Japanische Woche - Gedanken III: vegetarisch und vegan essen in Japan

Von Vanessa
Vegetarisch und vegan essen ist in Japan gar nicht so einfach. In Japan wird viel mit Fischbrühe (Dashi) zubereitet und auch sonst, wollen sie in ihren Gerichten wohl nicht auf Fisch und Fleisch verzichten. Wenn sowas dann doch mal passiert, ist eigentlich fast immer Ei oder Käse dabei.
Ehrlich gesagt habe ich viel nach der Devise "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" gelebt, denn oft konnte ich einfach nicht sicher stellen, ob mein Essen wirklich fleischfrei war.
Interessant ist übrigens, dass man in jedem Restaurant gratis Wasser ohne Bestellung bekommt, oft zum selber nachfüllen.
In den großen Städten gibt es einige Restaurants, die sich auf rein vegetarische und vegane Gerichte spezialisiert haben. Ansonsten solltet ihr immer einen Zettel mit den verschieden Übersetzungen dabei haben, in der Hoffnung, dass die Kellner euch verstehen und eure Wünsche respektieren.

Die besten Chancen habt ihr bei den traditionellen Ramen. Die sind oft auf Basis einer Gemüsebrühe und die Standardvariante ist nur mit Nudeln. Oftmals gibts es Varianten mit Kroketten oder Tofu.
Zudem gibt es in jedem Konbini (Minisupermarkt) fertige Onigiri (Reisbällchen), Suppen und Gerichte, die häufig auch vegetarisch oder vegan sind.
Gerade in Toyko gibt es unzählige vegetarisch-vegane Restaurants, die aber oft einen stolzen Preis haben und häufig "western food" bzw. nicht-japanische-Küche anbieten.
Ich kann euch empfehlen in ein Ramen oder Okoynomiyaki Restaurant zu gehen, dort habt ihr eigentlich immer ein oder zwei vegetarische Gerichte.
Am besten vorher mal googeln, und sich diverse Adressen raussuchen.
Meistens war mir das zu umständlich, ich wollte meine Reise nicht nach dem Essen planen und so war ich nur selten in solchen spezialisierten Restaurants, wenn ich sie zufällig fand und sie in meiner Nähe waren.
Einige Empfehlungen habe ich daher für euch.
Tokyo, Ecke Ueno & Akihabara

Unter den Bahngleisen, versteckt in einem Einkaufsladen, liegt das Komaki Syokudo. Im Link findet ihr die Adresse so wie die Öffnungszeiten. Allgemein kann ich Happycow nur empfehlen. Sein Menü konnte man selber zusammen stellen und bestand je nach Preis aus unterschiedlichen vielen Komponenten. Ich glaube, ich hatte das kleine Menü, das aus zwei Salaten und noch einer frei wählbaren Komponente besteht, bei mir ist es dieser frittierte Tofu-Kringel. Dazu gibt es natürlich Reis und eine Misosuppe. Geschmacklich absolut in Ordnung, aber ehrlich gesagt auch nicht das Highlight.
Kyoto, Arashiyama
Wenn ihr aus dem JR-Bahnhof kommt, stolpert ihr direkt in eine kleine Innenstadt (nicht sofort den Beschilderungen zum Bambushain folgen). Dort gibt es links an der Ecke ein vegan-vegetarisches Restaurant (namens Prunus) und ca. zwei Häuser weiter, rechter Hand einen kleinen Laden, der auf einem Schild in Englisch mit vegetarischen Gerichte wirbt. Leider habe ich dafür keine Adresse, denn das Adresssystem in Japan hat sich mir noch nicht erschlossen. Ich hoffe, man kann den Laden dennoch finden. Er ist nicht weit vom Prunus. Dort hatten wir auch japanische Küche. Natürlich mit Reis, dazu die sehr beliebten chinesischen Klöße und verschiedene Tofu und Seitan Zubereitungen. Neben der obligatorischen Suppe gab es auch noch gesalzene Edamame-Bohnen, Der andere Laden serviert japanische Curries.


Nara
In Nara gibt es bei der Station (nicht JR) eine klassische Shopping Passage. Direkt vorne, an der Seite mit dem Brunne, gibt es einen Sushi Laden namens Die Adresse lautet: Totogin. 5-1, Higashimuki Nakamachi, Nara-shi, Das war das einzige Mal, dass wir in Japan Sushi gegessen haben. Nicht, dass es nicht lecker war, sondern einfach, weil es so viele andere Sachen zu probieren gab.
Was ich übrigens nicht empfehlen kann, war das Natto-Sushi mit rohem Ei. Igitt. Es sieht zwar schön aus, aber rohes Ei ist einfach nicht meins. Der Laden ist übrigens nicht rein-vegetarisch, aber vegetarier-freundlich und bietet einige vegetarischen Sushis an. Auch das Fisch-Sushi soll laut meinem Freund lecker gewesen sein.

Hirsohima, Downtown
Hiroshima war eine meiner persönlichen Lieblingsorte, trotz der unglaublich bedrückenden Vergangenheit. Unweit des Epizentrums liegt jetzt das 'Downtown' mit viele Läden und Restaurants. Auch das ELK hat sich dort im zweiten Stock angesiedelt. Auch wirklich nicht gerade günstig, aber dennoch lecker gibt es hier ein klassisch japanisches Menü mit Reis, Edamame und anderem Gemüse.Daneben gab es noch ein Nudelgericht und verschiedene Nachspeisen. Die Gerichte wechseln regelmäßig.

diverses Gemüse mit Dip


Reisbällchen


Nudelgericht


Dessert: gebackenen Bananen mit Zimt


Falls sich der ein oder andere noch nach Okayama, Kitaku verirrt, hier noch ein Geheimtipp.

In diesem Haus, Tenjin tyo 10-12, leben eine Künstlerin und Köchin, ihr Mann und die Restaurantskatze Tama. Es ist nicht weit von der Oper, aber aufgrund meines schlechten Japanischs bin ich mir nicht ganz sicher, wie es heißt. Die beiden älteren Herrschaften sind absolut lieb und haben uns gleich selbstgemalte Karten geschenkt und  ihre Katze geweckt, damit ich sie knuddeln kann. Dazu haben sie einige Nudelsuppen auf ihrer Karte, warm und kalt, mit verschiedenen Nudeln. Hier esst ihr definitiv wie ein 'Local'.
Schlau wie ich bin habe ich diese Karte abfotografiert, die direkt vor dem Laden steht. Gegenüber auf der anderen Straßenseite ist ein auffälliges, buntes, chinesisches Restaurant.

Ich hoffe, dem ein oder anderen bei seiner Reise in Japan etwas zu helfen.