Jason und die Groupies

Jason und die Groupies

Kindle Ebook

In Band 1 "Lebensadern" geht es im Kapitel "Teuflische Nächte" heiß her. Nicht nur eine fanatische Verehrerin verfolgt Jason auf einer Tournee mit seiner Band, sondern auch eine mächtige Vampirin aus den alten Fürstenhäusern. Und die hat ganz besondere Pläne mit ihm.
Leseprobe aus "Teuflische Nächte"

Diana war der Faszination des jungen Vampirfürsten hoffnungslos verfallen, nachdem sie seine ersten Songs gehört hatte. Die Videos hatte sie sich alle aufgenommen und sein Poster zierte die Wände ihres noch immer mädchenhaft eingerichteten Zimmers. Von den Wänden schaute er sie an, mit den großen, dunklen Augen, den sanften und doch gefährlichen Gesichtszügen. Seine herausfordernd-freche und doch zugleich charmante Art hatte ihm jede Menge weibliche Verehrer und säckeweise Fanpost eingebracht. Die Bandmitglieder betrachteten die kreischenden Teenager eher als leichte Opfer, aber Jason hatte ihnen verboten, sich an ihnen zu vergreifen. Schließlich wurde seine Rasse von den Menschen versorgt – mit künstlichem Hämoglobin. Der Reiz der Jagd, der alte Instinkt, war in ihnen allen noch verankert. Damals hatte er mit diesem Instinkt Kommissar Welsch von der Kripo Hamburg geholfen, einige üble Burschen zur Strecke zu bringen – das war hier allerdings wörtlich zu verstehen – doch jetzt hatte sich alles verändert. Es war, als wäre die Regelung unter den Neuzeitvampiren, ab und zu an frisches Blut von Verbrechern zu kommen, um nicht Unschuldige zu töten, mit Ritas Tod aufgehoben worden.* * *

