„… das wird nur vertuscht.“ Mit dieser aufbauenden, postfaktischen Berichterstattung ermunterte mich eine meiner liebsten Freundinnen heute. Ich glaube ihr. Man bekommt nur nichts mit von den platzenden Schwangeren mit, weil es zu Hause passiert. Denn spätestens ab der 37. Woche befindet man sich in Umständen, die auch Umstandsmode zu eng lassen werden. Das erlebe ich gerade am eigenen Bauch. Der wächst gefühlt stündlich. Derweil hadere ich, ob ich ein Baby bekomme oder eine von denen sein werde, die platzt. Beides klingt nach einer ziemlichen Sauerei. Drückt mir bitte trotzdem die Daumen, dass es Option A wird.
Auch wenn Option B stressfreier sein könnte. Denn während der letzten neun Monate habe ich Dinge gelernt, die sich wohl nie wieder aus meinem Kopf löschen lassen. So sprechen und denken Schwangere in Wochen, aber nicht in KWs, wie im Bürosprech üblich, sondern in Schwangerschaftswochen. Das seltsame daran ist, dass die 27. Woche ist eigentlich Woche 26 plus irgendwas ist. Noch verwirrender: Eine Schwangerschaft dauert 41 Wochen, was nach meiner Erinnerung an den Matheunterricht in der Schule nicht gleich neun Monate ergibt.
Aber die Regeln der Mathematik sind nicht das einzige, dass in dieser Parallelwelt anders ist. Während man Müttern vorwirft sich primär in Babysprache zu artikulieren, nutzen Schwangere eine Art Steno-Code, um zu kommunizieren; zumindest im Internet. Anfangs scrollte ich mich noch durch Foren und wunderte mich, was ein Anruf bei bei der englischen Football Association bei Schwangerschaftsübelkeit helfen sollte. Aber dann lernte ich: FA ist in diesem Universum die Abkürzung für Frauenarzt bzw. Frauenärztin.