Die japanische Küche ist in Deutschland sehr beliebt, bietet sie doch extrem frische und abwechslungsreiche Gerichte. Hauptsächlich denkt man hierzulande allerdings an Sushi, doch die japanische Küche hat viel mehr zu bieten. Ein beliebtes japanisches Alltagsgericht sind die Nudelsuppen, Ramen, die die ganze Welt erobert haben. Wie in Japan gibt es mittlerweile in vielen großen Städten spezielle Ramen-Restaurants, Ramen-Ya, die eine große Vielfalt dieser Suppen anbieten.
Ramen - japanische Nudelsuppen
Ramen sind eigentlich eine japanische Nudelart, aber auch die Suppe, die mit diesen Nudeln hergestellt wird, nennt man Ramen. Diese Suppe, die ursprünglich aus China nach Japan kam, wird in drei Grundtypen unterschieden, je nachdem, welche Basis verwendet wird: Shoyu-Ramen (Sojasoßenbasis), Miso-Ramen (Misobasis - fermentierte Sojapaste), Shio-Ramen (Salzbasis). Für die Einlage gibt es neben den Nudeln sehr viele unterschiedliche Varianten, wie z.B. Mais, Sojasprossen, Ei, Schinken, Pilze usw. Wie man unschwer erkennen kann, gibt es unglaublich viele Ramen-Variationen.
Da ich in Düsseldorf wohne, wo es die größte japanische Gemeinde Deutschlands gibt, komme ich sehr oft in den Genuss von Ramen. Alleine in Little Tokio, zwischen Hauptbahnhof und Altstadt gelegen, gibt es mittlerweile 6 Ramenrestaurants und es werden stetig mehr. Meine Lieblingssuppe ist momentan die Tantanmen, eine chinesische Version der Ramen, eine mit Sesam gewürzte scharfe Brühe. Als Vorspeise liebe ich Gyoza, die japanischen Teigtaschen. Da es beide Gerichte in allen von mir besuchten Restaurants gibt, möchte ich hier die Restaurants mit einem kleinen Guide für Ramen in Düsseldorf vorstellen.
Die kleine Ramenbar auf der Immermannstrasse ist das erste europäische Lokal des japanischen Unterhehmens Iwaya, das Ramen- und Gyoza-Restaurants betreibt. Laut Informationen auf der Webseite, wird im Takezo authentisch japanisch gekocht und keine Rücksicht auf europäische Geschmäcker genommen.
Gyoza: Klein und etwas fettig, geschmacklich aber ok.
Preis pro Gyoza: 0,80 €
TanTan-Ramen : Es gibt zwei Varianten der Suppe, mit und ohne Chachu-Schinken. Ich habe die Variante mit Chachu bestellt. Die Menge war in Ordnung, die Nudeln leider etwas hart. Die Brühe war leicht cremig und nicht zu dick, hatte einen angenehmen Sesamgeschmack und war (für mich) nicht zu scharf. Der Chachu war relativ fettig, was wohl so authentisch japanisch ist, aber nicht mein Geschmack. Als Einlage gab es nur das obligatorische Pak-Choi-Blatt. Auf die Suppe wurde noch eine handvoll Lauchstreifen gelegt.
Preis für die Suppe: 10,80 € (mit Chachu 12,80 €)
Weitere empfehlenswerte Gerichte: Hier haben wir noch nicht so viele Gerichte getestet, daher kann ich nur die Kara-Miso-Ramen empfehlen.
Gesamtnote: 7/10 Punkten
Takezo, Immermannstr. 48, 40210 Düsseldorf
Takumi / Takumi 2nd
Das Takumi gehört zu einem Unternehmen, welches mehrere japanische Restaurant in Düsseldorf betreibt. Die erste Ramenbar Takumi befindet sich ebenso auf der Immermannstraße. Vor ein paar Jahren hat die 2. Bar auf der Oststraße eröffnet. Die Karten beider Restaurants sind identisch - zumindest sind mir keine Unterschiede aufgefallen. Auch wenn ich noch nie in Japan war, habe ich in beiden Restaurants das Gefühl, dort zu sein.
An den Wänden hängen bunte Schilder mit den Tagesgerichten, Werbetafeln im Mangastil und der Bestellzettel, den uns die Bedienung nach der Bestellung aushändigt, ist nur auf japanisch. Das Besondere vom Takumi sind die speziellen Nudeln aus Sapporo, die hier für die Ramen verwendet werden. Aufbewahrt werden die Nudeln in einer Art Klimaschrank, da sie frisch aus Japan angeliefert werden.
Gyoza: Klein und etwas fettig, aber die Gyozas knusprig. Geschmacklich waren die kleinen Teigtaschen in Ordnung. (Leider habe ich kein gescheites Foto, wird aber nachgereicht, versprochen.)
Preis pro Gyoza: 0,80€
TanTan-Ramen: Die Suppe hatte eine ähnliche Größe wie beim Takezo. Die Brühe hatte einen milden Sesamgeschmack und war angenehm scharf. Die Nudeln waren bißfest gekocht.
Als Einlage gab es Kohl, ein Löffel Gehacktes, welches mit Chili angemacht war (pur sehr scharf), ein halbes Ei und das Pak-Choi-Blatt. Oben drauf wurde noch eine Handvoll Lauchstreifen und Frühlingszwiebelringe gelegt. Hier gab es bei allen Suppen die meiste Einlage.
