roséwein auf der häuslichen Terrasse zu genießen. Hier kommt mein Rezept für meine Fritzbrötchen©:
Fritzbrötchen von Doc.Eva
100 gHüttenkäse
100 gKäse (z.B. Comté), gerieben
100 gSpeck (z.B. Südtiroler Speck), gewürfelt, angeröstet
100 gZwiebeln, gewürfelt, angeröstet
Hefeteig zubereiten (s. hier) und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ca. 30x25 cm ausrollen. Kalte Butter in dünne Scheiben schneiden und auf eine Teighälfte legen, die andere Hälfte darüber klappen. Teigränder zusammendrücken und dann Teig erneut auf ca. 50x30 cm ausrollen. Ein Drittel des Teiges von der Querseite zur Mitte hin umschlagen, das restliche Drittel darüber falten, so dass 3 Schichten übereinander liegen. Es entsteht ein Hefeplunderteig. Teig 10 Min. kühl stellen.
Teig auf ca. 80 x 40 cm ausrollen und mit Hüttenkäse bestreichen. Käse, Speck und Zwiebeln vermischen und gleichmäßig auf den Teig streuen. Von der Längsseite her aufrollen. Rolle in ca. 4 cm breite Stücke schneiden. Mit ausreichend Abstand auf ein Backblech setzen und mit dem Stil eines hölzernen Kochlöffels in der Mitte flach drücken. Den Backofen auf 160°C Umluft vorheizen.
Die Fritzbrötchen abgedeckt 15 Min. gehen lassen. Anschließend im vorgeheizten Backofen ca. 25 Min. auf mittlerer Schiene backen.
Direkt aus der Hand oder aus der Tüte genießen. Mit fruchtigem Salat aus Eisbergsalat, Rucola, Tomaten, Spitzpaprika, Pimpinelle, Zwiebellauch, Borretsch Blüten, Nektarinen und Beeren als Zwischenmalzeit servieren. Mit Orangen/Öl/Senf/Knoblauch Dressing toppen.
Und da es ja langsam schon typisch für mich ist verzehrbare Landschaften auf den (Schau)Teller zu bauen und ich auch allzu gerne mal neue Rezepte erfinde passt mein heutiger Post prima zum Juli Event von Kebo homing typisch für ... mich
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