Jaume Carbonell in Barcelona

Von Rmsarah15

Das CaixaForum Barcelona zeigt bis zum 9.  September eine Retrospektive über „Jaume Carbonell 1942 – 2010“, die das Werk des katalanischen Malers zusammenbringt, das sich selbst als figurativ definiert “denn die Bilder sind in der Welt die mich umgibt“.

Die Ausstellung gibt einen Einblick in das gesamte Werk des katalanischen Malers, welches das Sein und die mediterrane Kultur reflektiert, sowohl hinsichtlich der Kraft der eigenen Farben der Landschaft und ihrer Leuchtintensität, wie auch in der Frische der Themen, die mit der Ikonografie dieser Region Spaniens in enger Verbindung stehen.

Jaume Carbonell wurde in 1942 in Barcelona geboren. Er war Maler, Zeichner, Stecher und realisierte interessante Arbeiten Emaillearbeiten auf Glas und Malereien auf Keramik. Kreativ seit der Jugend, studierte er am Conservatorio de artes Suntuarias Massana sowie am Conservatorio de las artes del Libro. Danach reiste er nach Italien um die großen Künstler der Renaissance zu studieren, auf die er den Fokus seiner Bewunderung gerichtet hatte.

Seine erste Ausstellung hatte er 1966 in Ateneu Barcelonés , er folgten Ausstellungen in Galerien in Madrid, Valencia, Zaragoza, Toulouse und London sowie in anderen europäischen Ländern, in  denen er der Öffentlichkeit mit den Landschaften – die in einem sehr malerischen Stil gefertigt wurden, der weniger Textur aufweist – gefiel.

Es ist interessant das Werk Jaumes und seine verschiedenen Stile zu beobachten, wie sie sich in die Strömungen der Malerei des 20. Jahrhunderts einpassen. In seinen Anfängen dominierte die naive Malerei in einer bestimmten Form seine Bilder, sowohl in den strahlenden Farben als auch im figurativen Sinne. Auch in seinem spätesten Werk „Castillo de Iras y no Volverás“ gibt es Reminiszenz an das Naive der frühen Epoche, in denen die Intuition und die Einfachheit der Komposition fast infantil daherkommen, eingedenk der großartigen Farbgebung, die es unverkennbar, es aber widersprüchlicher Weise nicht unbedingt einer Strömung zurechenbar macht.

Seine Radierungen haben die Sauberkeit einer gezeichneten Linie der zeitgenössischen Kunst, ein wenig minimalistisch und um die einfache Kompositionen von Figuren bedacht. Nicht so seine Zeichnungen, die stärker der klassischen Linienführung folgen, wie man sie in den „Ex Libris“ bewundern kann.

Trotz seines persönlichen Stils, das er in der Mitte seines Werkes entdeckte und in seinem Spätwerk entwickelte, stattete  Carbonell dem Fauvismus und Kubismus einen Besuche ab.  Diese beiden Strömungen der Malerei des 20. Jahrhunderts sollten einen wichtigen Einfluss auf sein Schaffen nehmen, wie man an den Gemälden zu den Frauen, speziell in „Tres Noies“, „Terraza de bar“ oder „ Las tres agracies“ sehen kann. Hier wird seine Suche nach der Befreiung der Farbe hinsichtlich der Zeichnung deutlich, die Feier bestimmter eigener chromatischer Kontraste charakteristisch für die Farblehrer und charakteristisch für die Fauvisten. Seine groben Linien, kräftig und unregelmäßig, schaffen ein Gefühl von Spontaneität.

Alle diese Details, zeigen den Stil Carbonells auf , ebenso wie der künstlerischen Schaffensprozess und all das kann in dieser Retrospektive, besichtigt werden, die dem Werk und einer ästhetischen Schlüssigkeit  Beachtung zollt, die auf dem heutigen Kunstmarkt hochgeschätzt ist .

Für mehr Informationen:

http://obrasocial.lacaixa.es/nuestroscentros/caixaforumbarcelona/jaumecarbonell_es.html