Preis für die Suppe: 12,80€
Weitere empfehlenswerte Gerichte: Takumi Black Tonkotsu, eine schwarze Suppe mit Knoblauch, extra scharf. Diese Suppe gibt es auch noch in rot, die ist fast genauso gut.
Gesamtnote: 8/10 Punkten
Takumi, Immermannstr. 28, 40210 Düsseldorf
Takumi 2nd, Oststr. 51, 40211 Düsseldorf
Neu in der Takumi-Familie ist seit 2018 das Takumi 3rd. Während die anderen beiden das gleiche Angebot haben, unterschiedet sich das Angebot im dritten Takumi deutlich von den anderen. Hier gibt es ausschließlich Vegetarische Suppen oder welche mit Hühnchen. Viele Ramen werden in beiden Varianten angeboten. Die Hühnerbrühe ist unglaublich geschmacksintensiv und fast milchig. Natürlich gibt es auch hier neben den Suppen noch einige weitere Gerichte und Vorspeisen.
Gyoza: Die Gyozas sind wie bei den anderen Takumis etwas kleiner. Die getesteten waren sehr knusprig und lecker.
Preis pro Gyoza: 0,83€, Montags kosten sie nur die Hälfte
TanTan-Ramen : Die Suppe ist sehr aromatisch und die Brühe leicht cremig, die Schärfe sehr angenehm. Als Einlage gibt es neben dem obligatorischen Hackfleisch grüne Bohnen und etwas Gemüse. Diese Suppe ist eine der wenigen, die nicht als vegetarische Variante angeboten wird.
Preis der Suppe: 11,80€
Gesamtnote: 9/10
Takumi 3d -Tori & Veggie, Klosterstr. 74, 40211 Düsseldorf
NaNiWa - Noodle & Soups
Bei dieser Ramenbar bin ich etwas voreingenommen. Das NaNiWa ist die erste Ramenbar, die ich besucht habe und ich glaube sogar, es ist die erste in Düsseldorf. Seit 2000 bin ich mindesten 2x im Monat dort. Trotzdem versuche ich objektiv zu bleiben.
Gyoza: Die größten im Test. Wenig fettig und sehr knusprig gebraten. Meine Favoriten.
Preis pro Gyoza: 0,83€
TanTan-Ramen: Die Suppe ist etwas größer als bei den beiden vorherigen Läden. Als Einlage gibt es ein Pak-Choi Blatt und kaltes gebratenes Hackfleisch, welches sehr lecker gewürzt ist. Insgesamt schmeckt mir diese Suppe sehr gut und ist mein Favorit. Leider schwankt die Qualität der Suppe von Besuch zu Besuch, sowohl bei der Schärfe als auch bei der Konsistenz der Flüssigkeit.
Preis für die Suppe: 11,00€
Weitere empfehlenswerte Gerichte: Bisher getestet und für gut befunden sind die Tokusei Miso Ramen, Thai Curry Ramen, Curry Ramen sowie die gebratenen Nudeln Tori Yakisoba.
Gesamtnote: 8/10
NaNiWa, Oststr. 55, 40211 Düsseldorf
Weitere Ramenbars in Düsseldorf
Tokyo Ramen Takeichi - Neu seit Sommer 2018 ist diese Ramenbar auf der Immermannstrasse. Die Suppen bestehen vorwiegend aus Hühnerbrühe. Eine Besonderheit ist die sehr intensiv eingekochte Brühe, die leicht dickflüssig und milchig aber unglaublich aromatisch ist. Die Ramen haben mir sehr gut geschmeckt, allerdings waren sie die teuersten von den getesteten.
Tokyo Ramen Takeichi, Immermannstr. 18, 40210 Düsseldorf
eat Tokio - Eigentlich keine klassischen Ramenbar, aber auch hier gibt es ein paar Ramen auf der Speisekarte. Die Ramen werden in drei verschiedenen Größen angeboten, wobei die kleinste Größe schon ausreichend ist. Empfehlenswert sind aber auch die anderen Gerichte, besonders die Sushi-Rolls waren hervorragend.
eat Tokyo, Nordstr. 28, 40477 Düsseldorf oder Immermannstr. 50-52, 40211 Düsseldorf
Es gibt in Düsseldorf noch weitere Ramenbars, die ich im Artikel nicht erwähnt habe. Das liegt daran, daß ich sie bisher noch nicht besucht habe oder ich sie nicht empfehlen möchte. Sollte sich dies ändern, werde ich natürlich den Artikel ergänzen.
Anmerkung: Leider war ich bisher noch nie in Japan. Daher kann ich über die Authentizität der Suppen nichts sagen. Die TanTan und auch alle anderen von mir empfohlenen Ramen sind sehr geschmacksintensiv. Ich habe auch andere Suppen, z.B. eine Shoyu- oder Miso-Ramen probiert. Diese waren mir aber zu mild im Geschmack. Für andere mögen gerade diese Suppen sehr gut sein.
Bei allen Restaurants, besonders aber beim NaNiWa, musst du am Wochenende damit rechnen, das es eine Warteschlange gibt. Aber stell dich ruhig an, das Warten lohnt sich.
Mehr über die japanische Nudelsuppe und wie sie in Japan gegessen wird erfährst du bei Nipponinsider.