Als Jason die hübsche Diana mit den langen, hellblonden Haaren und den unschuldigen Augen nach seinem Auftritt in seinem Hotelzimmer vorfand, brach dieser Jagdinstinkt wieder durch. Nachdem er zuerst versucht war, sie nach Hause zu schicken, beschloss er, dieses Katz-und-Maus-Spiel mitzuspielen. „Welch nette Überraschung“, meinte er mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. Dabei glitt sein Blick an der schlanken Figur der jungen Frau herunter. Er spürte ihre Unerfahrenheit, und das reizte ihn. In ihm erwachte die Gier.Jason trug immer noch die Bühnenkleidung. Das weite, schwarze Hemd stand halb offen. Eine ebenso schwarze Jeanshose betonte die schlanke Figur. Diana brachte zunächst kein Wort heraus. „Äh .. ich bin Diana“, sagte die junge Dame etwas eingeschüchtert. Hatte sie jetzt doch der Mut verlassen? Andererseits wusste sie, dass sie ihrem Star nie wieder so nah kommen würde. „Ich nehme nicht an, dass du wegen eines Autogramms gekommen bist?“, Jason´s Stimme war immer noch eine einzige Herausforderung. Diana wusste erst gar nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie schüttelte den Kopf. Jason ging langsam auf sie zu. Sie machte ein paar Schritte rückwärts, doch seine ausdrucksvollen dunklen Augen hielten sie fest. „Ich…ich bin schon sehr lange ein Fan von dir“, stotterte sie wieder. Jason´s Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. „Und jetzt möchtest du mehr?“, fragte er geradeheraus. Mit dieser direkten Frage hatte sie nicht gerechnet. Diana war hin- und hergerissen zwischen dem Reiz des Neuen und der Furcht davor. Jason stand jetzt genau vor ihr und ihr Blick verlor sich in der Dunkelheit hinter seinen Augen. „Überleg es dir gut. Du spielst mit einem Raubtier“, warnte er sie leise. „Du wirst in Feuer baden und deine Flügel werden verbrennen.“ Sie spürte, was er damit meinte, als seine Lippen ihren Mund berührten. Seine schmalen, gepflegten Hände umschmeichelten ihren Körper, trafen unter dem T-Shirt auf ihre Haut und löschten alles aus, was noch an Widerstand vorhanden war.
In dieser Nacht geschah zweierlei. Diana Grave hatte die erste und einzige Liebesnacht ihres jungen Menschenlebens. Das junge Mädchen ergab sich einer Kreatur, deren dunkle Seite sie wie ein Strudel mit sich riss. Jason quälte sie mit ihrer eigenen Lust, bis er sie durch einen tödlichen Biss erlöste. Es war dieser uralte Instinkt, der ihm das befahl! Ihr noch pulsierendes, frisches Blut wärmte das kalte Herz und weckte für eine kurze Zeit längst vergessene Empfindungen in ihm.Und dann - obwohl kein Energieaustausch in Form von Blut erfolgte, erwachte sie wenige Stunden später als junge, hungrige Vampirin. Und in dieser Nacht begriff Jason, dass er die größte Gabe der Vampire erhalten hatte, die Gabe des Erschaffens. Ein wahrer Fürst der Neuzeitvampire war geboren. Die alte Regel Blut um Blut war für ihn nicht mehr gültig! Um nicht eine Unzahl von Vampiren zu erschaffen, würde er seinen Opfern den „zweiten Tod“ schenken müssen!
Diana aber ließ er in seiner dunklen Welt weiter existieren. Sie war eine Art Trophäe, ein Beweis seiner Macht! Und diese Macht sprach sich herum. Selbst seine Artgenossen begannen, ihn zu fürchten, denn mit ihm war die Waffe geschaffen worden, alle Spezies unter ihnen zu vernichten. Auf der Bühne aber jubelten ihm die Menschen zu, vor allen Dingen die weiblichen. Trotzdem war sein Dasein leer, materielle Dinge scherten ihn nicht. Sollten sich seine Bandkollegen darum kümmern! Diana langweilte ihn mit der Zeit. Selbst ihr schöner Körper konnte ihm nicht das geben, wonach er innerlich verlangte. Wie konnte er zurück zu sich selbst finden? Durfte so ein Wesen wie er überhaupt noch auf Erlösung hoffen?
Die Band sollte ihre neue CD in London aufnehmen und Jason ergriff die Gelegenheit, von dort aus erneut in die Bibliothek nach Glasgow zu reisen. Er hatte sowieso vor, wieder zurück in seine alte Heimat zu ziehen. Es war seltsam für ihn, auf einmal Zukunftspläne zu schmieden, nachdem Rita ihn auf so schmerzhafte Weise verlassen hatte. Seit seiner zweiten Transformation zum Vampir waren die Empfindungen für sie nur noch Erinnerungen, die langsam verblassten wie alte Fotos.Wieder konnte er wie einer der Studenten in dieser geschichtsträchtigen Bibliothek ein- und ausgehen. Tag für Tag, Buch für Buch folgte er den Zeilen, die in alter, englischer Sprache geschrieben waren. Eines dieser jahrhundertealten Bücher hatte ihm schon einmal einen wertvollen Dienst erwiesen. Doch jetzt fand er hier keine Erklärung für sein Schicksal.Dafür genoss er die Ruhe in diesen großen, hallenartigen Räumen, in denen jeder Schritt und jedes Husten der Lesenden widerhallte. An diesem Tag entging seinen feinen Ohren nicht einmal das leise Atmen einer Studentin, die weit von ihm entfernt saß. Er blickte zu ihr hin. Das da war kein normales, menschliches Wesen. Diese Frau war schön, Ende Zwanzig, mit langen, schwarzen Haaren, adeligen Gesichtszügen und Augen wie schwarze Sterne. Das da war Thalia di Marco, eine der Vampirfürsten aus den alten Generationen. Sie musste an die dreihundert Jahre alt und entsprechend mächtig sein. Was machte sie hier in Glasgow? In diesem Augenblick erwiderte die Frau seinen Blick, in ihren Augen ein ganzes Universum an Versprechen, um ihren vollen Mund ein Lächeln. Doch dieses Lächeln war eine Kriegserklärung. Jason Dawn spürte, dass ihre Gedanken ihm nicht gerade freundlich gesonnen waren. Zumindest schien sie keine Furcht vor ihm zu haben, wie viele der Hybriden. Geschmeidig wie eine Katze erhob sich die junge Frau und schlenderte zu Jason hinüber. Sie ersparte sich die Vorstellung. „Du wirst hier nicht finden, was du suchst. Trotz deiner Macht bist du genauso verdammt wie wir alle!“, begrüßte sie ihn stattdessen. Jason´s samtbraune Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen. „Und was suchst du hier?“ Früher wäre er niemals so respektlos gewesen, einen der Vampirmeister zu duzen, doch auch das hatte sich geändert. „Dich!“ kam die Antwort. Ungefragt nahm Thalia ihm gegenüber Platz und unterbreitete ihm einen Vorschlag.
„Ich bin die Letzte der alten, weiblichen Fürsten. Mit dir zusammen könnte ich eine neue Regierung der Vampire auf dieser Erde aufbauen.“ Wage erinnerte sich Jason an die Rebellion des Grenzgänger-Vampirs Alexandre Cuvier, die er damals vereiteln konnte. „Was bezweckst du damit? Es gibt genug für uns alle.“ Thalia lächelte wieder. "Mag schon sein, aber willst du dich dein ganzes Leben von einer minderwertigen Rasse abhängig machen?“ Jason lachte zynisch auf. „Das sind wir doch so oder so, egal ob sie uns füttern oder ob wir sie jagen.“ „Hmm“, machte Thalia, „mag sein, aber ich bin sicher, du kannst sehr leidenschaftlich töten. Ich sehe doch die Blicke deiner Fans auf euren Konzerten. Was für eine Auswahl du hast.“ Ihre Stimme war weich und verlockend. Sie streichelte über seine Hand, die auf dem alten Buch vor ihm lag. „Und was für eine gute Wahl wärst du selbst.“ Jason konnte diese Frau schwer einschätzen. Sie war als Vampirmeisterin stark genug, um ihre wahren Gedanken vor ihm abzublocken. Er stand auf, warf ihr einen verächtlichen Blick zu und ging davon. Thalia di Marco schaute ihm nach. Niemand hatte sie jemals abgewiesen. Das würde sie diesen jungen Burschen schon spüren lassen. Doch jetzt gab es wichtigeres zu tun. Wenn sie in ihm keinen Verbündeten fand, dann in jemandem, der schon lange auf eine Kreatur wie sie gewartet hatte!

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